Auf eine Tasse Kaffee….

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…heute mit Christoph Gehrke alias Clown Pepe

Eine Überraschung – und nicht nur zu Heiligabend

Clown Pepe ist besonders unseren jüngeren Mengedern als “Ballonkünstler” bekannt, der aus Modellierballons mit vielen Figuren und Formen Glanz in die Kinderaugen zaubert. Er wohnt in Mengede. Seine genaue Adresse verrät er nicht. Die erreichte Popularität zwingt ihn dazu, seine Privatsphäre zu schützen.

Viele können sich noch an seine Beteiligung am Mengeder Ferienspaß erinnern. Christoph Gehrke könnte daher leicht auf den mit starker Puste ausgestatteten Ballonmodellierter reduziert werden.

Clown Pepe beim Mengeder Ferienspaß

Schon bei einer Tasse Kaffee und einem 60 minütigen Gespräch erfuhren wir jedoch, welche weiteren Qualitäten in Clown Pepe stecken. Ganz nebenbei bemerkt konnte er dabei auch uns zwei “alten Mengedern” manch bewundernden und erstaunten Gesichtsausdruck entlocken. Schon seine Biographie lässt aufhorchen:

Christoph Gehrke, so sein bürgerlicher Name, besser bekannt als Clown Pepe, erblickte am 09. März 1988 das Licht der Welt in Dortmund. Man weiß nicht ob ihm der Lebensweg bereits in die Wiege gelegt wurde oder ob die unglücklichen Umstände dazu führten, dass aus Christoph Gehrke der Clown Pepe wurde.

Zweite Staatsangehörigkeit als Niederländer

Chris, wie er kurz und knapp von seinen Freunden genannt wird, zog zusammen mit seinen Eltern nach seiner Grundschulzeit in Deutschland in die Niederlande. Hier absolvierte er erfolgreich seine Ausbildung als Elektriker. Diesen Beruf führte er noch bis 2012 aus, bis ein Arzt ihm Neuroborreliose  (siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Neuroborrelios) diagnostizierte.

Erschwerend kamen Knieprobleme hinzu, die eine Weiterbeschäftigung im erlernten Beruf nicht zuließen. Während des darauf folgenden langen Krankenhausaufenthaltes, den er später als sein persönliches Tief bezeichnet, und der zunehmenden Langeweile entschloss sich Chris, seinen trüben und stupiden Krankenhausaufenthalt und vor allem den seiner Mitpatienten etwas aufzuheitern.

Er schlüpfte kurzerhand in die Rolle des Nikolaus oder anderer Figuren, um den Patienten ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Hieraus entwickelte sich die Rolle des Clowns, die so erfolgreich gefeiert wurde, dass sie sich zum Mittelpunkt seines weiteren Lebens und als besonderes Markenzeichen entwickeln sollte.

Das Lachen der Menschen motiviert ihn

Zum Stichwort Patienten aufheitern: Für Chris war diese Mission nicht mit seinem eigenen Krankenhausaufenthalt beendet. Auch aktuell steht er Menschen in Krisensituationen, denen es momentan nicht so gut geht, mit seinen aufmunternden Späßen zur Seite. Ob in der Demenzgruppe Westerfilde, im “Trauerland” – Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche e.V. – Oldenburg/Bremen oder in einem Altenheim in Bremen, stets reserviert er sich trotz vollem Terminkalender auch für diese guten Zwecke die nötige Zeit – und das  o h n e  Gage. Und diese Termine – einmal abgeschlossen – haben Vorrang, da macht er keine Kompromisse. Eine besonders anrührende Geschichte gibt es über den Heiligen Abend zu erzählen, den er in diesem Jahr im Kreise der Bewohner eines Bremer Altenheims verbringt:

Rekordverdächtig: Schminken und Kostümieren in nur 15 Minuten

Er war eines Tages dort zu Besuch und die Bewohner fanden seine aufmunternden Aktionen so toll, dass er gefragt wurde, ob er wiederkomme. Seine spontane Antwort: Ja klar, an Heiligabend. Bis heute glauben ihm die Bewohner nicht, dass er an diesem außergewöhnlichen Tag kommt. Sie werden staunen wenn er tatsächlich eintrifft, denn die Zugtickets hat Clown Pepe bereits gekauft.

