Jubiläum und Tag des offenen Denkmals

Zeche Gneisenau; Foto:Werner J. Hannappel
40 Jahre nach Stilllegung der Zeche Gneisenau ist der traditionsreiche Standort gleich mehrfach im Fokus: Am 30. August feierte der Förderkreis Zechenkultur Gneisenau e. V. sein 15-jähriges Bestehen in der historischen Maschinenhalle am Schacht Gneisenau 4. Außerdem öffnet der Verein am 14. September anlässlich des bundesweiten Tags des offenen Denkmals erneut seine Tore. Zwischen 11 und 17 Uhr können Besucher:innen das Maschinenhaus besichtigen und an Führungen teilnehmen.
Das Vereinsjubiläum bot bereits einen eindrucksvollen Auftakt: Zahlreiche Gäste versammelten sich, um gemeinsam die Geschichte des Standorts zu würdigen und das Engagement der Vereinsmitglieder zu feiern. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Karsten Reckert erinnerte der stellvertretende Bezirksbürgermeister Klaus Ahrenshöfer an die fast hundertjährige Geschichte der Zeche.
Heute prägen die erhaltenen Fördergerüste und Maschinenhallen das Bild von Derne. Sie stehen seit 1989 unter Denkmalschutz und konnten durch die Obhut der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur seit 1997 vor dem Abbruch bewahrt werden. Besonders hervorzuheben sind der Tomson-Bock aus dem Jahr 1885/86, das älteste erhaltene stählerne Fördergerüst des Ruhrgebiets, sowie das Doppelbock-Fördergerüst von 1933/34, das bis heute als weithin sichtbare Landmarke gilt.

Jubilare Zeche Gneisenau
Der Förderkreis Zechenkultur Gneisenau e. V. engagiert sich seit seiner Gründung 2009 für die Pflege und Vermittlung dieses einzigartigen Erbes. Mit Führungen, Veranstaltungen und Publikationen trägt er dazu bei, dass die Bergbautradition in Derne lebendig bleibt und die Erinnerung an das Bergwerk wachgehalten wird, das Generationen von Bergleuten und ihren Familien geprägt hat.
Das Vereinsjubiläum wurde mit einem Festprogramm begangen, das neben Redebeiträgen auch die Ehrung langjähriger Mitglieder umfasste. Bei Musik, kulinarischen Angeboten und Gesprächen klang der Abend in geselliger Atmosphäre aus.
Hintergrundinformationen Zeche Gneisenau
Die Zeche Gneisenau wurde 1873 mit dem Abteufen des ersten Schachts begonnen und entwickelte sich nach der Zusammenlegung mit der benachbarten Schachtanlage Scharnhorst (1931) zu einer modernen Großschachtanlage. 1970 förderten hier rund 6.500 Bergleute 3,3 Millionen Tonnen Kohle. 1974 erreichte das Verbundbergwerk Gneisenau mit 14 Schächten und einer Jahresproduktion von 4,2 Millionen Tonnen seinen historischen Höchststand. Trotz umfangreicher Modernisierungen musste die Anlage am 4. August 1985 stillgelegt werden – ein markantes Datum, das 99 Jahre und sechs Wochen nach Aufnahme der Förderung das Ende des Bergbaus im Dortmunder Nordosten markierte.
Weitere Informationen www.bergwerk-gneisenau.de
Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur / Tag des offenen Denkmals
Die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur bietet zusammen mit ihren Partnern vor Ort, ehrenamtlichen Vereinen und Initiativen, an neun Standorten am Tag des offenen Denkmals Möglichkeiten, in vergangene Zeiten einzutauchen. Dabei geht es nicht nur um die Geschichte der Denkmale, sondern auch um ihre Rolle in der Gegenwart und Zukunft.
Die Türen öffnen sich am Ahe-Hammer in Herscheid, am Koepchenwerk in Herdecke, auf der Kokerei Hansa in Dortmund, der Zeche Consolidation in Gelsenkirchen, der Zeche Gneisenau in Dortmund, der Zeche Fürst Leopold in Dorsten, der Zeche Radbod in Hamm, der Zeche Schlägel & Eisen in Herten und der Zeche Sterkrade in Oberhausen.