Sterne-Regen für das Ruhrgebiet
Sechs Projekte ausgezeichnet – 22 Mio. Euro an Fördergeldern
Große Auszeichnung für sechs Projekte im Ruhrgebiet: Die IGA 2027 Ruhrgebiet verlieh am Donnerstag, 28. August 2025, im Rahmen eines Regionalen Forums im Deutschen Bergbaumuseum Bochum weiteren Projekten der kommunalen Ebene UNSERE GÄRTEN den 3. Stern. Bekanntgegeben wurden außerdem 30 Zukunftsprojekte des Ruhrgebiets, die 2027 in einer Ausstellung in den ZUKUNFTSGÄRTEN präsentiert werden.
Das Regionale Forum der IGA 2027 ist eine Einladung an Kommunen und Projektpartner, am Prozess des Dekadenprojekts Internationale Gartenausstellung Ruhrgebiet 2027 teilzuhaben und über die Entwicklungen informiert zu werden. Unter dem Motto „Zukunft blüht. Erlebbare Transformation im Ruhrgebiet“ standen die Fortschritte und Ergebnisse im Mittelpunkt.
In seinem Grußwort zur Eröffnung des Forums sagte Oberbürgermeister Thomas Eiskirch: „Die IGA steht für eine klare Botschaft: Sie ist ein Versprechen an die Zukunft, ein Zeichen für Wandel und Transformation. Auch unsere Bochumer Projekte für die IGA sind Beispiele für innovative Ideen, grüne Visionen und den Mut, neue Wege zu gehen. Sie zeigen, wie viel Kreativität und Entwicklungskraft in unserer gesamten Region stecken.“
Kommunen lenken den Blick auf das ganze Ruhrgebiet
„Es ist eine besondere Stärke der IGA 2027“, betonte Geschäftsführer Hanspeter Faas, „dass sich über die Ebene UNSERE GÄRTEN ganz viele Ruhrgebietskommunen beteiligen können. Unser Fokus liegt nicht nur auf den großen Schaugärten. Wir lenken den Blick gleichzeitig auf diese faszinierend vielfältige Region. Wir tragen zu ihrer Vernetzung bei und machen den Transformationsprozess noch sichtbarer. Ich bin überzeugt: Wenn alle sich ins Zeug legen – für ihr Projekt und für die IGA 2027, bringt das einen nachhaltigen Gewinn weit über das eigene Projekt hinaus für das ganze Ruhrgebiet. Das ist unser gemeinsames Ziel.“
An der feierlichen Verleihung nahmen rund 150 Gäste, Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen, des EGLV, des LWL, des RVR und sowie der Ministerien und Bezirksregierungen teil. Darunter waren auch RVR-Regionaldirektor Garrelt Duin, Aufsichtsratsvorsitzender der IGA 2027 und deren Geschäftsführung sowie die Oberbürgermeister der Städte Bochum, Thomas Eiskirch, Herne, Dr. Frank Dudda, Hamm, Marc Herter, Oberhausen, Daniel Schranz, und Waltrops Bürgermeister Marcel Mittelbach.
Weitere rund 22 Millionen Euro Fördermittel fließen in die Region
Mit dem 3. Stern ausgezeichnet wurden sechs weitere Projekte der kommunalen IGA-Ebene UNSERE GÄRTEN. Diese Projekte haben den Qualifizierungsprozess erfolgreich abgeschlossen und ihre Finanzierung ist durch Förderzusagen oder Eigenmittel gesichert, so dass sie bis zur Internationalen Gartenausstellung in 2027 umgesetzt werden können bzw. bereits umgesetzt wurden. Für diese sechs Projekte fließen nun rund 21,6 Millionen Euro Fördermittel in Bauvorhaben mit einem Gesamtvolumen von über 70 Millionen Euro.
Insgesamt steigt die Zahl dieser Projekte damit auf 18. Die Summe der Fördermittel von Land, Bund und EU für die UNSERE GÄRTEN-Projekte beläuft sich damit insgesamt auf mehr als 52 Mio. Euro, die Gesamtbausumme liegt bei etwa 100 Mio. Euro.
Mit der Bochumer Parkroute und dem Ostpark Bochum erhielten zwei Projekte der Gastgeberstadt den 3. Stern, außerdem die Projekte Schleusenpark Waltrop, Maxigarten Hamm, Ruhrmoderne Stadt Marl sowie der Ruhrpark Oberhausen. Die 3. Stern-Trophäen wurden durch Nina Frense und Horst Fischer aus der Geschäftsführung der IGA 2027 Ruhrgebiet übergeben.
Bochumer Parkroute – Eine Rundtour durch Bochums Parks und Gärten
- Bochum möchte seine Gärten als kulturelles Erbe und Lernorte erhalten, präsentieren und durch eine Parkroute aus Stadtpark, Westpark, Schlosspark und Botanischem Garten aufwerten.
- Die Parks fördern Klimaresilienz, Biodiversität und Erholung, werden digital aufgewertet und durch autofreie Wege besser vernetzt, wobei eine Stadtpark-App in Entwicklung ist.
