Mehr Pendlerinnen und Pendler in Deutschland –
Arbeitswege bleiben lang
Rund 60 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland pendeln zur Arbeit. Zum Stichtag 30. Juni 2024 arbeiteten 20,59 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in einer anderen Gemeinde als sie wohnten – rund 110.000 mehr als im Vorjahr. Das geht aus einer Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit hervor.Knapp 7 Millionen Beschäftigte pendelten von außerhalb in eine der 80 Großstädte – rund 80.000 mehr als im Vorjahr. München bleibt das wichtigste Ziel für Berufspendlerinnen und -pendler: 458.400 der dort Beschäftigten lebten 2024 außerhalb der Stadtgrenzen. Es folgen Frankfurt am Main (415.600), Berlin (398.900), Hamburg (396.300) und Köln (317.000). Den größten Zuwachs an Einpendlerinnen und Einpendlern gegenüber dem Vorjahr verzeichnete Köln (+11.200), gefolgt von Frankfurt am Main (+10.800), Berlin (+7.700) und Düsseldorf (+4.900). Die meisten neuen Einpendlerinnen und Einpendler nach Köln kamen aus anderen Großstädten im Rheinland.
Durchschnittliche Pendelstrecke lag bei 17,2 Kilometern
Der durchschnittliche einfache Arbeitsweg betrug 17,2 Kilometer und blieb damit gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. 7,23 Millionen Pendlerinnen und Pendler legten mehr als 30 Kilometer zur Arbeit zurück (2023: 7,13 Mio.), 4,05 Millionen mehr als 50 Kilometer (2023: 3,96 Mio.) und 2,36 Millionen mehr als 100 Kilometer (2023: 2,28 Mio.).
Die längsten durchschnittlichen Pendeldistanzen wurden in den Landkreisen Märkisch-Oderland (27,4 km), Ludwigslust-Parchim (27,3 km) und Altmarkkreis Salzwedel (27,2 km) gemessen. Auch in Landsberg am Lech (26,7 km), Pfaffenhofen an der Ilm (26,5 km) und Dahme-Spreewald (26,1 km) sind die Arbeitswege überdurchschnittlich lang.
„Rund 42 Prozent der Beschäftigten arbeiten inzwischen in Großstädten. Diese üben als Arbeitsmarktzentren eine enorme Anziehungskraft aus. Die Zahl der Pendlerinnen und Pendler in die Großstädte bleibt daher hoch und hat spürbare Folgen für Verkehr, Umwelt und Lebensqualität“, sagte BBSR-Experte Thomas Pütz. Um die Belastungen durch den Pendelverkehr zu verringern, seien Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr, sichere Radwege und Radschnellverbindungen sowie mehr Homeoffice- und Co-Working-Angebote nötig.
Hinweis: Die Statistik erfasst Wohn- und Arbeitsorte sozialversicherungspflichtig Beschäftigter zum 30. Juni 2024. Sie zeigt keine tatsächlichen Pendelhäufigkeiten oder genutzten Verkehrsmittel und enthält keine Daten zu Beschäftigten mit Wohnsitz im Ausland oder zu Pendelbeziehungen mit weniger als drei Personen. Die Statistik weist für den Stichtag 34,34 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus.