Forschungsprojekt “Naturnahe Infrastruktur” auf Flächen der Stadtbezirke Huckarde und Mengede

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Das Amt für Stadterneuerung bittet die Bevölkerung um Unterstützung

“Auf Flächen der Stadtbezirke Huckarde und Mengede plant das Amt für Stadterneuerung der Stadt Dortmund in den nächsten Jahren farbenfrohe Wiesen für Insekten, Hochbeete für gemeinsames Gärtnern, Gewächshäuser mit Gemüse und Fischzucht und den Vertrieb der Produkte direkt vor Ort. Im Fachdeutsch heißt das „produktive Grüne Infrastruktur für die post-industrielle Stadterneuerung“, kurz proGIreg.”

So steht es auszugsweise  in einer aktuellen Mitteilung der Pressestelle der Stadt Dortmund.

Zu proGireg ist zu sagen, dass es sich um ein von der EU finanziertes Forschungsprojekt handelt. Es wurde  im Sommer 2018 durch das HORIZON 2020-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation  ins Leben gerufen. Bei diesem Projekt geht es um die Stärkung der grünen Infrastruktur in ehemals industriellen Bereichen. In der aktuellen Beschreibung der Stadt Do zu diesem Projekt heißt es bisher: “Inhaltlich stehen die urbane Landwirtschaft sowie verbesserte Wegeverbindungen und

Deusenberg; Foto: Stadt Dortmund

Aufenthaltsqualitäten rund um den Deusenberg im Mittelpunkt. Gemeinsam mit Huckarder Bürger*innen werden die Projekte umgesetzt.“ 

Konkret heißt dies: In „lebendigen Laboren” werden unter den Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit und  der Marktfähigkeit folgende naturbasierte Lösungen erprobt:

  • Ehemalige Halden für Freizeitaktivitäten und die Produktion regenerativer Energien
  • Bodenverbesserungsmaßnahmen
  • Kommunale Stadtfarmen und -gärten
  • Fassaden- und Dachbegrünung
  • Zugänglichkeit grüner Korridore
  • Lokale Eingriffs- Ausgleichs-Regelungen
  • Biodiversität für Bestäuberinsekten
  • Errichtung einer Aquaponikanlage (kombinierte Fischzucht und Pflanzenanbau)

Vergleichbare Projekte werden auch in Turin und Zagreb erprobt und deren Übertragbarkeit in vier weiteren EU-Städten geprüft. Ein enger inhaltlicher Austausch unter den über 30 Projektpartnern sowie eine umfangreiche Begleitforschung erfolgen parallel. Ziel ist es, am Ende der Projektlaufzeit ein Handbuch mit Strategien zu erarbeiten, so dass die naturbasierten Lösungen weltweit nachgeahmt werden können.
Die Mengeder BürgerInnen werden sich freuen, dass sie in diesem Projekt nun auch zum Zuge kommen sollen, denn Flächen auf ehemals industriellen Bereichen gibt es hier genügend.

Halde Groppenbruch; Foto: Anja Hubert

4000 Anschreiben des Amtes für Stadterneuerung
Eine Begleitung durch die Menschen in den Stadtbezirken Huckarde und Mengede ist für das Vorhaben  von zentraler Bedeutung.
Seit Anfang September bis zum Jahresende sind Studierende in den Stadtteilen unterwegs, um Meinung und Ideen oder auch Anregungen und Tipps mithilfe von Fragebögen bei den Menschen einzuholen. Dieses Interview beinhaltet Fragen zum Kontakt mit der Natur, zur Gesundheit, zum Wohlbefinden und zum sozialen Leben. Die Umfrage dauert ca. 35 Minuten und findet direkt bei den Bürgerinnen und Bürgern statt. Mit einem Anschreiben möchte das Amt für Stadterneuerung nun 4000 Bürgerinnen und Bürger in den beiden Stadtbezirken dazu ermuntern, an der Umfrage teilzunehmen. Interessierte können sich nach Erhalt des Briefes zur Vereinbarung von Interviewterminen – oder aber auch zur Klärung von Fragen – an die Kontaktadresse für das Projekt wenden.

Folgebefragung in drei Jahren
Um zu erfahren, ob sich das (Er)Leben, die Wahrnehmung oder die Umgebung durch die durchgeführten Projekte verändert haben, soll in ca. drei Jahren eine neue Befragung durchgeführt werden. Willkommen sind dann Meinungen und Einschätzungen zu den abgeschlossenen Projekten. Die Teilnahme an der Befragung leistet einen wichtigen Beitrag zur Beurteilung, Einführung, Erprobung, Entwicklung und Veränderung von Infrastruktur in der Stadt.

Weitere Infos:

www.progireg.eu
“Spatial Analysis Dortmund”
proGIreg – Flyer

 

 

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