Kaltgestelt in Gaza – Eine Kolumne von Peter Grohmann

Kaltgestellt in Gaza

Von Peter Grohmann

Ach, wer von uns wollte den Anderen nicht hindern, vom rechten Weg abzukommen? Schon in Micha 3,1 wird gesagt: „Höret doch, ihr Häupter Jakobs und ihr Herren im Hause Israel! Ihr solltet die sein, die das Recht kennen.“ Verdammt lang her. Doch ich warne! Vorgestern war es Jakob, heute mag es Jared Kushner aus Florida sein, morgen Wladimir Potanin aus Nowosibirsk und übermorgen ein Nobody der Berliner Zeitung, Leute, die so eine Warnung von ganz oben erhalten.OK, Kushner hat in Gaza und Umgebung zu tun: Parzellen sichern durch Gestaltung und Einfriedung – ein Wort, das ja den Frieden in sich trägt. Im ürbigenm trau‘ ich dem Russen alles zu – Drohnen sind da das harmloseste. Aber er, der Russe, ist ja von Haus aus raffiniert – bislang kann man ihm noch nichts beweisen! Die Geheimdienste der freien Welt arbeiten Tag und Nacht und Hand in Hand und werden Iwan schon noch überführen. Mal ehrlich: Ich traue auch den Deutschen alles zu! Was hat der Deutsche nicht schon alles im Namen Deutschlands angestellt – das geht auf keine Kuhhaut! Verkürzt gesagt: Wir haben in unserer Geschichte nichts ausgelassen – außer das Vergessen. Aber Schwamm drüber.

Damit der Ausgewogenheit und der Gerechtigkeit Genüge getan ist: Ich traue allen den Menschen alles zu. Es wär‘ möglich, dass zur Verleihung des Friedensnobelpreises an Marina Corina Machado in Oslo eine Eliteeinheit aus dem Haus Trump auftaucht und das Nobelkomitee als Geiseln nimmt, wenn es seine Entscheidung nicht korrigiert. 100 %.

Die Sache mit dem rechten Weg ist schwerer denn je, weil viele nicht mehr wissen, wo hinten und vorn und rechts und links ist.“Nehm’se nur mal das Gequatsche ums Bürgergeld“, so meine Omi Glimbzsch in Zittau – „und erscht die Mühe, die es macht, um die Betrüger nich zu erwischen!“
Zehntausende, 
ja Hunderttausende von Menschen stehlen das Geld der Bürger und schaffen die gestohlenen Steuern auf die Cayman Islands (die schönsten Inseln der Welt!) . Andere wieder machen sich’s einfacher: Rund um den Stichtag einer Aktiengesellschaft werden (urplötzlich) große Pakete von Aktien hin- und hergeschoben. Es geht um Geschäfte mit (cum) und ohne (ex) Dividendenanspruch.Transaktionen, die großartig undurchsichtig sind und die Finanzämter verwirren. Das gelingt – die Beteiligten lassen sich große Summen der Kapitalertragssteuer zurückerstatten  – Summen, die nie gezahlt wurden. Wer ermittelt, wird kaltgestellt.

Peter Grohmann * ist Kabarettist und Koordinator der AnStifter. Wir danken ihm für die Zustimmung zum Abdruck dieser Kolumne.
* peter-grohmann@die-anstifter.de