No Kings!
|„Wem hamse die Krone jeklaut? Dem Donald, dem Doofen, dem Oberganoven, dem hamse die Krone jeklaut!“ 60 Millionen Deutsche trauerten, fluchten, freuten sich und warteten auf die Wunder der neuen Republik. Zarah Leander und Joseph Goebbels fassen es 1942 in Worte: „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen!“ Das crazy.
Sieben Millionen Nordamerikaner:innen und ihre Freunde, die Wandergesellen, waren dieser Tage in 3.000 Orten auf den Straßen der USA. Donald, der König, Postmeister und Sexualist, sitzt rechts fest im Sattel und kackt das Echo aufs Volk: Man sagt: Es sei ein verstörendes Video – ER, der Herr, ein König, hockt im Schockpit eines F-4-Phantom-Abfangjägers und bescheißt, wie immer von oben herab, seine Menschheit, die sich nach Königen sehnt. Das crazy?
Fachkundige Proleten klauten fast zeitgleich und an helllichtem Tage die Kronjuwelen. Das erfreut den kleinen Mann auf der Straße, weniger die Wachmannschaften im Pariser Louvre. Die waren mit ihren Handys und der Kontrolle der Eintrittskarten beschäftigt. Vermutlich waren auch alle Überwachungskameras ausgefallen. Palantir. Das auch crazy.
Bei uns, also in Westdeutschland, inspizieren die körperlich Großen des Reiches in diesen Tagen unsere Brandmauer: Ja, wo isse denn? Es gibt tragende Mauern, solche mit seelischen Hohlblocksteinen, es gibt nichttragende, einstürzende, es gibt grüne Trockenmauern aus Naturstein, die Berliner Mauer (auch als lustloser antifaschistischer Schutzwall bekannt), die Klagemauer in Jerusalem und die Keine-Mauer-steht-mehr in Gaza.
In Süddeutschland spricht man heute gern von einem Brandmäuerle. Doch „gehst du außen Mauern entlang, kannst du die vielen Rosen nicht schauen im fremden Gartengang“ (frei nach Rilke). Das jetzt endlich crazy?
Wahr ist, dass wir zurück zur Wirklichkeit müssen: Haltung zeigen. Und das ist verdammt unbequem. So zwischen vielen Stühlen zu sitzen oder fest auf einem wie Julia Klöckner oder ein Kröver Nacktarsch feinherb. Aber eben crazy. Oder eher psycho? No Kings.