Neuer Raum für Gegenwartskunst in Dortmund

Mit der Ausstellung „AUFTAKT!“ eröffnet die „Galerie BBK Westfalen“
auf der Kokerei Hansa

Ausstellung „AUFTAKT!“ im Aufbau: (v. l. n. r.) Anna Gerhard (Industriedenkmalstiftung), Dirk Zache (2. Vorsitzender BBK Westfalen) und Sabine Oeking (1. Vorsitzende BBK Westfalen) in der Waschkaue der Kokerei Hansa in Dortmund. Foto: Nina Welz / Industriedenkmalstiftung

Mit einer ersten Werkschau in der Waschkaue der Kokerei Hansa in Huckarde eröffnet am kommenden Donnerstagabend (30.10., 19.00 Uhr) der Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Westfalen (BBK Westfalen) seinen neuen temporären Ausstellungsraum, die „Galerie BBK Westfalen“. Möglich wurde dies aufgrund einer zunächst auf fünf Jahre angelegten Kooperation mit der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, die heute insgesamt 12 Industriestandorte in NRW betreut. Die Ausstellung „Auftakt!“ ist die erste gemeinsame Veranstaltung der Industriedenkmalstiftung und des BBK Westfalen.

„Die Zusammenarbeit mit dem BBK Westfalen ermöglicht es uns, die enormen Potentiale unserer Industriedenkmäler aus einer neuen, künstlerischen Perspektive zu präsentieren. Wir freuen uns auf hochkarätige Kunst an außergewöhnlichen Orten“, erklärt Ursula Mehrfeld, Vorsitzende der Geschäftsführung der Stiftung.

Mit der ersten Ausstellung geben gleich 37 Künstlerinnen und Künstlern des BBK, von Attendorn bis Münster und von Bielefeld bis ins Ruhrgebiet, einen Überblick zu Vielfalt und Qualität des Kunstschaffens in Westfalen. Zu sehen sind unterschiedliche Themen und auch Techniken wie Malerei, Mixed-Media, Graphik, Objektkunst, Assemblage, Fotografie und Print.
Die historische Räumlichkeit der Waschkaue wurde eigens für diese Ausstellung mit Licht und Hängeleisten ausgestattet, was dank der Unterstützung durch die Bezirksverwaltungsstelle Huckarde und dem Stadtbezirksmarketing sowie durch die Firma Akustik Sektor möglich wurde. So ist ein Raum entstanden, der es erstmals erlaubt, Kunst auch auf professionellem Niveau zu präsentieren.

„Wir freuen uns, hier nun mit der „Galerie BBK Westfalen“ einen temporären Ausstellungsraum für unseren Berufsverband im Zentrum Westfalens zu eröffnen“, ergänzt Sabine Oecking als erste Vorsitzende des BBK. „Nach diesem Auftakt werden hier weitere, auch themengebundene Ausstellungen folgen. Und wir beabsichtigen, nach und nach weitere Orte der Industriedenkmalstiftung für die Kunst zu entdecken.“

Damit sollen nicht allein kulturelle Impulse gesetzt, sondern auch das Wissen um die Bedeutung von Industriedenkmälern und Industriegeschichte geschärft werden. Beide Partner:innen sind zudem zuversichtlich, mit ihrer Zusammenarbeit einen weiteren Beitrag zur Förderung von Kunst und Kulturtourismus leisten zu können.

Vernissage: Donnerstag, 30.10.2025, 19:00 Uhr

Grußworte von Ursula Mehrfeld (SIG), Ute Mais (Bürgermeisterin der Stadt Dortmund), Sabine Oecking (BBK)

Einführung in die Ausstellung: Kunsthistorikerin Anke Schmich

Musikalische Rahmung: Jochen Schrumpf, Martin Klausmeier

Moderation: Dirk Zache

Laufzeit der Ausstellung:  31.10.2025 bis 11.01.2026

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr

Adresse: Kokerei Hansa, Emscherallee 11, 44369 Dortmund

Hintergrundinformationen

Denkmal Kokerei Hansa
Die unter Denkmalschutz stehende Kokerei Hansa in Dortmund-Huckarde wurde im Rahmen eines Kokerei-Neubau- und Rationalisierungsprogramms der Vereinigten Stahlwerke AG als eine der ersten Großkokereien ab 1927/28 errichtet. Sie ist heute die letzte nahezu vollständig erhaltene Kokerei dieser Zeit im Ruhrgebiet. Das Industriedenkmal befindet sich seit 1995 im Eigentum der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur.

Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur
Die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur wurde 1995 vom Land Nordrhein-Westfalen und der RAG Aktiengesellschaft gegründet, um hochrangige Zeugnisse des Industriezeitalters durch Übernahme ins Eigentum vor dem Abriss zu bewahren. Die Aufgaben der Stiftung bestehen darin, die ihr übertragenen Denkmale zu schützen, zu erhalten, wissenschaftlich zu erforschen, öffentlich zugänglich zu machen und sie so lange in Obhut zu nehmen, bis sich eine adäquate Nutzung durch einen neuen Träger gefunden hat. Bundesweit ist es die erste und bisher einzige Stiftung, die sich explizit für den Erhalt von bedeutenden, vom Abriss bedrohten Industriedenkmalen aus unterschiedlichen Wirtschaftszweigen einsetzt. Die Stiftung gibt den Anlagen Zeit, sich zu neuen, identitätsstiftenden Orten für Handel, Gewerbe, Freizeit, Kunst und Kultur zu entwickeln. Sie führt Bausicherungs- und Instandsetzungsarbeiten an den Gebäuden durch, entwickelt Nutzungskonzepte für einzelne Baukörper oder die gesamte Anlage und trägt durch Öffentlichkeitsarbeit dazu bei, die Akzeptanz für Belange der Industriedenkmalpflege zu erhöhen.
Aktuell zählen Industriedenkmale an 12 Standorten in NRW zum Bestand. Es sind Relikte von Anlagen des Steinkohlenbergbaus, wie z.B. Fördergerüste, Schachthallen und Maschinenhäuser, des Weiteren eine Kokerei als Beleg der Verbundwirtschaft im Ruhrgebiet, ein Denkmal der Energiewirtschaft in Gestalt des Koepchenwerks und das Hammerwerk Ahe-Hammer in Herscheid als technikgeschichtliches Zeugnis.

BBK Westfalen e.V
Der Bundesverband bildender Künstlerinnen und Künstler Westfalen e.V. — kurz: BBK Westfalen — als größter Berufsverband im westfälischen Raum mit einem Einzugsbereich vom südlichsten Siegerland über das Ruhrgebiet bis zum nördlichsten Münsterland, vom Niederrhein bis zum Teutoburger Wald und darüber hinaus, sieht neben seinen grundsätzlichen berufsständischen Aufgaben als Anwalt der Künstlerinnen und Künstler (Satzung) besonders seinen Auftrag darin, die Kulturarbeit der Region und die Kontaktpflege zu den Bürgerinnen  und Bürgern intensiv mitzugestalten. Dies geschieht durch die Präsentation der Werke seiner Mitglieder in offenen und themenbezogenen Ausstellungen und Projekten und durch die Publikation seiner Arbeitsergebnisse in Form von Katalogen und im Internet.
Der BBK Westfalen mit Sitz in Dortmund ist korporatives Mitglied im Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler e.V. und im Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler, Landesverband NRW e.V. Vorstandsmitglieder sind in den übergeordneten Gremien maßgeblich vertreten.

Quelle: Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur