Führungen auf Kokerei Hansa

Waschkaue war sozialer Raum der Koker

Die Schicht eines Kokers begann und endete in der sogenannten Waschkaue. Bei den Führungen auf der Kokerei Hansa am kommenden Wochenende geht es deshalb für die BesucherInnen auch in die historische Räumlichkeit. Hier erfahren sie, wie zu Betriebszeiten oft 100 Männer gleichzeitig ihre dreckige Arbeitskluft ablegten, duschen gingen und im Anschluss in sauberer Kleidung das Gelände verließen.

In der Kaue kamen die Koker nach getaner Arbeit auch ins Gespräch. Sie war mehr als nur ein großer Duschraum. Hier redete jeder mit jedem: Italiener, Türken, Jugoslawen und Deutsche – oft über Fußball und den Betrieb. Die Kaue war ein sozialer Raum.
Die Ruhrkohle AG, als Arbeitgeber der Koker, sah sich in einer sozialen Verantwortung:  Der Belegschaft wurde das gesamte Arbeitszeug – einschließlich Unterwäsche und Waschmittel – zur Verfügung gestellt. Die Kumpel seiften sich mit Glückauf-Seife ein und trockneten sich mit einem grünen RAG-Handtuch ab. Danach gingen die Männer aus der Schwarzkaue in die Weißkaue, um sich umzuziehen. Die Arbeitskleidung war zuvor an Haken mit der jeweiligen Markennummer gehängt und unter die Decke befördert worden.  Sie wurde zu Beginn der nächsten Schicht wieder heruntergelassen.

 Öffnungszeiten Kokerei Hansa: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Führungen: Samstag (11.02.) und Sonntag (12.02.) jeweils um 14 Uhr; Dauer: ca. 90 Minuten;Kosten: 8 Euro, Kinder unter 12 Jahren frei

Weitere Informationen unter www.industriedenkmal-stiftung.de

Quelle: Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur; Foto: Markus Bollen; zur Vergrößerung des Fotos dieses bitte anklicken!

 

Kommentare sind geschlossen.