Es reift der Gedanke, wir brauchen eine Schranke…

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.

Von Cawi Schmälter

Es reifte der Gedanke,
wir brauchen eine Schranke!

Die Auto-Poser müssen weg,
sie machen immer Krach und Dreck!

So wurde ein weiß-rot Gebälk,
bald von der Stadt dahingestellt.

Mit einem Schloss, wie sich´s gehört,
damit es keinen Nachbarn stört.

Ein neuer Parkplatz, gleich dahinter,
bleibt autofrei, sogar im Winter.

Nur Schafe, wenn sie weiden wollen,
die könnten grasen aus dem Vollen.

Aufgrund eines Beschlusses der Bezirksvertretung Mengede in seiner 16. Sitzung am 30.November 2022 wurde an der Straße Eckei am Mengeder Volksgarten eine Schranke installiert, die einen nagelneuen, mit Verbundpflaster versiegelten Parkplatz mit geschätzten Baukosten in Höhe von 100.000 Euro, kurz nach seiner Fertigstellung wegen seiner von Anwohnern beklagten Lärmbelästigung durch sog. Autoposer, sowie die missbräuchliche Benutzung durch Dauerparkende, Camper, Abstellung von abgemeldeten Schrottfahrzeugen und Anhängern fast ganzjährig der eigentlich vorgesehenen Nutzung entzog.

Eine Schrankenöffnung, so sieht bislang die Nutzungsregelung vor, wird nur auf Antrag bei größeren Veranstaltungen gestattet. Hier ist der Schlüssel, neben der Übernahme der Verantwortung für die komplette Räumung nach Veranstaltungsende, im Mengeder Amtshaus abzuholen und natürlich auch dort wieder abzugeben. Nur äußerst selten wurde bisher hiervon Gebrauch gemacht. So bleibt der Platz leer, das Unkraut sprießt weiter und die Straße Eckei wird weiterhin zugeparkt.

Wir von Mengede Intakt! hatten bereits wenige Tage nach dem damaligen Beschluss unsere Bedenken gegen eine Sperrung artikuliert.  

Aus 16.BV-Sitzung vom 30.11.22, veröffentlicht 05.12.2022:

„Und dann war dann noch die Diskussion um eine Schranke oder Absperrpfosten. Deren Funktion: Es soll verhindert werden, dass der vor Kurzem errichtete Parkplatz (der östlichste Parkstreifen zwischen der Straße Eckei und dem Heimatwald) zugänglich ist und nur bei besonderen Veranstaltungen im Volksgarten geöffnet werden soll. Die Gründe: Diese Fläche werde durch die sich dort treffenden sog. Auto-Poser oft vermüllt und, noch bedeutsamer: Die Anlage sei ohne vorherige Information der Bezirksvertretung vom Grünflächenamt erstellt worden.
Sollte man hier nicht ein wenig gelassener verfahren? Man sieht schon den Steuerzahlerbund mit dem Schwarzbuch wedeln: Mit öffentlichen Mitteln der Steuerzahler finanziert und dann die Steuerzahler ausgesperrt. Und man kann fast darauf wetten: Die Posing-Szene wird vorrücken und es dauert nicht lange, dann haben irgendwelche Vandalen wieder Fakten geschaffen – das Hindernis beseitigt oder zerstört (Bestes Beispiel: das Klangspiel am HHG, das schon seit 2 Jahren als eingezäunte Spielzeug-Ruine dahindämmert).“

In der letzten BV-Sitzung am 14. Mai 2025 wurde im TOP 14.9 unter Vorlagennummer 26442-22/2 zwecks Kenntnisnahme der Politikerrunde mitgeteilt, dass zwei Schranken (eine linke und eine rechte) errichtet seien. In der aufkommenden Diskussion war es einzig BV-Mitglied Claus-Michael Grehl von der SPD, der mit seinen Sicherheitsbedenken bezüglich der alternativ auf der Straße Eckei abgestellten PKW zur verhinderten Parkplatznutzung hinwies.

Die Resignation der für die Parkplatzpflege Verantwortlichen zeigt sich auch an der munter sprießenden Grünpflanzenvegetation auf der gesamten Fläche, bei der es sich bald für einen Kurzeinsatz der nebenan weidenden Schafe lohnen könnte. 

Offensichtlich scheint das Thema aber doch nicht vom Tisch zu sein. Denn die Bezirksvertretung hat das Problem noch einmal auf die Tagesordnung gesetzt. Unter TOP 4.2 und der Vorlagennummer 38684-25 soll am 11.Juni.2025 unter dem Titel „Beschilderung für den beschrankten Teil des Volksgartenparkplatzes“ erneut über eine erweiterte Nutzung des Parkplatzes nicht nur nachgedacht, sondern auch ein Beschluss gefasst werden. 

Fotos: Cawi Schmälter