Temporärer Entlastungsort des Drogenkonsumraums

GRÜNE haben Anforderungen an das weitere Verfahren

Die Verwaltung hat am Dienstag ihren Vorschlag für einen temporären Entlastungsort für den Drogenkonsumraum vorgestellt. Dazu erklären die Sprecher*innen der GRÜNEN Ratsfraktion, Katrin Lögering und Christoph Neumann:“Auf Antrag der Fraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SPD hatte der Rat im Februar die Verwaltung aufgefordert, zusätzlich zum jetzigen Drogenkonsumraum am Grafenhof einen Standort für einen zweiten Raum in der Innenstadt beziehungsweise innenstadtnah zu finden. Eine geeignete Immobilie konnte bis heute nicht identifiziert werden. Für die GRÜNE Fraktion ist klar, dass diese Suche weiter fortgesetzt werden muss. Gleichzeitig braucht der Grafenhof vor einem endgültigen Ergebnis eine zusätzliche Entlastung.
Aus diesem Grund ergibt ein temporärer Entlastungsort bis zur Öffnung des von uns geforderten zweiten Drogenkonsumraums Sinn. Die Verwaltung hat dafür die städtische Immobilie Rheinische Straße 111 vorgeschlagen. Aus Sicht der Aidshilfe kann es gelingen, dort gefestigtere suchtkranke Menschen zu betreuen, zu beraten und ihnen eine ruhigere Konsummöglichkeit zu bieten. Das würde Kapazitäten im Grafenhof schaffen, um diejenigen noch besser zu erreichen und in den Drogenkonsumraum zu holen, die aufgrund ihrer schweren Sucht und den Begleitumständen direkt in der Innenstadt verbleiben werden.

Insgesamt begrüßen wir den Vorschlag der Verwaltung für den temporären Standort. Voraussetzung ist allerdings für uns, dass es ein umfangreiches Beteiligungsverfahren des Umfelds gibt. So haben wir es im gemeinsamen Antrag mit der SPD im Februar für jeden neuen potenziellen Standort beschlossen. Das gilt für uns auch für den temporären Entlastungsort. Das betrifft insbesondere die Beteiligung und Einbeziehung der Anwohner*innen sowie des gesamten Umfelds. Im Rahmen des Beteiligungsprozesses sind Anregungen und Bedenken aufzunehmen, zu prüfen und hierzu Lösungen zu entwickeln. Insbesondere sind die Auswirkungen für Kinder und Jugendliche im Umfeld zu prüfen.
Zudem fordern wir ein aufsuchendes und dauerhaftes Umfeldmanagement, das unmittelbar mit Beginn der weiteren Planungen beginnen muss. Die Ergebnisse des Beteiligungsverfahrens sollen nach unserer Vorstellung dem Rat abschließend in seiner Sitzung am 9. Oktober vorgelegt werden. Das werden wir in einem Ergänzungsantrag festhalten.

Quelle: Ratsfraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN