Klimabeirat fordert Strategie zur energetischen Quartierssanierung
Dortmunder Rathaus (Foto: Archiv MIT)
Der Klimabeirat der Stadt Dortmund hält auch angesichts der bundespolitischen Debatte eine klimaverträgliche Umstellung der Wärmeversorgung in Dortmund für dringend notwendig. Daher hat er Empfehlungen an den Rat der Stadt Dortmund gegeben, wie mit einer energetischen Sanierung im Quartier schnell und zielgerichtet Klimaneutralität erreicht werden kann. Diese Empfehlungen wurden im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Stadtgestaltung und Wohnen (AKUSW) am 26. April 2023 behandelt und stehen auf der TO des Rates der Stadt Dortmund in der Sitzung am 11. Mai 2023.
“Auf der Grundlage der in der Erarbeitung befindlichen Energienutzungsplanung sollte mit der Stadterneuerung eine Strategie für die energetische Quartiersanierung entwickelt und möglichst rasch umgesetzt werden.“, so der Vorsitzende des Klimabeirats Detlef Raphael. „Nicht das Einzelgebäude zählt, sondern ein integrierter Ansatz im Quartier, der MieterInnen, EigentümerInnen und damit die gesamte Stadtgesellschaft bei der Wärmewende mitnimmt. Dafür gibt es viele gute Bespiele, wie beispielsweise ‚Innovation City Ruhr in Bottrop‘“, so Franz-Bernd Große-Wilde, stellv. Vorsitzender des Klimabeirats.
Die Empfehlungen des Klimabeirats sind von der Projektgruppe „Nachhaltiges Bauen & Stadtentwicklung“ des Klimabeirates erarbeitet worden und am 28.02.2023 einmütig vom Klimabeirat beschlossen worden. Die Projektgruppe besteht u.a. aus Vertreter*innen der AG Dortmunder Wohnungsunternehmen, dem Klimabündnis, Haus & Grund Dortmund sowie dem Bund Deutscher Architekten.
Um eine energetische Quartierssanierung zum Erfolg zu führen, bedarf es einer zielgerichteten Beratung der unterschiedlichen Eigentümer*innen der Gebäude. Der Klimabeirat empfiehlt daher eine Aufwertung des stadteigenen Dienstleistungszentrums Energieeffizienz und Klimaschutz (dlze) und eine stärkere Vernetzung der städtischen Akteure, privaten Energieberater*innen sowie weiteren themenbezogenen Institutionen und Organisationen, die sich dem Ziel der Klimaneutralität im Gebäudebereich verpflichtet haben. Der Klimabeirat richtet sein Augenmerk auf eine Steigerung der Quote für die energetische Gebäudesanierung und damit die Steigerung des klimagerechten Stadtumbaus mit dem Fachbereich Stadterneuerung. Folgende Faktoren sind essenziell für die Erreichung der Klimaneutralität im Gebäudebereich:
– Individuell Beratung für Hauseigentümer*innen
– Individuelle Sanierungsfahrpläne
– Berücksichtigung der Energieversorgungsstruktur auf der Grundlage kommunaler
Wärmeplanung/Energieversorgungs- oder nutzungsplanung
– gewerkebezogene, an der CO2-Reduzierung bemessene Förderung – quartiersbezogene Sanierungskonzepte.
Zudem spricht sich der Klimabeirat für eine erhöhte Durchführung von Modellprojekten in den Themenbereichen Fassadenbegrünung, Dachbegrünung und/oder Photovoltaik an kommunalen Gebäuden aus. Diese Modellprojekte können durch eine öffentlichkeitswirksame Dokumentation und der damit einhergehenden Bereitstellung von Informationen einen großen Nutzen für interessierte Bürger*innen bieten und somit den Anstoß für eine Sanierung oder Aufwertung des Wohneigentums geben. Die Stadt könnte somit eine maßgebliche Vorbild- und Vorreiterfunktion für die Stadtgesellschaft übernehmen. Zeitgleich können durch diese Maßnahmen CO2-Emissionen der Stadtverwaltung nachhaltig eingespart werden.”