Neues aus dem Groppenbruch

Mit Hightech für den Tierschutz…

Unser Leser „Franny” Engels – wohnhaft in Groppenbruch und dort auch immer mit offenen Augen unterwegs – hat uns die folgende Geschichte übermittelt:

Circa 90.000 Rehkitze sterben in Deutschland jedes Jahr durch einen Kreiselmäher.
Die Mahd fällt oft in eine Zeit, in der Rehkitze gar nicht oder erst (zu) spät flüchten. Bei Gefahr bleibt das Kitz in der Regel leigen und duckt sich am Boden. Vom Führerstand der Mähmaschine ist es dadurch nicht zu sehen.
Daher wurde bisher kurz vor der Mahd die Wiese von Jägern und HelferInnen abgesucht um die Kitze zu finden und so vor dem grausamen Tod zu bewahren.

Die Bäuerliche Genossenschaft Groppenbruch hat diese Praxis zusammen mit den örtlichen Jägern jetzt geändert. Für ca. 3000 € wurde eine Drohne mit Wärmebildkamera angeschafft. Geflogen wird der Multikopter von Michael Kemper, der eine entsprechende Fluglizenz zum Flug der Drohne
besitzt.
Die Thermalkamera der Drohne erfasst die Körperwärme des Kitzes und zeigt diese farblich abgesetzt auf einem Monitor an. Wird ein Rehkitz gefunden, kann die Stelle markiert oder ein Helfer an diese Stelle gelotst werden, um es in einem mit Gras ausgepolstertem Wäschekorb vorsichtig aus der Wiese zu tragen. Eine Berührung von Haut zu Haut sollte vermieden werden, denn dann bestünde die Gefahr, dass die Mütter ihre Kitze nicht mehr annehmen.

…und auf konventionelle Weise

Ohne Drohnen-Unterstützung, d.h. auf konventionelle Weise geht derzeit noch Andreas Haumann im Mengeder Revier auf die Suche nach Rehkitzen und nach Nestern, bevor eine Wiese gemäht wird. Es sieht aus wie eine Treibjagd, aber die findet bekanntlich erst im Herbst statt. Die Akteure auf dem Foto suchen in bewährter Weise die Wiese vor der Mahd ab. Enteneier werden eingesammelt und z. B. bei den Geflügelzüchtern aus Groppenbruch ausgebrütet, Rehkitze werden behutsam an den Wiesen- bzw. Waldrand gebracht, in der Hoffnung, dass die Muttertiere ihre Kitze annehmen und am Ende des Tages wieder säugen.

Fotos: „Franny“ Engel und Andreas Haumann. Zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken!

 

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