- Der sanierungsbedürftige Stadtpark Bochum wird im Rahmen des European Garden Heritage Network von 2024 bis 2026 für rund 25 Mio. Euro saniert und zukunftsfähig gemacht.
Ostpark – Neues Wohnen mit klimaangepasster Planung in Bochum
- Das Bochumer Wohnbauprojekt OSTPARK, inklusive der Quartiere Feldmark, Havkenscheider Park und Havkenscheider Höhe, ist das erste klimaangepasste Quartier der Region und basiert auf dem Schwammstadtprinzip mit begrünten Dächern zur Regenwasserspeicherung.
- Das gesammelte Wasser wird in einen Landschaftssee im Havkenscheider Park geleitet, der im Frühjahr 2024 fertiggestellt wurde und als Erholungsraum sowie Regenrückhaltung dient; überschüssiges Wasser wird abgeleitet.
- Das Herzstück des Quartiers ist eine Gracht mit Promenade, um die Aufenthaltsqualität weiter zu steigern.
Schleusenpark Waltrop – mit der Themenradroute KANAL VITA[L]
- Der Schleusenpark Waltrop vereint weltweit einzigartige Kanal- und Technikgeschichte, inklusive zweier Hebewerke und des LWL-Museums Schiffshebewerk Henrichenburg, ist jedoch bisher nur eingeschränkt erlebbar.
- Geplante Verbesserungen umfassen einen neuen Eingangsbereich mit Gastronomie, barrierefreie Wege und die Öffnung für die Umgebung, während die Themenradroute KANAL VITA[L] acht Erlebnis- und Verweilstationen entlang des Kanals und im Schleusenpark mit einem immersiven Audioguide bietet, um die Kanalgeschichte und die Zukunft der Kanalschifffahrt zu vermitteln.
- Damit soll der Park touristisch aufgewertet werden, was durch das erfolgreiche RWP-Tourismusförderung (10,8 Mio. Euro für LWL und Stadt Waltrop) bestätigt wurde. Die Gesamtinvestitionen durch Fördergelder und Eigenmitteln des LWL sowie der Stadt Waltrop belaufen sich auf rund 25 Mio. Euro.
Maxigarten – Kompetenzzentrum im Maximilianpark Hamm
- Der Maximilianpark in Hamm, der auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Maximilian entstand und 1984 zur ersten Landesgartenschau in NRW wurde, entwickelt sich zu einem Gartenkompetenzzentrum im Rahmen des IGA-Konzepts MAXIGARTEN, das nachhaltige Gestaltung, Umweltbildung und Klimaanpassung fördert.
- Die Umgestaltung umfasst neue Angebote in Umweltbildung und Naturerleben mit internationalem Anspruch, um den Park als Ort für Fachwissen und innovative Gartengestaltung weiter auszubauen.
- Investitionssumme gesamt: 10 Mio. Euro, darin 5,5 Mio. Euro Förderung Bundesförderung „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“
Ruhrmoderne Stadt Marl – Baukultur und Ikonen der Ruhrmoderne in der grünen City Marl
- Das Marler Zentrum aus den 1950er-Jahren soll durch nachhaltige Aufwertung der Freiflächen, inklusive Friedenspark, zu einem lebendigen, klimafreundlichen Stadtzentrum entwickelt werden.
- Der Plan erfolgt kooperativ mit Anwohnern, Kindern und Jugendlichen.
- Das Projekt wird bei der Städtebauförderung NRW empfohlen (3,029 Mio. Euro).
Ruhrpark Oberhausen – Grüne Runde im Stadtteilpark
- Der Ruhrpark in Oberhausen, gestaltet im englischen Landschaftsstil, soll sich künftig auf Erholung, Ökologie und Partizipation konzentrieren.
- Geplant sind nachhaltige Maßnahmen wie heimische Gehölze, Blumenwiesen und Wassermanagement sowie ein Beobachtungsbalkon am Ruhrteich, der Umweltbildung fördert.
- Das Projekt wurde bei der EFRE-Förderung „Grüne Infrastruktur“ empfohlen, mit einem Gesamtvolumen von ca. 2,53 Mio. Euro, davon 90 Prozent Förderung.
Picknick im ganzen Ruhrgebiet
Anregender Austausch zwischen den Kommunen
IGA 2027-Geschäftsführer Horst Fischer informierte anschließend über die aktuellen Aktivitäten in den ZUKUNFTSGÄRTEN, die Ausstellungsplanung sowie über Bausteine des Rahmenprogramms der IGA 2027. Mit einem breiten Kulturprogramm etablierter Akteure und von Newcomern aus der Region, Kunst im Freiraum und vielfältigen Bildungsangeboten wird es ein buntes Freizeitprogramm zum Mitmachen und Genießen bieten.
Vorgestellt wurden auch die Pläne für ein ruhrgebietsweites Picknick. Im Frühjahr 2027 soll es zeitgleich an möglichst vielen Orten im Revier stattfinden. Die teilnehmenden Kommunen sollen es mit eigenen zusätzlichen Rahmenprogrammen mit künstlerischen und interdisziplinäre Formaten begleiten. 37 von 53 Kommunen haben bereits ihr Interesse an der Teilnahme bekundet.
