Emschergenossenschaft zieht Bilanz zu Starkregenereignissen in 2021

 Niederschlagsmenge im Emscher-Gebiet in den Sommermonaten überdurchschnittlich

Hochwasserrückhaltebecken Emscher-Auen
© Team Vermessung/EGLV

Die Emschergenossenschaft (EG) blickt auf das Jahr 2021 zurück und stellt die Zahlen zu den Starkregenereignissen des Sommers vor. Die Auswertungen zeigen überdurchschnittliche Niederschlagsmengen in den Monaten Mai, Juni und Juli. Die Monate Juni und Juli wurden durch eine Reihe von Starkregenereignissen geprägt. Den Höhepunkt im Emscher-Gebiet bildete das Ereignis am 14. Juli, welches auch zu der Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz führte. Die höchste monatliche Niederschlagssumme wurde im Juli mit 133 mm erreicht. Alleine am 14. Juli wurden in der Spitze 102,9 mm gemessen. Der langjährige Juli-Mittelwert der vergangenen 130 Jahre liegt demgegenüber bei 83 mm.

Hochwasserrückhaltebecken Emscher-Auen (Vorher/Nachher)
© Team Vermessung/EGLV und Hans Blossey/EGLV

Die Niederschlagssummen der Monate Mai, Juni und Juli lagen über denen des langjährigen Durchschnitts. Im Mai 2021 wurden 83 mm Niederschlag erfasst. Konkret heißt das, dass in diesem Monat rund 83 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen sind – das entspricht ungefähr einer halb gefüllten großen Badewanne. Zum Vergleich: Der 130-jährige Mittelwert liegt im Mai bei 60 Millimetern.

Im Juni wurden mit 96 mm ebenfalls überdurchschnittlich viel Niederschlag gemessen. Der langjährige Mittelwert liegt bei 74 mm. Die höchste monatliche Niederschlagssumme wurde mit 133 mm im Juli erfasst. Der langjährige Monatsmittelwert für das Emscher-Gebiet liegt im Vergleich dazu bei 83 mm.
Trotz der hohen Niederschläge zu Beginn des Sommers fiel das Wasserwirtschaftsjahr 2021 in der Gesamtsumme etwas zu trocken aus. Ausschlaggebend waren die Trockenheit zu Beginn des Jahres, welche sich aus den vorangegangenen Jahren fortsetzte, und die geringen Niederschlagssummen im Herbst.

 „Die Niederschlagsereignisse des Sommers haben unsere Hochwasserschutzanlagen und Pumpwerke an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gebracht. Wir dürfen allerdings auch nicht außer Acht lassen, dass wir weniger stark betroffenen waren als andere Regionen. Da Starkregen höherer Intensität in Zukunft aber auch bei uns zu erwarten sind, müssen wir unsere Systeme härten und verbessern“, so Dr. Emanuel Grün, Technischer Vorstand der Emschergenossenschaft.

Hochwasserrückhaltebecken Dortmund-Ellinghausen (Vorher/Nachher)
© Team Vermessung/EGLV und Hans Blossey/EGLV

Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft, betont, dass man sich auf der erfolgreichen Bewältigung dieses Ereignisses nicht ausruhen dürfe: „Um der Bevölkerung einen höchstmöglichen Schutz zu bieten, müssen wir unsere Systeme an die Herausforderungen des Klimawandels anpassen.“

Emschergenossenschaft konnte größere Schäden verhindern
Zu den Erkenntnissen des Hochwassers im Juli zählt, dass die enormen Niederschlagsmengen im Emscher-Gebiet durch die Deichanlagen und Hochwasserrückhaltebecken zurückgehalten werden und größere Schäden verhindert werden konnten. So war das Hochwasserrückhaltebecken „Emscher-Auen“ in Mengede und Castrop-Rauxel-Ickern komplett gefüllt. Zum ersten Mal seit seiner Inbetriebnahme wurde zudem auch der Rückhalteraum des Phoenix Sees in Dortmund-Hörde zur Hälfte seines Volumens geflutet und trug somit zum Hochwasserschutz bei.

Quelle und Fotos: EG.

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