Lange Schlangen vor der Impfsonderaktion

Bis zu 3 Stunden Wartezeit vor dem ersten Piks

Die ersten Impfwilligen warteten seit 3 Stunden

Seit 11 Uhr harrten die Impfwilligen vor der Sporthalle des Heinrich-Heine-Gymnasiums aus, um als erste das erhoffte Serum verabreicht zu bekommen. Erst um 14 Uhr sollte es losgehen. Leser von MENGEDE:InTakt! waren im Gespräch mit dieser Redaktion dabei im Vorteil. Als erste berichteten wir von dieser außerordentlichen Impfaktion. So konnten sie schnell reagieren. Geimpft werden sollten Bewohner in sozial benachteiligten Stadtteilen. Dazu war Kritik angebracht.

Es gibt ein Sonderkontingent mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson. Am Freitag 400 Dosen, wie die Pressestelle der Stadt Dortmund mitteilt. Der Rest bis zu 2000 Dosen wird Samstag und Sonntag (29./30.Mai) verimpft.

Viele Bewohner im Stadtbezirk konnten die Auswahl der Impfberechtigten nicht verstehen. Neben Großwohnanlagen wie die BuRiAd-Siedlung in Nette befinden sich auch Wohneigentumsbereiche (z.B. Kräutergarten in Bodelschwingh) dazu. Weil nicht nachvollziehbar, war dem Unmut vieler Menschen Tür und Tor geöffnet. Das Impfangebot galt für Menschen in Sozialräumen mit erhöhtem Infektionsrisiko. Darunter sollten sich insbesondere auch Menschen mit Sprachbarrieren und solche, die in beengten Wohnverhältnissen leben, befinden. Bezirksbürgermeister Axel Kunstmann merkte dazu kritisch an: “Ich vermute eher, dass gerade die Menschen in den gelisteten Straßenzügen sich impfen lassen, die durch die Aktion eigentlich nicht angesprochen werden sollten, die nicht in den einkommensschwachen Problemquartieren leben. Es ist nicht auszuschließen, dass diese Bevorzugung möglicherweise zu Neidverhalten und Unmut bei denjenigen führt, die sich aufgrund dieser sozialen Priorisierung ausgeschlossen fühlen und weiter auf einen Impftermin warten müssen.”

Die Warteschlange erstreckte sich bis zur Erdmannstraße

Inwieweit der Anspruch für Menschen in Sozialräumen mit erhöhtem Infektionsrisiko zu impfen erfüllt wird, bleibt abzuwarten. In den Gesprächen in der Warteschlange war weder eine Erfordernis, einen Dolmetscher hinzuzuziehen erkennbar, noch die Begleitung im Falle von Menschen mit Mobilitätsbeeinträchtigung vonnöten. Beide Umstände waren vorrangig seitens Politik und Verwaltung gewünscht.

Kein Zutritt für Pressevertreter.

Wer einen offenen Umgang mit den Medien zwecks aktueller Berichterstattung erwartet hatte, der sah sich getäuscht. Dem Autor dieses Berichts wurde der Zugang zur HHG-Sporthalle verwehrt mit dem Hinweis: “Zutritt für Pressevertreter nicht erlaubt. Bitte wenden Sie sich an die Pressestelle der Stadt Dortmund”. Eine Reaktion von dort steht noch aus.

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