Was wir in diesen Tagen gelernt haben
Im Musterprozess um die Betrugsdiesel von VW wird es keine schnelle Lösung geben. Die Verhandlungen zwischen Volkswagen und dem Verbraucherverband VZBV um einen außergerichtlichen Vergleich sind gescheitert.
Volkswagen kündigte danach überraschend einen Direktvergleich mit den Kunden über 830 Millionen Euro an. Jeder Kunde soll rund 1.350 bis 6.250 Euro erhalten – je nach Fahrzeugtyp und -alter. VW will das Geld denjenigen anbieten, die sich zur Musterfeststellungsklage angemeldet haben. Sie müssen sich dann entscheiden: Entweder die von VW angebotene Summe jetzt – oder später möglicherweise eine größere Summe mit mehr Aufwand.
Die Deutsche Umwelthilfe (DHU) warnt in einer Pressemitteilung von Anfang der Woche davor, ein solches Angebot anzunehmen, in dem alle zukünftigen Ansprüche ausgeschlossen sind. s. auch https:://www.dhu.de
Jürgen Resch, Bu ndesgeschäftsführer der DUH:
„Nach dem Betrug von über 10 Millionen Dieselkunden europaweit könnte VW nun die in der Musterfeststellungsklage versammelten VW-Besitzer ein weiteres Mal über den Tisch ziehen. Bei Millionen Betrugs-Diesel ist ein schlichtes Software-Update aufgespielt worden, welches aber immer noch Abschalteinrichtungen enthält. Gegen diesen vom Kraftfahrt-Bundesamt genehmigten Vorgang klagt die DUH vor dem Europäischen Gerichtshof. Wenn der EuGH die Rechtsauffassung der DUH bestätigt, sind Hardware-Nachrüstungen oder gar Stilllegungen der Autos die mögliche Konsequenz. Wir raten daher dringend davor ab, ein Angebot anzunehmen, in dem alle zukünftigen Ansprüche ausgeschlossen sind. Vielmehr sollten die Kunden auf einen Austausch des auf der Straße unwirksamen Abgaskatalysators auf Kosten von VW bestehen.“