Malyj Trostenez: Die Geschichte eines Vernichtungsortes 

Wanderausstellung macht Station im Museum für Kunst und Kulturgeschichte

Derzeit gibt es im Studio des Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) eine Ausstellung zu sehen, die an Malyj Trostenez erinnert.
Malyj Trostenez war der größte Vernichtungsort in Belarus während der deutschen Besatzungszeit von 1941 bis 1944. Vor allem belarussische, österreichische, deutsche und tschechische Juden, aber auch des Widerstandes verdächtigte Einheimische wurden dort ermordet. Die Wanderausstellung „Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung“ erzählt zum ersten Mal die Geschichte dieses Ortes anhand sieben beispielhafter Schicksale. “Die Ausstellung hat zum Ziel, Malyj Trostenez als europäischen Tat- und Erinnerungsort in der öffentlichen Wahrnehmung zu verankern. Sie ist am 14. Januar eröffnet worden und dauert bis zum 20. März. Kooperationspartner ist die Gedenkstätte Steinwache in Dortmund”.

Malyj Trostenez ist heute ein Vorort von Minsk. Mindestens 60.000 Menschen wurden hier ermordet und verscharrt, später exhumiert und verbrannt, darunter mehr als 22.000 Deutsche mit jüdischen Wurzeln. Viele hatten die Illusion, dass die nationalsozialistische Führung ihnen dort die Möglichkeit geben würde, eine neue Existenz aufzubauen. In Minsk angekommen, wurde die Mehrzahl der Deportierten jedoch sofort ermordet. 

Die zweisprachige Wanderausstellung – erstmals 2016 in Hamburg und inzwischen in 25 Städten in Belarus, Deutschland, Tschechien, der Schweiz und Österreich gezeigt – würdigt die Opfer und zeigt zugleich, auf welche Weise und an welchen Orten in Belarus, Deutschland, Österreich und Tschechien der Ermordeten gedacht wird. „Bislang ist der Vernichtungs- und Gedenkort Malyj Trostenez kaum in der Öffentlichkeit bekannt. Wir möchten mit der Ausstellung einen Beitrag zum europäischen Gedenken leisten“, sagt Dr. Jens Stöcker, Direktor des MKK.

Träger der Ausstellung sind das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk (IBB Dortmund), die Internationale Bildungs- und Begegnungsstätte „Johannes Rau“ Minsk (IBB Minsk) und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. 

Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.

Es gelten die aktuellen Coronavorschriften.

Weitere Informationen zum Gedenkort: ibb-d.de/erinnern/gedenkstaette-trostenez 

Quelle: Pressestelle der Stadt Dortmund; Fotos K.N. . Zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken!

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