Schrottimmobilien-Appell ignoriert: Dortmunds OB bleibt untätig
Vernachlässigte und leerstehende Immobilien belasten Quartiere, verschlechtern die Wohnqualität und beeinträchtigen das Stadtbild. Deshalb haben sich zahlreiche NRW-Oberbürgermeister*innen und Landräte am 25. November 2025 mit einem Appell an Bundesbauministerin Verena Hubertz gewandt. Nicht mit von der Partie war Dortmunds Oberbürgermeister Kalouti.
In einem gemeinsamen Schreiben forderten die überwiegend aus dem Ruhrgebiet stammenden Kommunen mehr Unterstützung vom Bund im Kampf gegen sogenannte „Schrottimmobilien“, darunter die Ausweitung kommunaler Vorkaufsrechte und ein kommunales Ankaufsrecht für Problemimmobilien.
Trotz offensichtlicher Probleme mit verwahrlosten Immobilien in Dortmund hat Oberbürgermeister Kalouti diesen Appell nicht unterzeichnet. Die Fraktionen von SPD, Bündnis 90 / Die Grünen & Volt sowie Die Linke & Tierschutzpartei verlangen daher in der Ratssitzung am 18. Dezember eine unverzügliche Erklärung: Teilt der Oberbürgermeister die Forderungen nicht oder gab es andere Gründe für seine Nichtunterzeichnung? Zugleich fordern sie, dass Dortmund der Initiative nachträglich beitritt und die Position der unterzeichnenden Städte aktiv unterstützt.
„Es ist völlig unverständlich, dass Dortmund sich bislang der Initiative verweigert. Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie Quartiere verfallen und Menschen unter Leerstand leiden“, sagt Carla Neumann-Lieven, SPD-Fraktionsvorsitzende.
Christoph Neumann, Sprecher der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen & Volt, ergänzt: „Die Bürgerinnen und Bürger erwarten, dass ihre Stadt Verantwortung übernimmt. Wer nicht handelt, riskiert, dass Wohnraum verloren geht und das Stadtbild weiter leidet.“
„Wir müssen Quartiere lebenswert halten und spekulative Leerstände sofort stoppen. Es geht um bezahlbares Wohnen und die Zukunft unserer Stadt“, sagt Utz Kowalewski, Fraktionsvorsitzender von Die Linke & Tierschutzpartei.
Die Fraktionen fordern den Oberbürgermeister nachdrücklich auf, die Gründe für die Nichtunterzeichnung offenzulegen und Dortmund unverzüglich im Schulterschluss mit anderen Kommunen in die Initiative einzubringen. Wohnraum sichern, Quartiere stärken und das Stadtbild schützen – all das darf nicht länger aufgeschoben werden.