In einem Interview antwortete Christoph Gehrke auf die Frage, wie er sich für die tägliche Arbeit motiviert:  “Definitiv durch das Lachen der Menschen. Sobald man mich sieht, sind die Menschen erst still, aber dann tauen sie auf und lachen mit mir und sind begeistert vom Unsinn, den ich treibe. Vor allem Kinder werden mutiger und strecken auch einmal die  Zunge heraus.”

Ballons in allen Farben und Formen

Angebote von Fernsehsendern

Zurück zur Biographie – verfasst von Wolfgang Schrader -, die einen Einblick darüber vermittelt, dass die Karriere von Christoph Gehrke noch lange nicht am Ende angekommen sein muss:

Nur gut ein Jahr nach seinem Krankenhausaufenthalt wurde Pepe zunehmend nachgefragt. Fortan reiste er durch Deutschland und die Niederlande. Neben den Walkings Acts* begeistert er nun auch mit eigenen Shows sein Publikum. Der Zuspruch und der weitere Erfolg ließen folglich nicht lange auf sich warten. Bereits im Jahre 2015 wurde Chris von einer Agentur angesprochen, ob er nicht bereit wäre, eine kleine Rolle im TV zu übernehmen.

Dieses Angebot war für ihn eine neue Herausforderung, die ihm sehr gelegen kam. Er bekommt seitdem regelmäßig für verschiedene Bereiche der Fernsehwelt kleinere Aufträge. Unter anderem hat er schon in Serien wie Trovatos, Unter anderem Umständen, Im Kopf des Killers, Het hart van hadiah Tromp mitgespielt. Außerdem ist er in unterschiedlichen Werbespots aufgetreten.

Dabei musste er natürlich auch kleinere Rückschläge einstecken, die nicht zwingend mit seiner Person zu tun hatten. Auf RTL2 wirkte er in der Serie “Das Trödelduell” mit. Die für derartige Fernsehprojekte alles entscheidenden Einschaltquoten reichten dem Privatsender nicht aus und so wurde dieser Titel kurzerhand abgesetzt.

Kids Club Kinderparty 2018 am 27. März 2018

Derzeitiger Höhepunkt seiner Laufbahn könnte sein nächstes Filmprojekt werden, welches unter der Regie von Tracey van Eijk unter dem Titel “Steenkoude Liefde” (https://www.steenkoudeliefde.nl) in Holland produziert wird. Wie er dazu kam? Als er 2015 bei einem Casting in Köln war, wurde ihm nahegelegt, dass er Talent habe und dieses nutzen sollte. Und so stieg er vom Komparsen zum Schauspieler in “Steenkoude Liefde”  auf. “Aber hauptberuflich bleibe ich den Kindern als Clown erhalten”, versichert er glaubwürdig.

Diese Priorität unterstreicht Clown Pepe u.a. dadurch, indem er die Veranstaltungsreihe „Kids Club Kinderparty” organisiert und Namensgeber für die Eishallenveranstaltungen “Kids on Ice” ist. Er präsentiert auf seinen Instrumenten auch eigene Kinderlieder in seinen Shows, um die Kinder noch mehr mit einzubeziehen. Singen, tanzen und herumalbern mit Clown Pepe, welches Kind möchte das nicht. Im Sommer 2017 erschien der erste Song. Es handelt sich hierbei um einen Kinderlied.

Wenn seine Auftritte weit über Dortmunds Grenzen hinaus gefragt sind, was bleibt dann noch für unseren Stadtbezirk übrig? Auch darauf hat Clown Pepe mit folgender Programmankündigung eine passende Antwort parat. Bitte unbedingt jetzt schon vormerken:


Clown Pepe präsentiert die Kids Club Kinderparty 2018 am 27. März 2018 im Kulturzentrum Mengeder Saalbau.

Die Kids Club Kinderparty für die ganze Familie. Clown Pepe animiert zum Tanzen, Zappeln und Singen. Dabei präsentiert er bekannte Songs und nutzt auch eigene Lieder, um zusammen mit den Kindern einen grandiosen Nachmittag zu erleben!

Klar, dass Pepe es sich auch auf dieser Veranstaltung nicht nehmen lässt, sein Publikum nach dem Abfeiern mit eigenen Luftballonkreationen zu begeistern.

Kurzum, ein toller Tag, an den die Kinder sich bestimmt lange erinnern werden.


  • Walking Act) ist eine besondere Form des Theaterspiels, bei der Schauspieler und Publikum nicht durch die Bühnenrampe getrennt sind, sondern sich gemeinsam in einem Raum oder zumindest auf einer Ebene befinden. Die Darsteller unterscheiden sich zum Teil nur durch Maske und Kostüm von den Zuschauern, zum Teil agieren sie auch ohne Verkleidung. Ein wichtiges Element ist der häufige und spontane Standortwechsel, der dieser Darstellungsform den Namen gibt.
Hinweis: Zum Vergrößern der Fotos diese bitte anklicken.

MENGEDE:InTakt! hat Christoph Gehrke gebeten, den (aktualisierten) Fragebogen von Marcel Proust* auszufüllen. Hier ist das Ergebnis:

Ihr Motto/Leitspruch?
Lebe deine Träume und träume nicht dein Leben.
Ihr Hauptcharakterzug?
Engagiert.
Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?
Fliegen. Dann bräuchte ich nicht mehr mit der Bahn oder dem Auto zu den Auftritten.
Was verabscheuen Sie am meisten?
Leute, welche sich an einen „ranmachen“, um nur davon zu profitieren! Sobald diese Personen dann merken, dass man dies nicht mit sich machen lässt, sind sie auch ganz schnell wieder verschwunden und melden sich nicht mehr.
Ihr Interesse an Politik?
Ich weiß, wo der Bundestag ist, das war es dann aber auch.
Glauben Sie Gott sei eine Erfindung des Menschen?
Das ist ein Thema, mit dem ich mich noch nicht befasst habe. Sicherlich gibt es „irgendwas“, aber was genau?
Welche Reform/Erfindung bewundern Sie am meisten?
Mit wem möchten Sie an einer Hotelbar ein Glas Wein trinken und dabei worüber reden?
Mein „Traum“ ist es, mal mit Otto Waalkes an einer Bar zu sitzen, einfach zu reden und Spaß zu haben. Er scheint mir sehr sympathisch und ich bewundere ihn, seit ich ein kleiner Junge bin.
3 Dinge, die Sie mit auf eine einsame Insel nehmen würden?
Meine Familie, einen Hubschrauber, um die Insel wieder zu verlassen und Proviant.
Sommer oder Winter?
Sommer. Ich mag den Winter zwar auch, aber nichts geht über 30 Grad im Schatten.
Ihre Hobbies?
Laufen, Autofahren und Reisen. Vieles, was ich in meinem Beruf ausleben kann.
Film oder Buch?
Damals waren es noch Bücher, heute sind es dann doch eher die Filme. Diese schaue ich dann gerne, wenn ich unterwegs bin.
Welchen Film haben Sie zuletzt gesehen?
Sinatra Club – Der Club der Gangster.
Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
Mirja Boes – Boese Tagebücher.
Ihre Lieblingsmusik?
Schlager, aber dann am liebsten den niederländischen.
Ihre Lieblingsblume?
Gute Frage – nächste Frage.
Ihr Lieblingstier?
Katze. Treu und weiß, was sie will.
Essen & Trinken hält Leib und Seele zusammen – auch bei Ihnen? Wenn ja, was ist es?
Ich reise viel und dann ist es sehr schwer „gut“ zu essen. Daher muss ich oft auswärts beim „Dönermann“ bestellen. Ich liebe Döner, aber noch mehr einen richtig leckeren Nudel-Schinken-Auflauf mit Käse überbacken!
* Der Fragebogen von Marcel Proust
Was denken und fühlen bekannte Zeitgenossen? Diese Fragen faszinierten die Menschen schon immer. Vorbild für diese Fragen ist der wohl bekannteste Fragebogen, der den Namen des französischen Schriftstellers Marcel Proust (1871-1922) trägt. Dieser hat ihn aber nicht entworfen, sondern nur ausgefüllt, das heisst, genau genommen sogar zweimal: Einmal als 13-jähriger auf einer Geburtstagsparty. Dann im Alter von etwa 20 Jahren einen ähnlichen Fragebogen, dem er selber den Titel «Marcel Proust par lui-même» («Marcel Proust über sich selbst») gab. Berühmt wurden die Fragen durch Publikationen z. B. in der FAZ.
MENGEDE:InTakt! hat den Fragebogen etwas aktualisiert.

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