Im Vorgriff auf dieses Veranstaltungsformat während der IGA 2027 nutzten die Teilnehmer während eines Indoor-Picknicks die Gelegenheit, sich untereinander und mit den Verantwortlichen der Durchführungsgesellschaft über den Stand der Vorbereitung zu informieren und auszutauschen. Diskutiert wurde auch, wie dieses große Gartenfestival in den jeweiligen Stadtbildern sichtbar gemacht werden kann und wie sich die Kommunen über ihre IGA-Projekte hinaus mit weiteren Aktionen und Veranstaltungen beteiligen werden.
30 Schlaglichter auf das Ruhrgebiet der Zukunft
„Wie wollen wir morgen leben?“ Auf diese Frage wird die Internationale Gartenausstellung 2027 vielfältige Antworten liefern. Dazu gehört auch ein Ausblick auf visionäre und innovative Projekte des Städtebaus und der Architektur, der Landschaftsentwicklung, des Tourismus oder aus den Bereichen Mobilität und Energie, die im Ruhrgebiet in den Jahren nach der IGA umgesetzt werden könnten – oder es vielleicht auch schon sind. Die Projekte, ausgewählt aus den Vorschlägen der elf kreisfreien Städten und vier Kreise des Ruhrgebiets, werden die Städte und Landschaftsräume nachhaltiger, lebenswerter und zukunftsfähiger machen. In einer großen Ausstellung in einem der Zukunftsgärten in Duisburg, Gelsenkirchen und Dortmund wird die IGA 2027 die Zukunftsprojekte den erwarteten 2,6 Millionen Besuchern vorstellen.
Während des Regionalen Forums wurden die 30 ausgewählten Projekte vorgestellt:
RUHRGEBIET
- Grünzug E
- Schlaraffenband
- Agrarsysteme der Zukunft
KREIS RECKLINGHAUSEN
Castrop-Rauxel
- Forumsplatz Castrop-Rauxel
Gladbeck
- 37° Nordost – Gladbeck wächst zusammen
Recklinghausen
- Leben am See | Wohnquartier ehemalige Trabrennbahn
ENNEPE-RUHR-KREIS
Hattingen
- Klimaquartier Pottacker
Herdecke
- PROJECT:vino und Koepchenwerk
EN-Kreis
- Natur und Erlebnis im Mittleren Ruhrtal
Wetter (Ruhr)
- Wasserwerk Volmarstein
KREIS WESEL
Schermbeck
- Klimapositives Leben in Schermbeck
Voerde
- Energiepark Voerde
KREISFREIE STÄDTE
Bochum
- Dachgarten auf dem Haus des Wissens
- Upgrade Grün und Spiel
Bottrop
- Freiheit Emscher (mit Stadt Essen)
- Natur- und Erlebnispark Welheim
Dortmund
- Quartiersentwicklung Bergmannsgrün
- Hafenquartier Speicherstraße
Duisburg
- Campus Marxloh
- Duisburger Dünen
Essen
- „Blaugrünes Wohnzimmer“ auf dem Weberplatz
- Barbarossaplatz – Die neue grüne Mitte
- Inklusives Wohnquartier Kunstwerkerstraße
Gelsenkirchen
- Neue Zeche Westerholt
Hagen
- SeePark Hengstey
Hamm
- Kanalquartier Hamm
Herne
- Techno Ruhr International
- Parkanlage Bergelmanns Hof
Mülheim an der Ruhr
- Lindgens-Areal
Oberhausen
- ALTMARKTgarten
Hintergrund IGA Metropole Ruhr 2027
Unter dem Motto: „Wie wollen wir morgen leben?“ präsentiert die Internationale Gartenausstellung Metropole Ruhr 2027 auf internationaler Bühne und in drei Ebenen innovative Lösungsideen für Zukunftsfragen der Grünen Infrastruktur und der Stadtentwicklung in
Metropolregionen. Die Ebene der Zukunftsgärten bietet daneben auch die Kulisse für die Präsentationen des Garten- und Landschaftsbaus und der Pflanzenproduktion sowie für ein vielfältiges Veranstaltungsangebot. Die Kommunen zeigen auf der Ebene Unsere Gärten die grünen Schätze der Region. Die Ebene Mein Garten gibt den Bürger*innen Raum sich zu beteiligen mit privaten Initiativen und Kooperationen.
Die Ebene Unsere Gärten
Die Metropole Ruhr verfügt über beeindruckende Garten- und Parkanlagen aus unterschiedlichen Epochen, über spektakuläre Landmarken der Industriekultur, artenreiche Industrie-natur und regionale Grünzüge – unser grünes Erbe. Für die IGA 2027 rücken die Kommunen auf der Ebene Unsere Gärten diese in den Fokus, werten sie auf und schaffen Neues. Immer im Blick: die nachhaltige Entwicklung und Verbindung von biodiversen Freiräumen, Erholungs- und Freizeitangeboten für alle.
Quelle: IGA 2027