Meine Klima-RAF – Eine Kolumne von Peter Grohmann

Meine Klima-RAF

Von Peter Grohmann

Meine Klima-RAF lässt sich nicht einschüchtern, Ihre vielleicht, aber meine nicht! Egal, ob nun Flüsse austrocknen oder keine Schmetterlinge mehr fliegen oder Bienen sich aufs Nichtsummen verlegen: Bestäuben kann man die Blüten der Zivilisation auch mit den in der VR China entwickelten Mini-Drohnen – und die stechen nicht. Wenn Wälder verrecken? Meine Klima-RAF steht wie ein Baum und brüderlich wie ein Wald Hand in Hand mit dem Auerhahn gegen Windräder und für ein Tempo-Limit ab 250 km/h.

Es geht meiner Klima-RAF am Arsch vorbei, wenn 2019 in der EU (angeblich!) mehr als 300 000 Menschen durch Luftbelastung, Feinstaub und andere Schadstoffe ums Leben kamen und 150 000 der vorzeitig Totgemachten heute noch leben würden – wenn alle Mitgliedstaaten die Richtwerte der Weltgesundheitsorganisation eingehalten hätten, behauptet die Europäische Umweltagentur EEA. Beweise? Na also!

Aber auch im Straßenverkehr gibt es hin und wieder Tote. Meine Klima-RAF zwischen Untertürkheim und Zuffenhausen kann da positive Zahlen liefern: 2021 gab es 157 Tote weniger als 2020, 157 weniger! Also im Schnitt nur sieben Getötete und 885 Verletzte täglich. Wenn also der Verkehr wieder und wieder schlecht gemacht wird, dann aus rein ideologischen Gründen.

Seite an Seite mit meiner Klima-RAF kämpft die Zucker-und-Gift-RAF in der Chemieparklandschaft Deutschland – das ist weltweit einzigartig! Mehrere hundert Hektar Fläche, eine eigene Verkehrsinfrastruktur mit Schienennetzen, Pipelines oder Häfen sind die Alleinstellungsmerkmale der deutschen Chemieparks. Anders gesagt: In diesen unseren Chemieparks hat die Natur gut lachen! Logisch, dass die Kommunisten bei Grünen und SPD die Zucker-und-Gift-RAF an die Leine nehmen wollen – also keine Antibiotika, kein Dioxin mehr im Futter (höchstens bei Schweinen), keine Schwermetalle und kaum Pestizide. Gottseidank sind die machtlos. Nein, nicht die Schweine, die Kommunisten. Merke also: Wer sein Essen vor dem Verzehr gründlich wäscht, kann gesund werden, oder?

In einem der reichsten Industrieländer der Welt, in Deutschland, müssen Menschen an gefährlichen Lebensmitteln sterben, weil Profit wichtiger ist als das Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit!“. Mit solchen Irrlichtern macht etwa Foodwatch Stimmung gegen unsere in freien und geheimes Wahlen gewählte Regierung und nimmt selbst die FDP und die CDU/CSU nicht aus. Andernorts wird gegen Mikroplastik gehetzt und behauptet, dass auch in unserer Demokratie Meere, Flüsse, Seen und Böden durch Mikro- oder Nanoplastik kontaminiert würden – Fische und andere Lebewesen wie wir fräßen es, Pflanzen nähmen es über die Wurzeln auf. So gelangten die Kunststoffartikel über die Nahrungskette auch in den menschlichen Körper. Jetzt mal ganz unter uns: Bei mir ist nichts zu sehen, auch wenn meine Omi Glimbzsch in Zittau zur Vorsicht rät: Nie Coca-Cola, keinen Fisch mehr, kein Salz, kein Zucker, kein Obst oder gar Gemüse, keine Kartoffeln, keine Nudeln, kein Fleisch und vor allem keinen Christstollen.

Peter Grohmann * ist Kabarettist und Koordinator der AnStifter. Wir danken ihm für die Zustimmung zum Abdruck dieser Kolumne.
* peter-grohmann@die-anstifter.de

 

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