GRÜNE Fraktion besucht Inklusionsbetrieb des CJD
Im Rahmen ihrer alljährlichen Sommertour besuchte die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN den Inklusionsbetrieb des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschland (CJD) auf der Zeche Germania in Marten. Die GRÜNEN informierten sich vor Ort über die vielfältigen Angebote des gemeinnützigen Trägers zur beruflichen Teilhabe und seine Rolle als Pilot-Betrieb in den Landesprojekten Green Deal NRW und Digital Green Pilot.
CJD Dortmund: Bildung, Teilhabe und Integration im Verbund
Das CJD zählt mit rund 11.000 Mitarbeitenden zu den größten Bildungs- und Sozialunternehmen Deutschlands. Der Standort auf der Zeche Germania ist Teil des bundesweiten Angebots und hat sich gemeinsam mit dem Berufsbildungswerk und dem Internat in Oespel als bedeutende Institution für die berufliche Integration von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung in Dortmund etabliert.
In Marten, wo einst über 3500 Bergleute Kohle abbauten, sind heute rund 100 Mitarbeitende in der Inklusions- und Service GmbH mit und ohne Behinderung beschäftigt und werden dort gefördert und begleitet.
Dabei sind auf dem Gelände verschiedene Bereiche untergebracht, die verzahnt zusammenarbeiten. Das CJD ist für viele häufig die letzte Chance, wieder Fuß zu fassen, sei es durch pädagogische Unterstützung oder durch gezielte Sprachförderung in der eigenen Sprachschule. Eine Ausbildung kann hier auch mal fünf Jahre dauern – jeweils angepasst an die Person und ihre Lebenssituation.
Green Deal NRW: Soziale und ökologische Nachhaltigkeit verknüpft
Besonders beeindruckt zeigte sich die GRÜNE Fraktion von der Verknüpfung sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit. Als Pilot-Betrieb von Green Deal NRW und Digital Green Pilot setzt das CJD innovative Konzepte um, die Klimaschutz und berufliche Integration miteinander verbinden.
Auch die internationale Zusammenarbeit mit der Partnerstadt Kumasi in Ghana wurde vorgestellt: Mit fachlicher Unterstützung und gespendeter Technik wird dort ein Recycling-Projekt nach Dortmunder Vorbild aufgebaut.
Recyclingprojekt mit Modellcharakter: Aus Schrott wird Zukunft
Ein Herzstück des Martener Betriebs ist das Recyclingprojekt: Täglich werden dort sechs Tonnen Elektroschrott verarbeitet, angeliefert von EDG und DOGA. Nach Aufbereitung oder Zerlegung können rund 70 Prozent der Materialien wiederverwertet werden. “Die Erlöse fließen in die Finanzierung der Stellen, die bei uns nach Tarif bezahlt und durch Jobcenter-Programme gestützt werden”, erklärt Betriebsleiter Jürgen Schulz. “Über diesen Weg können wir die Stellen refinanzieren und erhalten”.
Ausbildung mit Perspektive: Sozialer Arbeitsmarkt trifft Klimaschutz
„Was hier auf der Zeche Germania geleistet wird, ist sowohl im Sinne von Zero Waste als auch für den sozialen Arbeitsmarkt beispielhaft”, betont Dr. Christoph Neumann, Co-Sprecher der GRÜNEN Fraktion.
“Die Verbindung von ökologischer Verantwortung und sozialer Teilhabe zeigt, wie Nachhaltigkeit ganzheitlich gedacht werden kann. Besonders beeindruckt hat uns, wie Menschen mit unterschiedlichsten Voraussetzungen hier eine berufliche Perspektive finden und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Diese doppelte Dividende aus sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit ist genau der Weg, den wir als GRÜNE unterstützen.“
Aktuell arbeiten am Standort Marten im Recycling und im Catering rund 75 Personen. Die Ausbildung zum Koch oder Köchin oder zur Schreiner*in erfolgt im Berufsbildungswerk, das den beeinträchtigten Jugendlichen auch eine Unterbringung im angeschlossenen Internat ermöglicht. “Unser Ziel ist es, über die verschiedenen Bereiche, Menschen wieder fit für den ersten Arbeitsmarkt zu machen”, erklärt Bianca Ramm, Gesamtleiterin beim CJD für den Bereich NRW Nord, das Konzept.
GRÜNE ziehen positive Bilanz und bekräftigen politisches Engagement
Die GRÜNE Fraktion hat durch den Besuch beim CJD viele Impulse für die politische Arbeit gewonnen. Sie wird sich auch weiterhin für inklusive, tariflich entlohnte und ökologisch nachhaltige Arbeitsplätze stark machen – für eine gerechte Gesellschaft, in der ökologische Verantwortung und soziale Teilhabe untrennbar verbunden sind.
Quelle: Fraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN