SPD setzt mit breitem Bündnis im Rat klare Rahmenbedingungen durch
Der Rat der Stadt Dortmund hat die Einrichtung eines zusätzlichen, temporären Standorts zur Entlastung des bestehenden Drogenkonsumraums am Grafenhof auf den Weg gebracht. In der Rheinischen Straße 111 soll vorübergehend ein ergänzendes Angebot entstehen, das suchterkrankten Menschen ein sicheres, betreutes Umfeld bietet und gleichzeitig die Situation am Grafenhof sowie dessen Umfeld entlastet. Die Maßnahme ersetzt nicht die geplante Eröffnung eines zweiten Drogenkonsumraums in der Innenstadt. Die Suche nach einem dauerhaften Standort wird weiterhin mit hoher Priorität verfolgt.
Die SPD-Fraktion hat gemeinsam mit den Fraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Linke+, Die PARTEI, Volt und Vielfalt mehrere Bedingungen an die Eröffnung des Entlastungsstandorts geknüpft. Diese wurden von der Bezirksvertretung Innenstadt-West empfohlen und anschließend vom Rat der Stadt beschlossen.
Eine wesentliche Bedingung ist die frühzeitige Einbindung der Anwohnerschaft. „Uns ist wichtig, dass der Dialog mit der Nachbarschaft rund um die Rheinische Straße 111 so schnell wie möglich beginnt“, betont Carla Neumann-Lieven, Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion. „Vor Inbetriebnahme der Einrichtung sollen alle Sorgen, Bedenken und Anregungen aus dem Umfeld aufgenommen und dazu Lösungen entwickelt werden. Besonderes Augenmerk gilt dabei dem Schutz von Kindern und Jugendlichen.“
Auch nach der Eröffnung des Angebots soll die Nachbarschaft aktiv beteiligt bleiben. „Es muss gewährleistet sein, dass auch während des laufenden Betriebs Hinweise und Beschwerden unkompliziert an die Stadt oder die Betreiberin weitergeleitet werden können“, erklärt Daniela Worth, sozialpolitische Sprecherin der SPD- Ratsfraktion. „Deshalb haben wir ein verbindliches Konzept für das Umfeldmanagement eingefordert.“
Zudem haben wir die Sauberkeit im Quartier besonders in den Fokus gerückt und die Verwaltung beauftragt, in Zusammenarbeit mit der EDG geeignete Maßnahmen zur Reinigung des öffentlichen Raums zu prüfen. Dabei soll auch geprüft werden, ob im Rahmen des geförderten Arbeitsmarkts neue Stellen geschaffen werden können.
Darüber hinaus sollen sowohl die Einrichtungen der Drogen- und Wohnungslosenhilfe in Dortmund als auch die Nutzer*innen des bestehenden Drogenkonsumraums in die Entwicklung des neuen Standorts einbezogen werden. So soll sichergestellt werden, dass das neue Angebot gut angenommen wird und eine tragfähige sowie nachhaltige Lösung für die Stadtgesellschaft entsteht.
Schließlich ist sechs Monate nach Betriebsaufnahme eine erste Evaluation vorgesehen. Diese wird unter anderem zeigen, wie stark das Angebot angenommen wurde, welche Rückmeldungen es von Fachkräften und Nutzer*innen gab und welche Auswirkungen auf das Umfeld und die Innenstadt festzustellen sind.
Mit dem temporären Entlastungsangebot an der Rheinischen Straße wird ein wichtiger Schritt unternommen, um suchterkrankten Menschen schnell und pragmatisch zu helfen – ohne das langfristige Ziel eines zweiten festen Drogenkonsumraums aus dem Blick zu verlieren. Dabei stehen Sicherheit, Teilhabe und ein offener Dialog mit der Nachbarschaft um das neue Angebot im Mittelpunkt.