Einweihung des Kurt-Piehl-Platzes erinnert an Ikone des Jugendprotestes gegen die Nazis

Kurt Piehl: „Edelweißpirat” und unermüdlich gegen die Nazis im Einsatz

In der Nordstadt wurde in der letzten Woche „Edelweißpirat“ Kurt Piehl und sein Einsatz gegen die Hitler-Jugend und die Polizei im Dritten Reich in besonderer Weise im Stadtbezirk gewürdigt. Oberbürgermeister Thomas Westphal und Bezirksbürgermeisterin Hannah Rosenbaum weihten nach einem Beschluss der Bezirksvertretung Innenstadt Nord feierlich den Kurt-Piehl-Platz ein – vormals der nördliche Teil der Flensburger Straße/Ecke Brunnenstraße.

Anwesend waren auch die Initiatoren der Platzbenennung – das übergreifende Bündnis „NOrdstadt gegen Nazis“, das im August 2020 der BV Innenstadt-Nord eine entsprechende Eingabe zur Platzbenennung vorgelegt hat. Neben Mitgliedern der Bezirksvertretung nahmen auch Markus Günnewig und Dr. Stefan Klemp von der Mahn- und Gedenkstätte an der offiziellen Einweihung teil.
Nach den Grußworten und der Enthüllung des Straßenschildes führte die Theatergruppe „Löwenherz“ eine szenische Lesung auf.

Kurt Piehl ist in Dortmund präsent als Ikone des Jugendprotests gegen die Nationalsozialisten. Fssadenbilder an der Geschwister-Scholl-Straße 28 und an der Schleswiger Straße erinnern an ihn und die „Edelweißpiraten“. Jetzt wurde der Platz am nördlichen Ende der Flensburger Straße auf Antrag des Bündnisses „Nordstadt gegen Nazis“ als Kurt-Piehl-Platz benannt. Die Bezirksvertretung Innenstadt Nord hatte die Neubenennung einstimmig beschlossen, um die Verdienste Kurt Piehls zu würdigen.

Kurt Piehl trat nicht nur vor 1945 als „Edelweißpirat“ für seine Überzeugungen ein. Nach 1945 hat er als Romanautor und Zeitzeuge zur Aufarbeitung der lokalen NS-Geschichte beigetragen. In den 1980er Jahren engagierte er sich für den Erhalt der Steinwache und sammelte Unterschriften für eine Ausstellung im ehemaligen Polizeigefängnis. Unermüdlich hat er politische Bildung gemacht. Regelmäßig stand er Schülern Rede und Antwort über seine Aktivitäten vor und nach 1945. Er selbst ist Bestandteil der Ausstellung in der Steinwache.

Weitere Infos: Steinwache online (dortmund.de)

Quelle: Pressestelle der Stadt Dortmund; Foto: Dortmund-Agentur, Anja Kador

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