„lokal-willkommen“-Büro für die Stadtbezirke Huckarde und Mengede seit einem Jahr in Westerfilde aktiv
Seit Februar letzten Jahres ist das „lokal willkommen“-Büro des Dortmunder Integrationsnetzwerkes für die Stadtbezirke Mengede und Huckarde in Westerfilde aktiv. Begonnen wurde im Gemeindehaus der Noah-Gemeinde, inzwischen ist man in das zentraler gelegene Ladenlokal in der Westerfilder Straße 54 umgezogen.Die Aufgaben von „lokal willkommen“ sind ausgesprochen vielfältig. Das Team soll Hilfestellung für ratsuchende BewohnerInnen geben – fördert die Integration von Flüchtlingen direkt an ihrem Wohnort, dezentral und unkompliziert. Die MitarbeiterInnen stehen zunächst einmal geflüchteten Menschen zur Verfügung, die in den beiden Stadtbezirken eine eigene Wohnung bezogen haben. Hilfe und Unterstützung wird in alltäglichen Angelegenheiten geleistet, wenn es z. B. um die Einschulung, die ärztliche Versorgung, Arbeitssuche, Strom- und Gasversorgung geht. Sprechstunden, Willkommens-Hausbesuche, Runde Tische sind Schwerpunkte ihres Arbeitsalltags. Die Beratungsaktivitäten des Team schließen alle Ortschaften in den beiden Stadtbezirken ein.
Genau wie alle anderen „lokal willkommen“-Büros ist auch in Westerfilde die „Zweigstelle“ paritätisch besetzt, mit je einem/r VertreterIn der Stadt Dortmund und eines Sozialträgers – in Westerfilde vom Diakonischen Werk Dortmund & Lünen. Claudia Dieckmann und Wilhelm Willeke sind AnsprechpartnerIn nicht nur für Flüchtlinge sondern auch für BürgerInnen, die sich ehrenamtlich engagieren oder ihre Anregungen und Wünsche rund um das Thema „Integration“ besprechen möchten.
In den Sprechstunden wird Deutsch, Arabisch, Englisch, Persisch und Kurdisch gesprochen. Kleinere Probleme werden möglichst direkt ausgeräumt, wenn das nicht möglich ist, hilft eine Vermittlung.
Die persönliche Beratung ist wichtig, allerdings nicht die einzige Aufgabe. Ebenso wichtig ist, geeignete Kooperationspartner ausfindig zu machen um ein verlässliches Netzwerk aus haupt- und ehrenamtlich Tätigen zu knüpfen und die bereits vorhandenen Unterstützungsstrukturen zu nutzen. Zudem identifiziert das Team potenzielle Integrationshemmnisse und versucht diese auszuräumen.
Zu dem Netzwerk zählen u.a. bereits das Quartiersmangement Westerfilde, das Team von „Donapart”, das Team von „Mengede hilft“, das städt. Seniorenbüro, die Caritas, das DRK und die AWO.
Als Zwischenfazit ihrer beinahe einjährigen Arbeit stellen die Akteure von „lokal willkommen“ fest – ohne das selbst empirisch untersucht zu haben: Die Willkommenskultur, speziell in den Stadtbezirken Huckarde und Mengede ist weiterhin deutlich spürbar vorhanden. Diese Beschreibung entspricht im übrigen auch dem Ergebnis der am letzten Donnerstag veröffentlichten wissenschaftlichen Studie „Zugleich – Zugehörigkeit und Gleichwertigkeit“ . Darin wurden im letzten Sommer BürgerInnen nach ihrer Meinung zu Migration und Integration befragt. Herausgefunden haben die ForscherInnen: Die Zivilgesellschaft ist entspannter als die politische Debatte es nahelegt. „Die Willkommenskultur kehrt wieder und die Integrationsorientierungen nehmen nach einem Einbruch in 2016 wieder deutlich zu.“
Jeder zweite Befragte wolle mehr Vielfalt in Deutschland und nicht weniger. „In der politischen Debatte reden wir über Abschiebung, darüber, ob Integration gelingt und haben eine sehr polarisierte Diskussion. Die Zivilgesellschaft ist insofern gemäßigter, als sie deutlich mehr Willkommenskultur möchte. Bei den Kriterien, wer dazugehört, sagen 80 Prozent der repräsentativ Befragten: in Deutschland zu Hause fühlen“, so fasst Andreas Zick, Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) an der Universität Bielefeld das Ergebnis zusammen.
Fotograf der vorstehenden zwei Fotos: Ulrich Piechota, Stadt Dortmund
Weitere Infos:
„lokal willkommen“ hat bereits fünf Standorte, die über das Dortmunder Stadtgebiet verteilt sind. Die Ausstattung der Büros ist weitgehend identisch, allerdings sind die lokalen Besonderheiten jeweils entscheidend für die Aufgabenschwerpunkte.
„lokal willkommen“ wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, zuletzt im Bundeswettbewerb „Zusammenleben Hand in Hand – Kommunen gestalten“. In der Würdigung hieß es: Das Projekt besteche „durch seine konzeptionellen Stärken und die quartiersbezogene Netzwerk- und Integrationsarbeit. Es bietet sowohl den Zugewanderten als auch der lokalen Bevölkerung einen wohnortnahen und niedrigschwelligen Anlaufpunkt, vernetzt Akteure und Angebote und unterstützt dabei, Angebotslücken zu identifizieren und zu schließen. Die Partnerschaft von Kommune und Wohlfahrtsverband auf Augenhöhe ist beispielgebend.“
„lokal willkommen“ Mengede/Huckarde;
Kontakt und Öffnungszeiten:
Telefon: (0231) 50 111 48/49;
Mail: lokalwillkommen.MH@stadtdo.de.
Sprechzeiten: Montag und Freitag: 9 – 12 Uhr; Dienstag: 13 – 16 Uhr; Donnerstag: 14 – 17 Uhr sowie nach Vereinbarung.