“Radtour des Wandels” durch den Dortmunder Nord- Westen

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Entdeckerreise durch Westerfilde/Bodelschwingh und Umgebung

Zu dieser Tour am vergangenen Freitag hatte Christoph Schedler vom Quartiermanagement eingeladen. Das Quartierbüro, an dem die Tour auch startete, ist die erste Anlaufstelle für alle Themen rund um die soziale Stadt Westerfilde / Bodelschwingh. Hier befindet sich auch ein Aktionsbüro des Jobcenters.

Mit im Boot waren auch die DoNaPart (Dortmund-Nachhaltigkeit – Partizipation), vertreten durch Florian Keppler und die Emscherfalken mit Dirk Warmbier. Es sollten verschiedene Schauplätze angefahren werden, bei denen bereits Veränderungen stattgefunden haben oder bei denen Planungen kurzfristig greifen sollen.

Trotz der Hitze von über 30 Grad hatten sich über 25 TeilnehmerInnen eingefunden und bekamen als Erfrischung zunächst einmal Wasser und Apfelschorle „eingeschenkt“.
Bei einer Begrüßungs- und Informationsrunde wurde auch die neue Stadtteilmarke „außen grün – innen bunt“ vorgestellt, die die Identität des Quartiers stärken soll. Sie war in der vergangenen Woche in der Presse vorgestellt worden (siehe hierzu auch den Bericht auf MENGEDE:InTakt! vom 02.08.2018).

Endlich wurden die Fahrräder bestiegen. Als gute Idee erwies sich die Mitnahme von zwei Lastenrädern mit Getränken, so dass an jedem Halt der Flüssigkeitshaushalt aufgefüllt werden konnte. Gleich beim Start wurde eine junge Teilnehmerin Opfer der Hitze. Mit dem Verdacht auf einen Hitzekollaps wurde sie mit dem Notarztwagen in ein Krankenhaus eingeliefert.

Der erste Stopp war in einem Teil des Wohnungsbestandes der Vonovia. Hier erläuterte Christoph Schedler seine Vorstellung einer sozialen Stadt. So wurde hier neben Fassadenrenovierungen auch ein „Piko Garten” angelegt. Das ist ein Garten, der den Anwohnern zugänglich ist und dessen Pflege ebenfalls durch die Anwohner erfolgen soll.

Vorbei an den Fassadenbemalungen des „Markthochhauses“, der Graffiti an der Westhusener Grundschule und den bunten Blumenkästen auf dem Marktplatz fuhren wir zu dem nächsten Haltepunkt, der Jugendfreizeitstätte „Kess“. Hier hat die DoNaPart, ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Forschungsprojekt, die Radwerkstatt Westerfilde- Bodelschwingh eröffnet.

Bremse klemmt? Licht kaputt? Reifen platt? Gangschaltung hakt? Kein Problem: Hier wird dir geholfen! Immer donnerstags von 16 – 19 Uhr zeigen dir erfahrene TüftlerInnen, wie du dein Rad reparieren kannst.
Diese Mitmach- Aktion wird sehr gut angenommen.

Nach dieser Pause bekamen wir endlich eine etwas längere Wegstrecke unter die Räder. Wir fuhren zum alten Forsthaus im Rahmer Wald, dessen verfallener Zustand erschreckend war. Nicht nur das der Barackenanbau Anfang Juli durch einen Brand völlig zerstört wurde, auch die Substanz des Haupthauses, das seit ca. 4 Jahren leer steht, macht einen schlimmen Eindruck.
Hier erwarteten uns Anja Köhler und Thomas Kuss vom Imkerverein Dortmund- Derne, der das Forsthaus sowie das Umfeld schon Anfang 2016 unter der Überschrift „Umweltbildung und Umweltschutz“ wieder herrichten wollte. Leider ist trotz ausgiebiger Gespräche mit der Politik daraus nichts geworden und die Imker zogen sich zurück. Aus diesem Grunde wurde von „nordwärts” ein neues Konzept entwickelt, das nun greifen soll.
Das Forsthaus soll künftig von „naturnahen“ Organisationen genutzt werden. Neben dem Imkerverein Derne sollen die Kreisjägerschaft Dortmund sowie der Forstbetrieb Wald und Holz Schulungs- und Ausbildungsräume nutzen. Die Fabido wird einen außerschulischen Lernort zum Thema „Einweisung in die Natur“ erhalten.

Nach dieser ausgiebigen Diskussion ging es weiter. Am Bahnhof Mooskamp vorbei erreichten wir das Gut Königsmühle. Hier wurden wir von der pädagogischen Leiterin Judith Hesselink begrüßt, die uns zunächst mit Getränken versorgte. Nach einem Rückblick auf die Geschichte des Gutes, der bis zu den Raubrittern reichte, stellte sie uns die auf dem Gut befindlichen Einrichtungen (Behindertenwerkstatt distelwiese; Waldorfkindergarten; Gärtnerei; Hofcafe usw.) und die aktuellen Ferienprogramme vor. Auch in diesem Jahr wird wieder das beliebte Mitmach-Zirkus Projekt angeboten.

Erholt und gestärkt gingen wir die letzte Etappe an und fuhren über den Emscher Radweg zum Emschertal Hof. Hier, im und um den ehemaligen Stall des Hofes, versucht sich seit April eine neue Einrichtung zu etablieren. Am Rückhaltebecken zwischen Mengede und Ickern bieten die Emscherfalken in Kooperation mit der Emschergenossenschaft Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche an. Wie Dirk Warmbier uns erklärte, wird dieses Projekt von der Stadt Dortmund und von „nordwärts” gefördert. Jeden Dienstag von 17 – 19 Uhr treffen sich Projektgruppen (ab 10 Jahren) um zu experimentieren. Von den Osterferien bis zu den Herbstferien gibt es jeden Samstag und Sonntag für Kinder ab 6 Jahren „Freies Spiel für Groß und Klein“. von 14 – 18 Uhr. Neben den Kreativangeboten wie Laubsägearbeiten kommt der Sport nicht zu kurz. Hier ist natürlich Fußball, Basketball, aber auch Bogenschießen im Angebot.

Bei einer letzten Stärkung im Schatten des Stalles auf selbstgezimmerten Paletten Möbeln wurde unsere anstrengende, aber sehr informative Radtour resümiert. Wir haben viel gesehen und auch Anregungen bekommen. Ideen, Gedanken und Kontaktdaten wurden ausgetauscht und weitere Treffen vereinbart.

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