Mengeder Protest gegen Waltroper Pläne für geplantes Gewerbegebiet „Im Dicken Dören“

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Unterschriftenaktion, Online-Petition und kritische Stellungnahme an den Regionalverband Ruhr (RVR) sind erst der Anfang.

Sichere Arbeitsplätze und Steuereinnahmen auf der einen Seite der Stadtgrenze, Verlust von Lebensqualität und Natur auf der anderen Seite – um diesen Konflikt geht es beim geplanten Großprojekt „Im Dicken Dören“.

Die Nachbargemeinde Waltrop plant in rund 200 Metern Entfernung zur Wohnbebauung Groppenbruch auf einer Anhöhe eine 200 Meter lange, 60 Meter breite Industrieproduktionshalle mit noch unbekannter Gebäudehöhe. Dort will der Waltroper Nutzfahrzeugbauer Langendorf im 24-Stunden-Betrieb Spezial-Lkws produzieren.

Nicht nur die BürgerInnen Mengedes sind gegen das Vorhaben, auch die Bezirksvertretung hat erheblich Bedenken formuliert.
(Zum Stand der Debatte gibt es auf MENGEDE:InTakt! vom  13.9.2018 einen umfassenden Bericht.)

Unterschriftenaktion, Online-Petition…
Inzwischen haben BürgerInnen aus Groppenbruch und der Mengeder Heide eine Bürgerinitiative gegründet. Sie haben klare Vorstellungen zum weiteren Vorgehen. Mit einem Flugblatt  Nein! Zum Gewerbegebiet Im Dicken Dören wird um Unterstützung für die Initiative geworben, damit das geplante Gewerbegebiet an dieser Stelle verhindert werden kann. Als weiterer Schritte soll eine Unterschriftenaktion an verschiedenen Stellen im Stadtbezirk folgen und schließlich ist eine Online-Petition eingerichtet, die sich an Waltrops Bürgermeisterin wendet: https://www.openpetition.de/petition/online/nein-zum-gewerbegebiet-im-dicken-doeren

v.l.: Heinz Noster, Evi Noster, Steffi Hugot, Heike Sowa.

… und förmliche Stellungnahme an den RVRZusätzlich haben Thorsten Klein – Vorstand der 240 Mitglieder zählenden Siedlergemeinschft Mengeder Heide / Groppenbruch – und Steffi Hugot – Sprecherin der Bürgerinitiative – rechtzeitig vor Abschluss des förmlichen Beteiligungsverfahrens mit Schreiben vom 15.2. 2019 eine förmliche Stellungnahme an den Regionalverband Ruhr (RVR) geschickt, um die Sicht der Mengeder BürgerInnen zu dem geplanten Vorhaben der Waltroper darzulegen. Aus dem Schriftsatz wird deutlich: Es gibt gute Gründe für die Initiative gegen eine Ausweisung des Gewerbegebietes “Im Dicken Dören” auf Waltroper Stadtgebiet! Wir sind gespannt wie es weitergeht.

Geschichte scheint sich zu wiederholen
Beinahe fünfzig Jahre ist es her. dass dieses Gelände zwischen Mengede und Waltrop schon mal im öffentlichen Interesse stand. Damals – im Frühjahr 1972 – trug sich der Siedlungsverband Ruhr (SVR) mit dem Gedanken, an der Grenze Mengede/Waltrop auf Waltroper Gebiet eine riesige Großmüllanlage für das gesamte Ruhrgebiet zu errichten. Wären die Pläne des SVR realisiert worden, hätten damals täglich etwa 1200 Lastwagen rund 160 Tonnen Müll abgeladen. 

Die Mengeder haben sich mit Hilfe eines Bürgerausschusses und einer Unterschriftenaktion gegen die Pläne gewehrt. 4500 Unterschriften wurden am 28.2.1972 dem damaligen  Oberbürgermeister Heinrich Sondermann zusammen mit einer umfangreichen Pressedokumentation übergeben.

v.l.: Heinz Noster, Fritz Gidde, Norbert Dirkes, Klaus Neuvians, Peter Moldrings.

Eine Waltroper Zeitung schrieb auf ihrer Seite  „Stadt und Amt Waltrop” am 14.2.1972 aus Anlass der erheblichen Bürgerproteste in Mengede unter der Überschrift Mengeder sammelten schon fast 3000 Unterschriften gegen Groß-Müllanlage u.a.: Die Stadt Waltrop hat sich bisher offiziell zu der geplanten Mülldeponie in Leveringhausen noch nicht geäußert. Zwar wohnen nur einige Landwirte und Bürger im Einzugsbereich der geplanten Anlage – die dann vermutlich umgesiedelt werden – doch wenn sich der Wind einmal dreht, kann auch in die Waltroper Innenstadt und vor allem in der Klöcknersiedlung ein wenig angenehmes Lüftchen wehen. Die Waltroper sollten deshalb ebenfalls die Mengeder Aktion unterstützen und dafür sorgen, dass der Misthaufen des Ruhrgebiets eine andere bleibe findet. Von Castrop-Rauxel und Datteln weht schon genug Gestank herüber!

Wir wissen, dass die damaligen Mengeder Proteste erfolgreich waren. Das sollte Mut machen!

 

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