Thema : Bessere Verkehrsüberwachung

Fahrradverbände unterstützen Bezirksvertretungen

Die Fahrradgruppen ADFC, Aufbruch Fahrrad Dortmund, VCD und VeloCityRuhr unterstützen den Vorstoß der Bezirksvertretungen, Falschparker besser zu kontrollieren. Die Bezirksvertretungen Huckarde, Brackel, Innenstadt Nord und Ost hatten dem Rat empfohlen, deutlich mehr Mitarbeiter für die Kontrolle von Falschparkern einzustellen.

„Dortmund will Fahrradstadt und das Kopenhagen Westfalens werden“, so Peter Fricke von VeloCityRuhr und Aufbruch Fahrrad, „aber es bekommt das Problem der Falschparker einfach nicht in den Griff. Im ADFC-Fahrradklima-Test gaben 59% der Befragten der Stadt bei der Überwachung von Falschparkern auf Radwegen die Schulnote 6. Weitere 25% vergaben die Schulnote 5.“

Aber nicht nur, wer Rad fahre, sei vom Scheitern der Verkehrsüberwachung betroffen, meint Jan Rocho von Aufbruch Fahrrad Dortmund: „Fußgänger müssen wegen zugestellter Gehwege auf die Fahrbahn ausweichen, Eltern haben Angst um ihre Kinder, weil diese an zugeparkten Kreuzungen nichts sehen und nicht gesehen werden, Anwohner ärgern sich über zugestellte Einfahrten und zerstörte Grünflächen und auch die große Mehrheit der Autofahrer, die sich anständig verhält, wünscht sich weniger Falschparker und mehr Kontrollen.“

Der Grund für die massiven Probleme sei offensichtlich, meint Rocho: „Die Zahl der Stellen im Außendienst der Verkehrsüberwachung ist auch nach der jüngsten Aufstockung mit rund 40 viel zu gering. Zum Vergleich: Düsseldorf hat 163 Planstellen, Köln sogar 277.“
Bei einem derartigen Personalmangel seien auch die engagiertesten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machtlos. „Der Bedarf in Dortmund liegt bei mindestens hundert zusätzlichen Stellen und kann natürlich nur schrittweise gedeckt werden“, so Werner Blanke vom ADFC. „Die jüngste Aufstockung um zwölf Stellen ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, aber eine zusätzliche Stelle je Bezirk wird das Problem ganz sicher nicht lösen.“ Darum dürfe es jetzt auch keine Verschleppung der Problemlösung geben, indem zunächst die vollständige Besetzung der neuen Stellen abgewartet werde. „Eigentlich gibt es kein vernünftiges Argument gegen mehr Stellen in der Verkehrsüberwachung“, ergänzt Lorenz Redicker vom VCD, „denn hier geht es nicht um Abzocke von Autofahrern, sondern vor allem um Verkehrssicherheit.“

In den Bezirksvertretungen sei das Problem längst erkannt worden, aber der Rat habe noch keine Entscheidung getroffen. „Vielleicht müssen wir das Problem einfach noch besser sichtbar machen“, meint Fricke und bittet um Zusendung von Fotos, möglichst mit geschwärzten Kennzeichen an sauber.parken@gmail.com. „Wir sind sehr gespannt, wie viele Fotos von Problemparkern auf Gehwegen, Radwegen und in Kreuzungsbereichen in den nächsten Tagen in Dortmund entstehen und uns bis zur Ratssitzung am 12. Dezember erreichen.

Foto: Anna Meckmann; Text: velocityruhr.net

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