Diesjähriger Schnadegang war wieder ein voller Erfolg
Von Diethelm Textoris
Der diesjährige Schnadegang, seit 2004 eine Traditionsveranstaltung des Heimatvereins Mengede, war auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg. Es gab viel Lob für die Veranstalter, die sich zum Ziel gesetzt hatten, den Teilnehmenden die heimische Umgebung näher zu bringen, ihnen Informationen zu markanten Orten zu liefern und ganz nebenbei auch mit ein paar nicht ganz ernst zu nehmenden Grenzstreitigkeiten zu unterhalten. So hörte man im Lauf der fast 9 km langen Wanderung immer wieder die Aussagen: „Hier war ich ja noch nie“, „Hier war ich ja schon lange nicht mehr“ oder „Das habe ich noch gar nicht gewusst.“ Auch die Teilnehmerzahl spricht für sich. Fast 50 Schnadegängerinnen und Schnadegänger hatten sich am Tag der Deutschen Einheit (3.10.) am Heimathaus am Widum eingefunden, um an der Rundwanderung teilzunehmen. Bereits wenige Meter vom Start entfernt bekamen sie vom Heimatvereinsvorsitzende Hans-Ulrich Peuser Informationen über das ehemalige Haus Mengede, von dem nur noch einige Grundmauern als Bodendenkmal erhalten sind. Peuser wies dabei auch auf die jüngste Entwicklung hin, dass nämlich das Wasserschloss inzwischen durch die Zusammenarbeit von Heimatverein und Dr. Benjamin Weber quasi auferstanden ist virtuell erlebbar gemacht wurde.
Weiter ging es über den Uferweg des Herrentheyer Baches zur Königsheide und danach auf die Halde Groppenbruch. Mit 94 m über N.N. ist sie die höchste Erhebung im Stadtbezirk Mengede. Hier gab es für die Teilnehmenden nicht nur genügend Platz zum Ausruhen auf den großen Steinblöcken, hier konnten sie auch einen weiten Blick in alle Himmelsrichtungen werfen. Zur Tradition gehört auch ein humorvolles Streitgespräch über den Grenzverlauf, das diesmal von Hans-Ulrich Peuser und Diethelm Textoris geführt wurde. Textoris vertrat die Lüner Interessen und behauptete, die Mengeder hätten in einer Nacht- und Nebelaktion die Grenzsteine versetzt, die natürliche Grenze sei der Kanal. Was von Peuser natürlich nicht unwidersprochen blieb. Nach weiteren Scheingefechten ohne Handgreiflichkeiten wurde schließlich ein Konsens gefunden und das Gespräch mit einem Handschlag beendet.
Ein weiterer Info-Punkt waren der ehemalige Achenbachhafen mit der angrenzenden Ziegelei. Letztere ist heute ein „Lost Place“ im Stadtbezirk. Fundierte Informationen gab es auch kurz vor Ende der Veranstaltung von Dirk Lehmhaus, hauptberuflich Landschaftsgärtner beim Grünflächenamt Dortmund und ehrenamtlich engagierter Natur- und Klimaschützer. Er hielt einen Kurzvortrag über das Naturschutzgebiet „Im Siesack“ und den „Mengeder Heimatwald“.
Nach knapp dreistündiger Wanderung schloss sich am Heimathaus der Kreis. Ausfälle gab es nicht zu beklagen, selbst die beiden ältesten Teilnehmer 87 und 89 Jahre alt, hatten gut durchgehalten. Fleißige Helferinnen und Helfer hatten zwischenzeitlich eine Kaffeetafel eingedeckt und Fleisch und Würstchen auf den Grill geworfen. Es gab Bier vom Fass und weitere Kaltgetränke. Und Bäckermeister Otto Buschmann (81), der selbst mitmarschiert war, wechselte kurz die Jacke und produzierte kurz darauf mit seinen Assistentinnen Waffeln, die wegen ihres Geschmacks bekanntermaßen im Stadtbezirk einen legendären Ruf genießen. Mit angeregten Gesprächen klang die Veranstaltung aus.
Fotos Heimatverein