Buchempfehlung: Aufeinander zugehen – gemeinsam Schätze teilen

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Musik verbindet

Vorbemerkungen:
Beate Brauckhoff – evgl. Pfarrerin  aus Oespel hat zusammen mit Said Aderras und anderen ein Buch zur interreligiösen Arbeit mit Kindern in Kindergärten und Schulen geschrieben: „Aufeinander zugehen – gemeinsam Schätze teilen“. Das Buch ist Ende April 2018 im Kontakte-Musikverlag Lippstadt als Medienpaket aus Buch und CD erschienen.
Die beiden Autorinnen führen seit rund neun Jahren gemeinsam Fortbildungen zum Thema interreligiöses Arbeiten in Kindergarten und Schule durch und haben dabei ihr eigenes Konzept entwickelt. Daraus ist dann in Teilen dieses Buch entstanden. „Sehr wichtig war uns, dass es eine CD geben wird mit Liedern, die muslimische und christliche Kinder gemeinsam singen können“, sagt Beate Brauckhoff.
Das ist gelungen!
Im Buch gibt es jeweils eine Einführung in die Grundzüge von Christentum und Islam. Es geht um Feste und Feiertage, Jesus und Mohammed, und eine Auswahl von Glaubensgeschichten, die Christen und Muslime miteinander teilen. „Es geht uns darum, dass Kinder in ihrer eigenen religiösen Identität gestärkt werden und die jeweils andere Religion in Gemeinsamkeiten und Unterschieden kennen- und schätzen lernen“, so die Autorinnen.
In der vergangenen Woche wurden die AutorInnen und der Verlag für das Buch mit dem Europäischen Comenius EduMedia Preis 2018 geehrt. (K.N.)

Buchbesprechung:  Aufeinander zugehen – gemeinsam Schätze teilen

von Gabriele Gossmann – Buchhandlung am Amtshaus in Mengede

Kinder aus den verschiedensten Religionen und Kulturkreisen treffen meist schon im Kindergarten aufeinander. Dabei kommt bei ihnen sicherlich oftmals die Frage nach der eigenen Religion auf und was sie denn von anderen unterscheide. Dabei versuchen Eltern, Erzieher und Lehrer stets ihr Bestes, die Unterschiede möglichst anschaulich zu erklären.

Die evangelische Pfarrerin Beate Brauckhoff (52) und die Religions- und Islamwissenschaftlerin Saida Aderras (37) gehen einen anderen Weg: Die beiden Dortmunderinnen zeigen in ihrem gemeinsam herausgebrachten Buch „Aufeinander zugehen – gemeinsam Schätze teilen“ insbesondere die Gemeinsamkeiten der verschiedenen Glaubensrichtungen auf. Davon gibt es nämlich viele! Beispielsweise erfährt man, welche Parallelen es zwischen Jesus und Mohammed gibt.

Das Buch besteht aus zahlreichen kindgerecht gestalteten Geschichten sowohl aus der Bibel als auch aus dem Koran. Wir als Leser werden auf eine religiöse Entdeckungsreise mitgenommen und werden sehen, wie sich die verschiedenen Weltanschauungen vereint betrachten lassen. Das Buch bietet gerade Erziehern und Lehrern wertvolle Impulse zum Umgang mit dem Thema Religion in Kindergarten und Schule. In der Theorie gibt es dazu etliche pädagogische Lösungsansätze, doch in der Praxis tauchen Unsicherheiten bei den Pädagogen auf wie beispielsweise die Angst, in Fettnäpfchen zu treten. Fragen wie „Was muss ich während der Fastenzeit beachten?“, „Wie darf an der Schule gefeiert werden?“ oder „Wie werde ich allen Kindern gerecht?“ sind im Arbeitsalltag an der Tagesordnung. Daher bietet das Buch eine praktische Hilfestellung, wie man einerseits auf alle Kinder zugehen und andererseits ihre individuellen Bedürfnisse achten kann.

Ganz nach dem Motto „Musik verbindet“ beinhaltet das Werk zusätzlich zu den Geschichten Lieder, die den Zugang zu anderen Religionen erleichtern. Die Message des Buches liegt vor allem darin, Vorurteile in den Köpfen der Kinder abzubauen oder noch besser: sie gar nicht erst entstehen zu lassen. Mittels Vertrauen sollen sie nicht nur mehr über ihren eigenen Glauben erfahren, sondern auch, wie man die Glaubensvielfalt respektiert. Das gelingt am besten, indem die Kinder möglichst früh in ein spielerisches Gespräch kommen und Beziehungen zueinander aufbauen, die die Grundlage für ein friedvolles Miteinander sind. Denn den wichtigsten Schatz, den man miteinander teilen kann ist doch der, wenn Religion nicht länger ein „sensibles Thema“ ist, sondern einen offenen Austausch ermöglicht.

Nach der Verleihung des Comenius Award 2018; v.l.n.r: Michael Landgraf, Beate Brauckhoff, Saida Aderras; es fehlten Reinhard Horn und Ulrich Walter. copyright: Michael Landgraf.

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