Kein Abriss an der Chemnitzer Straße

GRÜNE erklären sich solidarisch mit Mieter*innen

Der Volkswohlbund plant den Abriss einer ganzen Häuserreihe in der Chemnitzer Straße, um die vorhandenen Wohnungen durch Neubauten zu ersetzen. Viele der bisherigen Mieter *innen werden sich die dann sehr viel teurere Miete nicht mehr leisten können. Sie haben inzwischen die Kündigungen erhalten.
Hinsichtlich des geplanten Abrisses einer ganzen Häuserreihe in der Chemnitzer Straße meldet sich nun die GRÜNE Fraktion zu Wort:

„Für viele der bisherigen, auch älteren Mieter*innen ist das eine Katastrophe. Viele von ihnen wohnen seit vielen Jahren, wenn nicht Jahrzehnten in den betroffenen Häusern und Wohnungen. Auf dem angespannten Wohnungsmarkt ist es kaum möglich, einen entsprechenden Ersatz zu ähnlichen Mieten zu finden. Hier wird preiswerter Wohnraum vernichtet, auf den viele Menschen angewiesen sind“, kommentiert die Fraktionssprecherin der GRÜNEN, Katrin Lögering, die Situation. “Wohnen ist ein Grundrecht – kein Renditegeschäft. Wir GRÜNE stellen uns klar auf die Seite der Mieter*innen. Klar ist: Gewinnmaximierung darf nie wichtiger sein als der Schutz von zuhause und Nachbarschaft.” 

Der Volkswohlbund plant aktuell nach Medienberichten den Abriss der Häuser Chemnitzer Straße 4 bis 8 und 12 bis 14 mit der Begründung, dass die Gebäude aus den 1950er Jahren in vielen Bereichen nicht mehr dem heutigen Wohnstandard entsprechen. Nach dem Abriss sollen dort dann drei neue Gebäude mit 52 neuen Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen entstehen. Die Mieten werden dabei erheblich steigen, sich zum Teil sogar verdoppeln. Das wird für viele der bisherigen Mieter*erinnern nicht zu stemmen sein.

Nach Informationen der GRÜNEN Fraktion hat die Verwaltung noch keine weiteren konkreten Informationen zu den öffentlich gewordenen Plänen. Auch einen Bauantrag gibt es noch nicht. Anscheinend gab es deshalb zwar den Versuch einer Kontaktaufnahme mit dem Volkswohlbund, aber noch keine Rückmeldung.

Katrin Lögering: “Das finden wir vor dem Hintergrund der Planungen und ihrer Auswirkungen genauso irritierend wie einzelne Mutmaßungen, dass bei dem Vorhaben nicht nur neuer Wohnraum entstehen soll, sondern auch die Erweiterung der Büroräume des Volkswohlbundes. Wir werden deshalb für die nächste Sitzung des zuständigen Ausschusses die Verwaltung auffordern, die Aufstellung eines einfachen Bebauungsplans zu prüfen, der zumindest Wohnen absichert. Das betrifft auch die Frage, welche Möglichkeiten es gibt, damit Häuser aus städtebaulichen Gründen erhalten bleiben können. “ 

Positiv sehen die GRÜNEN die Tatsache, dass die Verwaltung anscheinend bereits den Denkmalschutz einiger Häuser, insbesondere von Haus Nr.12 prüft.

„Auch auf der Grundlage dieser Ergebnisse muss die Frage des Erhalts der Häuser und – da wo notwendig – einer für die bisherigen Mieter*innen tragbaren Sanierung auf den Tisch. Wir begrüßen, dass es dazu im Rahmen des landesweiten Bündnisses “Wir wollen wohnen” am 29. August um 14.00 Uhr eine Kundgebung in der Chemnitzer Straße geben soll “, so Katrin Lögering abschließend.

Quelle: Fraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN