Was macht eigentlich Christoph Gehrke alias Clown Pepe …

…jetzt, da es keine Veranstaltungen und Auftritte gibt

Vor gut 3 Jahren haben wir auf MENGEDE:InTakt! Christoph Gehrke alias Clown Pepe im Rahmen unserer Serie “Auf eine Tasse Kaffee…” vorgestellt. Zeit, um nachzufragen, wie es einem Künstler ohne Publikum in der Corona-Pandemie ergeht.

Clown Pepe in der Maske

Pepe, wegen der Liebe nach Herne-West (Gelsenkirchen) “ausgewandert”, wurde – wie andere Freiberufler und Gewerbetreibende auch – von der Pandemie extrem getroffen. Keine Veranstaltungen, keine Einnahmen aber auch kein Lächeln auf den Gesichtern der Kinder, die er sonst mit seinen Clown-Auftritten glücklich macht. Vor Corona war die Situation bei Pepe vergleichsweise entspannt bzw. sogar intensiv, was seine Filmprojekte anbelangte. So hat er bis November 2020 bei der RTL-Show “Der Bachelor” mitgewirkt und die Werbung als Clown drehen dürfen.  

Auch in der “Lindenstraße”, bei “Köln 50667” und der “Klinik am Südring” drehte er erfolgreich. Hinzu kamen noch Spots für die Deutsche Telekom. Vor Corona hatte er fünf Auftritte in Italien. Damals gab es genug zu tun.

Corona hat Clown Gehrke seinen Job gekostet

Christoph Gehrke verdient seinen Lebensunterhalt mit Bühnen- und TV-Auftritten als „Clown Pepe“. Doch derartige Veranstaltungen sind in Pandemie-Zeiten undenkbar. „Durch Corona habe ich meinen Job als Clown und Schauspieler verloren“, erzählt er, „aber nicht die Freude daran, anderen Menschen etwas Gutes zu tun.

Dreharbeiten zu einem TV-Spot

„Anderen Menschen geht es schlechter als mir, das wusste ich bereits vor Corona“, so Gehrke. „Jedoch wird es einem noch mehr bewusst, wenn man sich auf den Straßen Deutschlands umschaut. Menschen wohnen auf der Straße, können nicht nach Hause, können nicht sagen: ‘He, ich ruhe mich heute auf der Couch aus’“, gibt Gehrke in einem Interview mit “Der Westen” zu bedenken.

Jobsuche statt Trübsal blasen

Als dann im März 2020 Corona im Anmarsch war, wusste er erstmal nicht, wie es weitergeht. Er suchte sich einen normalen Job. Zwischenzeitlich mal bei der Müllabfuhr, dann bei Rewe aber auch in der Metallverarbeitung. Er hat so die Möglichkeit ergriffen, in verschiedenen Branchen ein wenig rein zu schnuppern. Aus diversen Gründen war das aber nicht von langer Dauer.

1000 Nikoläuse für Bedürftige

Im Dezember 2020 kam seine große Stunde als Nikolaus. Seit mehreren Jahren macht Chris Gehrke mit seinen vorweihnachtlichen „Nikolauspaten“-Aktionen Schlagzeilen. Finanziert durch viele private Personen, die die Patenschaft für die Nikoläuse übernahmen, und einem Unternehmen hat er knapp 1000 Stück an Bedürftige und Obdachlose verteilt, die womöglich sonst leer ausgegangen wären.

Vor allem das Schicksal von Kindern aus bedürftigen Familien bewegt Christoph Gehrke. Diese seien auf die Essensausgaben der Tafeln angewiesen, weil das Geld in der Familie dafür nicht ausreicht. „Dieses Jahr werden es einige mehr sein als in den Jahren zuvor, denn viele Menschen haben aktuell zu kämpfen“, sagt Gehrke. „Mehr als ich!”


Vor Corona sah alles noch anders aus. Mit einem Klick auf folgenden Link erfahren Sie mehr über die Arbeit von Clown Pepe: https://fb.watch/3Hmo7tFm1X/


Es herrscht pure Existenzangst

Christoph Gehrke hat Angst, seine Existenz zu verlieren, seinen Traumberuf, mit welchem er unzählige Menschen zum Lachen brachte. Es war immer eine Herzensangelegenheit, wenn er sich für andere eingesetzt hat.

Staatliche Unterstützung hat er bekommen. Im November, ca. 1 Woche nach seinem Antrag und nach dem Dezember-Antrag kam das Geld circa 4 Wochen später im Januar. Ein Tropfen auf dem heißen Stein aber keine langfristige Perspektive. Deshalb ist Clown Pepe weiter auf Jobsuche und hofft, dass das passende dabei ist.

Wer glaubt, dass Christoph Gehrke seinen Optimismus eingebüßt hat, sieht sich getäuscht. Hartz 4 ist für ihn zurzeit keine Alternative. Auf seiner Webseite finden sich Zitate, die auf alles andere als auf Kapitulation schließen lassen. “Das Leben gibt dir Zitronen, mach Limonade draus,” oder “Wenn du aufgeben willst, denk daran warum du angefangen hast”.

Wer das schreibt hat sich lange noch nicht aufgegeben.

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