Niemand darf in Dortmund erfrieren

Linke & Tierschutz und GRÜNE & Volt
fordern sofortige Notübernachtung in städtischen Gebäuden

Die Fraktionen Die Linke & Tierschutz und GRÜNE & Volt haben in die gestrige Ratssitzung einen Dringlichkeitsantrag eingebracht, um noch in diesem Winter eine zusätzliche niedrigschwellige Übernachtungsmöglichkeit in Dortmund für obdachlose Menschen zu schaffen.

Die SPD und FDP/Bürgerliste stimmten dem Antrag zu, während die CDU den für manche obdachlosen Menschen möglicherweise überlebenswichtigen Vorschlag als „Schaufensterantrag“ ablehnte. Auch die AfD stimmte dagegen.

„Bereits im Januar 2025 sind in Dortmund drei obdachlose Menschen gestorben. Im November ist ein weiterer Mensch vermutlich an den Folgen der Kälte ums Leben gekommen. Diese Todesfälle zeigen auf dramatische Weise, dass wir nicht länger warten dürfen“, erklärte Fatma Karacakurtoğlu, Vorsitzende der Fraktion Die Linke & Tierschutz.

Der Rat der Stadt Dortmund hatte bereits im Februar beschlossen, zusätzliche niedrigschwellige Übernachtungsangebote einzurichten. Im September stellte die Verwaltung ein konkretes Konzept vor. Zehn Container an der Treibstraße oberhalb des Hauptbahnhofs sollten bis zu 30 Menschen Schutz bieten. In der Sitzung des Ausschusses für Soziales, Arbeit und Gesundheit am 02.12.2025 wurde jedoch bekannt, dass dieses Vorhaben aufgrund von Problemen mit dem Vermieter gescheitert ist.

„Wenn ein vom Rat beschlossenes Projekt scheitert, darf das nicht bedeuten, dass Menschen auf der Straße bleiben. „Eine gescheiterte Anmietung kann keine Rechtfertigung dafür sein, nichts zu tun“, so Karacakurtoğlu weiter.

Mit dem Antrag begrüßt der Rat die Öffnung der Unterkunft Mergelteichstraße als niedrigschwellige Übernachtungsoption sowie befristet für den Tagesaufenthalt. „Wir wollen, dass die Verwaltung, diese Option der Unterbringung aufrechterhält, bis sich eine passendere Option bietet. Gleichzeitig ist festzustellen, dass die Unterkunft dort aufgrund der hohen Entfernung von der City nicht niedrigschwellig genug ist. Zusätzlich soll die Verwaltung unverzüglich eine Interimslösung in einer städtischen leerstehenden Immobilie einrichten. Entscheidend ist dabei, dass das Angebot niedrigschwellig, unbürokratisch und sofort nutzbar ist“, erläutert Jenny Brunner, Ratsmitglied für GRÜNE & Volt.

Da die nächste reguläre Ratssitzung erst im Februar stattfindet, war die Einbringung als Dringlichkeitsantrag zwingend erforderlich. Das Ziel: weitere Kältetote in diesem Winter zu verhindern.

„Dortmund verfügt über eigene Gebäude. Es ist nicht vermittelbar, dass Menschen draußen schlafen müssen, während städtische Räume leer stehen. Es geht hier nicht um Komfort, sondern um das nackte Überleben. Niemand sollte in dieser Stadt erfrieren. Dafür tragen Politik und Verwaltung gemeinsam Verantwortung“, so Fatma Karacakurtoğlu abschließend.

Quelle: Linke & Tierschutz und GRÜNE & Volt