Baudenkmäler im Stadtbezirk (17)

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Wie halten wir es mit den Baudenkmälern im Stadtbezirk Mengede (Folge 17)

Heute: Mengeder Schulstraße 23

Die Denkmalliste der Stadt Dortmund umfasst im Stadtbezirk Mengede 79 Baudenkmäler, darunter 21 Wohnhäuser, Villen oder Wohnsiedlungen und landwirtschaftliche Gebäude, 16 Wohn- und Geschäftshäuser, fünf öffentliche Gebäude und Kleindenkmäler, drei Sakralbauten und Industrieanlagen, zwei Adelssitze sowie einen Friedhof, ein Geschäftshaus und eine Verkehrsanlage. Absicht dieser Serie ist es, über die Baudenkmäler im Stadtbezirk Mengede zu informieren.
Ein manchmal nicht ganz einfaches Unterfangen, weil es sich häufig um private Entscheidungen handelt, wie man mit einem Denkmal umgeht. Aber: Es gibt auch ein Denkmalschutzgesetz. Unsere Beiträge, die wir in loser Folge einstellen, sollen es dem Leser ermöglichen, die Regelungen dieses Gesetzes mit der Realität vor Ort zu vergleichen.
Und noch eine weitere Vorbemerkung: Baudenkmäler zu erhalten, ist in dieser Gesellschaft nicht einfach. Kapitalisten, Anarcho-Linke, Bürgerliche und vor allem Behörden sind gleichermaßen gefragt und stehen in der Verantwortung, eine dem Denkmal, und damit einer Kultur des Stadtbezirks dienende Lösung zu finden.

In dieser Folge 17 stellen wir ein Baudenkmal vor, das im damaligen Außenbereich von Mengede anzutreffen ist. Es handelt sich um das Wohnhaus Mengeder Schulstraße 23.

„Das Haus dokumentiert eine wichtige Phase in der Entwicklung dieses Ortsteiles“   

Bei dem Objekt Mengeder Schulstraße 23 handelt es sich um eine Villa, die der Bauunternehmer Diedrich Schröder 1907 – damals im Außengebiet von Mengede – errichtete. Bauherr  war nach Informationen der jetzigen Eigentümer der Landwirt Finger aus dem Münsterland, der das Gebäude für seine Tochter errichten ließ.
Franz-Heinrich Veuhoff – Mengedes „Chef-Archivar“ – hat das nebenstehende Foto (etwa aus dem Jahr 1910 ) zur Verfügung gestellt und auch die Information, dass das Gebäude Mengeder Schulstraße 21 ebenfalls vom Bauunternehmer Schröder etwa zur gleichen Zeit errichtet wurde. Nach seinen Informationen waren die Wohnungen in den Gebäuden als Dienstwohnungen für die in Mengede „stationierten Fußgendarmen“ bestimmt.

Das Foto stammt etwa auch dem Jahr 1910

Auf jeden Fall gesichert ist, dass  die Eheleute Hildegard und Winfried Vedder die Villa im Jahr 1983 erwarben.

Das Objekt Mengeder Schulstraße 23 ist unter der lfd. Nr. 465 in die Denkmalliste der Stadt Dortmund eingetragen. In der Anlage zur Denkmalliste wird das Gebäude wie folgt beschrieben:

1907 vom Bauunternehmer Diedrich Schröder errichtete 2-geschossige Jugendstilvilla mit Walmdach und Giebel zur Straße. Fassade gestaltet durch: Natursteineckquader, Zierfachwerk und geschnitzte Verzierungen, Fensterrahmungen, geputzten Rundbogenfries unterhalb der Traufe, kleinteilige Oberlichte und Fenster, offene Balkone und Veranda, Verschleierung des oberen Teiles vom Giebel, doppelte Andreaskreuze mit Vierpässen im Zierfachwerk, gestaltete Balkenköpfe, belebte Dachlandschaft durch Giebel, Schleppgaupen, Schornsteine.

Und in einer weiteren Anlage zur Denkmalliste findet sich die Begründung, für die Aufnahme des Gebäudes in die Denkmalliste:

Es ist ein zweigeschossiger Bau mit Walmdach und Giebel zur Straße in der Formensprache des Jugendstils gestaltet: mit rustizierter Eckquaderung und Stichbogenfenstern im Erdgeschoss, teilweise Zierfachwerk mit geschnitten Verzierungen, unter der Traufe Rundbogenfries.

Dieser Bau stellt ein Denkmal im Sinne § 2 Abs. 2 Denkmalschutzgesetz dar, mit besonderer Bedeutung für die Geschichte der Menschen in Mengede. 
Für seine Erhaltung und Nutzung sprechen vor allem künstlerische und städtebauliche Gründe:
Als repräsentative Villa ist ist es eines der wenigen Beispiele von Mengede für diese Art des Jugenstilwohnhauses. Es dokumentiert darüber hinaus eine wichtige Phase in der Entwicklung dieses Ortsteiles, der von der Landwirtschaft über Jahrhunderte geprägt, hier mit diesem Stadtwohnhaus einen Schritt in die Urbanisierung vollzieht.
Durch seine Qualität und Harmonie der Gestaltung besitzt dieses Haus eine Ausstrahlung über weite Bereiche des Straßenzuges und prägt damit das Ortsbild Mengedes.

 Hildegard und Winfried Vedder…           …hier mit Enkeltochter

 

Die „Villa Kunterbunt“, wie das Gebäude gelegentlich in Mengede genannt wird, hat Zeichner und Maler inspiriert. Das linke Bild stammt etwa aus dem Jahr 1953, das rechte Bild aus dem Jahr 1987.

 

Hinweis: Zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken!

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