Ausbildung für Sterbebegleiter …

 … geht auch online unter die Haut

Mal lassen die Ehrenamtlichen einen Eiswürfel in der Hand schmelzen, mal diskutieren sie in Kleingruppen über einen Film über den Tod – der erste Befähigungskurs für die Mitarbeit im Ambulanten Erwachsenen Hospizdienst Dunkelbunt funktioniert auch online hervorragend. Für eine Ausbildungsstunde zum Thema “Unterschiedlicher Umgang mit Schmerz und Trauer” bekommen die Teilnehmenden die Aufgabe, einen Eiswürfel in der Hand schmelzen zu lassen. Alle führen dies auf eine eigenwillige, individuelle Weise aus. Manche umschließen den Klotz stoisch bis zum Schluss, andere fangen gleich an zu kreischen. Manche reden viel, manche entdecken, dass es weniger weh tut, wenn man die Hände abwechselt.

Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie die Ausbildung zum Sterbebegleiter hautnah gehen kann, auch ohne dass man in einem Raum zusammensitzt. „Nicht alles lässt sich per Online-Konferenz genauso umsetzen,” sagt Beate Schwedler, die den Kurs leitet, „zum Beispiel gehören normalerweise auch Körperübungen dazu wie sich gegenseitig im Rollstuhl zu schieben oder sich zu füttern.” Dies müsse zur Not in Weiterbildungskursen nachgeholt werden. „Wir finden besser, darauf zu schauen, was möglich ist, statt nur auf das, was nicht geht,” so Schwedler. Zusammen mit Birgit Lindstedt leitet sie den ersten Befähigungskurs des neuen Dienstes.
Unterstützt werden die beiden von Dr. Thomas Schätzler und Dr. Christina Schäfer. Dr. Schätzler spricht an zwei Abenden darüber, wie „Gutes Sterben” und eine “Letzte Hilfe” aussehen könnten. Dr. Schäfer, Fachanwältin für Medizinrecht, informiert über rechtliche Fragen rund um das Sterben, auch über das aktuell brisante Thema der Sterbehilfe.
Beide stellen sich ehrenamtlich dem neu gegründeten, ersten überkonfessionellen Hospizdienst in Dortmund zur Verfügung.

Die ersten Ehrenamtlichen des Ambulanten Erwachsenen Hospizdienstes Dunkelbunt. Oben, v.l.: Annette Nienaß, Beate Schwedler, Klaus Kurek, Hans-Peter Hirsch. Mitte: Katharina Sonnet, Andrea Goodall, Jaqueline Kauermann, Birgit Lindstedt. Unten: Christoph Kluth, Stefanie Neitzel, Kathrin Im Winkel, Elisabeth Koch.

Ab Juni sind die neuen Ehrenamtlichen in Dortmund einsatzbereit. Wer Interesse hat an einer ambulanten Hospizbegleitung, kann sich melden unter Telefon 0231-53300881 oder unter hospizdienst@forum-dunkelbunt.de.

Interview mit Dr. Thomas Schätzler: https://hospizdienst-dunkelbunt.de/hausarzt-dr-thomas-schaetzler-jeden-tag-leben-als-koennte-es-dein-letzter-sein/

Quelle und Fotos: Hospitzdienst Dunkelbunt

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