„Coiffeur Schäfer“ wird vom Gewerbeverein Mengede als Unternehmen des Monats Juni 2020 vorgestellt

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Vorbemerkungen
Das “Unternehmen des Monats“ zu benennen, ist ein Versuch des rührigen Vorstands des Mengeder Gewerbevereins, die Mengeder Gewerbetreibenden nicht allein auf Martinszug und Maifeier zu reduzieren. Auch der Gewerbeverein besteht aus Menschen, die sich vernetzen müssen, um als Gewerbetreibende bestehen zu können. Vernetzen nicht nur untereinander, sondern auch mit aktuellen und potentiellen Kunden im Stadtbezirk – und natürlich auch darüber hinaus, und dies ganz besonders in Zeiten des „Abstandsgebotes.”

100 Jahre im Dienste der Schönheit

Die Auszeichnung  „Unternehmen des Monats Juni 2020“ hat in diesen Tagen das weit über Mengede hinaus bekannte Familienunternehmen „Coiffeur Schäfer“  erhalten.  Für „100 Jahre im Dienste der Schönheit“ – wie es im Internetauftritt des Unternehmens heißt, wäre das eigentlich eine bescheidene Anerkennung. Das wissen auch die Aktiven des Gewerbevereins – Ihnen geht es mit dieser  Benennung auch eher um die symbolische Geste, mit der sie besonders engagierte  Gewerbetreibende im Stadtbezirk Mengede in den Mittelpunkt des Interesses rücken wollen. 

Allerdings gibt  es für den aktuell ausgezeichneten Betrieb eigentlich kein Wahrnehmungsproblem. Seit nunmehr 40 Jahren hat das jetzt von Nina Degen – der Tochter von Uli und Brigitte Schäfer – geleitete Unternehmen seinen Sitz in einer bevorzugten Lage im neuen Mengeder Ortszentrum: Direkt gegenüber dem Amtshaus, dem Amtshauspark und dem Mengeder Marktplatz – eine bessere Geschäftslage kann sich keiner wünschen.

Das war vor 100 Jahren mit Sicherheit anders, denn solange existiert der Familienbetrieb. Damals noch ein kleines Friseurgeschäft, dazu noch „achta de Bahn“, konnte der Friseur Theo Schäfer den etablierten Friseuren Dröge und Kreimel, die ihren Betriebssitz im alten Mengeder Ortszentrum hatten, nach Einschätzung der handelnden Personen  standortmäßig nicht das Wasser reichen.

So war es denn im Jahr 1980 schon ein notwendiger, gleichwohl ungewöhnlich mutiger Schritt, als Uli Schäfer sich entschloss, an den jetzigen Standort umzuziehen. Es war eine Entscheidung, die er wohl nie bereut haben dürfte. Auch die Mengeder dürften heute noch froh sein, dass an dieser prominenten Stelle nicht eine Spielhalle oder ein Fitnes-Center oder beides eingezogen ist, nachdem das Mengeder Kaufhaus (MEKA) seinen Betrieb eingestellt hatte.

„Coiffeur Schäfer“ ist ein nicht mehr wegzudenkender sog. Eye-Catcher geworden, der maßgeblich zur Gestaltungsqualität des Mengeder Zentrums beiträgt.
In der etwa 200 qm großen Fläche werden Haarschnitte und -pflege angeboten, dazu Parfümerie und Kosmetik. Das 14-köpfige Team ist spezialisiert auf Coleration, Cut&Styling, Steckfrisuren, Haarverdichtung, Make-Up und Kosmetik.

Nina Degen hat schon früh im Geschäft ihres Vater mitgearbeitet. Sie hat eine Ausbildung als Friseurin abgeschlossen, dazu aber auch eine betriebswirtschaftliche Zusatzausbildung. Sie versucht, jeden Tag im Unternehmen zu sein, “aber manchmal ist es nicht leicht, die unternehmerischen Anforderungen und die familiären Aufgaben in Einklang zu bringen. Zwar ist unser zehnjähriger Sohn inzwischen bereits erfreulich selbständig, aber ohne die Unterstützung meiner Mutter wäre das täglich Pensum nur schwerlich zu schaffen“, so Nina Degen auf die Frage, wie sie denn Geschäft und Familie auf einen Nenner bringen könne.

Es bedarf keiner all zu ausgeprägter Fantasie um sich vorstellen zu können, dass die letzten Wochen und Monate eine besondere Herausforderung für das Unternehmen, aber auch für die Familie gewesen sind. Koronabedingt  waren für die Dauer von sechs Wochen der Friseursalon und für die Dauer von vier Wochen die Parfümerie geschlossen. Auch wenn es erfreulich zügig eine Soforthilfe gab, die den  finanziellen Druck etwas gelindert hat, war das eine schwierige Zeit, die sie eigentlich nicht noch mal erleben möchte. Allerdings hat sie in diesen Wochen auch festgestellt, dass sie inzwischen eine sehr starke Bindung zum Unternehmen entwickelt hat. Zwischenzeitliche Überlegungen, ob es den Aufwand lohnt, haben sich erledigt; Nina Degen ist sicher, dass sie den Betrieb weiterführen wird. Das ist sicher auch im Sinne ihres verstorbenen Vaters.

So lässt sich feststellen, dass Corona in diesem Falle auch mal etwas Gutes  zur Folge hat. Der Stimmung im Friseursalon dürfte diese Entscheidung spür-  und sichtbaren Auftrieb gegeben haben, denn trotz der derzeitigen Einschränken, denen sich Kunden und MitarbeiterInnen zu unterziehen haben, strahlte die Chefin zusammen mit ihrem Team während unseres Besuches viel Optimismus aus. Diese Entwicklung  dürfte auch ganz im Sinne des Mengeder Gewerbevereins sowie der Lokalpolitik sein, da es mit Sicherheit nicht einfach sein würde, einen dem Standort angemessenen Nachfolger zu finden. 

Womit wir beim Anlass des Gesprächs, nämlich der Auszeichnung zum „Unternehmen des Monats“ durch den Gewerbeverein angekommen wären. Nina Degen würde sich gerne – wie ihr Vater, der viele Jahre aktiv im Gewerbeverein tätig gewesen ist und nicht nur den Verein entscheidend geprägt hat  – mehr für die Gewerbetreibenden engagieren. Sie weiß von ihren gleichaltrigen Kolleginnen und Kollegen im Gewerbeverein, dass es denen ähnlich geht. An Ideen mangelt es nicht, aber die fehlende Zeit hindert sie im Augenblick daran, zusätzliche  konkrete Aufgaben zu übernehmen.

Sie findet von daher auch die Überlegung diskussionswürdig, die Alltagsgeschäfte des Vereins durch einen hauptamtlichen Geschäftsführer erledigen zu lassen. Mit ihrer Einschätzung liegt sie vermutlich nicht falsch, dass allein schon die Diskussion dieses Gedankens  einem Quantensprung in der Geschichte des Gewerbevereins gleichkäme.
Daher will sie sich zunächst in erster Linie darauf konzentrieren, die Unternehmensphilosophie  von „Coiffeur Schäfer“ zu realisieren, die da lautet: „Ziel unseres Handelns ist ein optimales  Zusammenspiel von Haarkunst, Kosmetik, Duft und Mode.“

Fotos: Silvia Rzadkowski
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