
Mario Lars: Bücher
Louise Erdrich: Jahr der Wunder
Von Ulrike Esperester – Buchhandlung am Amtshaus
Louise Erdrich ist US-Amerikanerin mit indigenen Wurzeln. Sie lebt und arbeitet in Minneapolis, wo sie eine Buchhandlung betreibt. Ihr Großvater war Häuptling eines Indianerstammes und sie selbst wuchs in einem Reservat auf. So ist Tookie, die Hauptperson in ihrem Roman, auch ein Teil ihrer persönlichen Lebens- und Familiengeschichte. Der Roman beginnt damit, dass Tookie ihrer besten Freundin hilft, die Leiche ihres Ex-Freundes Budgie zu stehlen. Ihre Freundin möchte angeblich in Ruhe von ihm Abschied nehmen. Leider stellt sich heraus, dass ihre Freundin – an der Leiche versteckt – Drogen geschmuggelt hat. Tookie wird dabei erwischt und zu Unrecht zu sechzig Jahren Haft verurteilt. Der einzige Lichtblick in den Jahren im Gefängnis ist ein Wörterbuch, das ihr eine alte Lehrerin geschenkt hat. Damit beginnt Tookies Liebe zu Büchern. Nach zehn Jahren Haft wird sie frühzeitig entlassen und findet Arbeit in einer Buchhandlung. Gemeinsam mit dem Team versucht sie, durch die Auswahl der Bücher, den Menschen zu helfen die in den Laden kommen. Dann stirbt eine Kundin und spukt als Geist durch die Räume der Buchhandlung.
Für Tookie stellt sich die Frage, warum der Geist nur ihr erscheint und sie muss sich dafür ihrer eigenen Vergangenheit stellen. Bei all dem spielt die indigene Kultur mit ihren Riten und Bräuchen eine große Rolle, sowie rassistische Polizeigewalt und auch die Zeit mit all den Ängsten, die Covid 19 mit sich bringt. Eine Geschichte, die trotz der bisweilen schweren Themen so humorvoll und zugleich liebevoll von der Autorin beschrieben wird.
Zusätzlich gibt es für alle leidenschaftlichen Leser noch eine Menge toller Buchempfehlungen und zum Schluss noch eine Lieblingsbücherliste.