Grüne fordern Neubau des Leopold-Hoesch-Berufskollegs
Sanierung allein reicht nicht
Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen kritisiert die Entscheidung des Schulausschusses, den Antrag für einen dringend benötigten Neubau des Leopold-Hoesch-Berufskollegs abzulehnen. Angesichts der aktuellen Medienberichte über die desolate Situation des Schulgebäudes zeigt sich einmal mehr die Dringlichkeit eines umfassenden Konzepts anstelle der geplanten kosmetischen Maßnahmen.Der Antrag der Grünen, der im April im Schulausschuss keine Mehrheit fand, forderte die Verwaltung auf, einen Neubau des Berufskollegs zu forcieren und schnellstmöglich umzusetzen. Zudem sollte nach Interimslösungen gesucht werden, um den Schulbetrieb während der Planungs- und Bauphase unter zumutbaren Bedingungen fortführen zu können.
Britta Gövert, Ratsmitglied der GRÜNEN und Vorsitzende des Schulausschusses: „Bei unserer Begehung des Leopold-Hoesch-Berufskollegs durch einige unsere Mitglieder im Schulausschuss am 8. April wurden wir mit Zuständen konfrontiert, die schlichtweg inakzeptabel sind. Abplatzender Putz, Schimmelbefall und unzureichende Sanitäranlagen sind nur die sichtbarsten Probleme. Was uns besonders beeindruckt hat, war der Wille der Schulgemeinschaft, trotz dieser widrigen Umstände aktiv an Lösungen mitzuarbeiten. Diese Bereitschaft wurde mit der Ablehnung unseres Antrags ignoriert.“
Seit drei Jahrzehnten wird über einen Neubau des Berufskollegs diskutiert, während am Bestandsgebäude lediglich minimale Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt wurden. Die im März vom Rat beschlossenen Brandschutz- und Instandsetzungsmaßnahmen in Höhe von 13 Millionen Euro tragen aus Sicht der GRÜNEN nicht dazu bei, die grundlegenden strukturellen Probleme des Gebäudes zu lösen.
„Die geplanten Sanierungsmaßnahmen sind ein Tropfen auf den heißen Stein und verschwenden letztlich Steuergelder, die besser in einen zukunftsfähigen Neubau investiert wären“, betont Katrin Lögering, Co-Sprecherin der GRÜNEN Fraktion. „Der aktuelle Zustand des Gebäudes aus den 50er Jahren ist so desolat, dass hier im Grunde kein Unterricht mehr stattfinden kann. Und mit einzelnen Sanierungsmaßnahmen ist es da nicht getan.“
Die Grünen fordern deshalb die Verwaltung und die anderen Fraktionen auf, ihre Haltung zu überdenken und in einen konstruktiven Dialog mit der Schulgemeinschaft zu treten. Die Fraktion wird das Thema weiterhin auf der politischen Agenda halten und sich für eine nachhaltige Lösung einsetzen, die den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler sowie des Lehrpersonals gerecht wird.