Hospizdienst Dunkelbunt erfüllt einen letzten Wunsch
Die Tumorerkrankung der Dortmunderin ist weit fortgeschritten. So weit, dass die 68-Jährige bereits palliativ versorgt werden muss und auf die Dauergabe von Sauerstoff angewiesen ist. Sie weiß, dass sie absehbar sterben wird. Trotzdem hat sie Wünsche, Träume, Sehnsüchte. Einen ihrer Wünsche – ein letztes Fischbrötchen am Strand in den Niederlanden – hat ihr der Ambulante Erwachsenen Hospizdienst Dunkelbunt jetzt erfüllt.
Jahrelang sei sie mit ihren Kindern nach Zandvoort an die niederländische Küste gefahren, um dort ihr geliebtes Fischbrötchen zu essen und das Meer zu genießen, hatte Angelika K. der Leiterin des Hospizdienstes Dunkelbunt, Heike Schöttler, und der Ehrenamtlichen Barbara De West in einem vertrauensvollen Gespräch erzählt. Sie sei sehr traurig, dass dies nun mit der fortgeschrittenen Krankheit nicht mehr möglich sei.
Was unmöglich schien, haben Heike Schöttler und ihr Team möglich gemacht. „Wir wussten sofort, dass wir Angelika K. den letzten Herzenswunsch erfüllen wollten: Also haben wir mit Hilfe der Firma Falck den Transport in einem Krankenwagen, natürlich ausgestattet mit einem Sauerstoffgerät und zwei Rettungssanitätern, organisiert und sind mit ihr von Dortmund nach Zandvoort und wieder zurückgefahren“, erzählt Heike Schöttler.
Oft sind die Wünsche von todkranken Menschen gar nicht riesig: eine organisierte Abschiedsfeier in der Familie, ein letztes Treffen mit entfernt lebenden Freunden, ein Eis in der Lieblingseisdiele, ein Tag am Meer, der Besuch eines Fußballspiels des Lieblingsvereins, ein letzter Besuch im vertrauten Zoo vor dem Erdmännchen-Gehege, ein klassisches Konzert im bekannten Opernhaus. „Die letzten Wünsche der Menschen sind so individuell wie die Menschen selbst“, weiß Heike Schöttler und berichtet von dem Strahlen in den Augen von Angelika K., die auch ein großer BVB-Fan ist, als sie in den Krankenwagen blickte. Dort stand für die Kaffeeliebhaberin ein kleiner Präsentkorb mit ihren Lieblingsblumen – gelben Gerbera –, ihrer Lieblingsschokolade, Keksen und Kaffee, einem BVB-Trikot und einer BVB-Kaffeetasse. Ihr Ehemann und ihre drei Kinder folgten dem Krankenwagen in ihrem Auto bis nach Zandvoort, wo es auf Wunsch von Angelika K. erst zur Fischbude ging und dann in einem strandtauglichen Rollstuhl, den die Ehrenamtliche Barbara De West organisiert hatte, über den Sand bis ans Wasser. Die gesamte Familie war in diesem besonderen Moment emotional ergriffen: Der letzte Wunsch von Angelika K. war in Erfüllung gegangen. Ein besonderer Tag am Meer, mit Fischbrötchen und Familie.
„Letzte Wünsche“ zu erfüllen, kostet den Ambulanten Erwachsenen Hospizdienst Dunkelbunt viel Geld. Da sind die Transporte in speziellen Fahrzeugen, die organisiert werden müssen, da sind die Menschen, die den oder die Schwerstkranke(n) bei der Erfüllung seines/ihres Herzenswunsches begleiten, da müssen Eintrittskarten gekauft und etliche organisatorische Gespräche geführt werden, damit dieser besondere Tag noch ein letztes Mal perfekt wird. Das Geld muss der Ambulante Erwachsenen Hospizdienst Dunkelbunt unter dem Dach der Deutschen Kinderhospiz Dienste über Spenden einwerben. „Jede Spende hilft uns dabei, Menschen, die sich am Ende ihres Lebens befinden, mehr Lebensqualität zu bieten, indem wir helfen, diesen einen besonderen letzten Moment zu erfüllen. Denn nur durch diese Unterstützung können wir letzte Wünsche erfolgreich realisieren.“
Wer das Projekt „Letzte Wünsche“ finanziell unterstützen möchte, kann auf folgendes Konto spenden:
Volksbank Dortmund DE17 4416 0014 6576 7958 03 Stichwort „Letzte Wünsche“
Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt und stellt gerne eine Spendenquittung aus!