„Klimaprojekt Wasserschloss Bodelschwingh“

Bundesförderung für die historischen Gräften in Höhe
von 1.5 Mio Euro in Aussicht gestellt

Das Wasserschloss Bodelschwingh nebst umliegenden Parkflächen mit seinem bis in das Jahr 1300 reichenden Ursprung stellt eines der wertvollsten Baudenkmäler im Stadtgebiet Dortmund und der Region dar. Ein Alleinstellungsmerkmal ist, dass das Wasserschloss –  im Gegensatz zu zahlreichen anderen vergleichbaren Schlossanlagen – sich bereits seit mehreren Generationen im Besitz einer Familie befindet und bewohnt wird.

Mithilfe des geförderten „Klimaprojekt Wasserschloss Bodelschwingh“ soll dieser besondere Ort für die Zukunft erhalten und die Gräften z.B. vor den Folgen anhaltender Trockenheit geschützt werden.
Die zur Schlossanlage gehörende Hauptgräfte und die um die Vorburg geführte Vorgräfte umfassen eine Wasserfläche von insgesamt rund 1,5 ha. Die Speisung erfolgt über den von Westen zufließenden Bodelschwingher Bach, welcher das Gräftensystem nach Nordosten in Richtung einer ehemaligen Mühle wieder verlässt. Beim Bodelschwingher Bach handelt es sich um ein Fließgewässer, für welches die Stadtentwässerung im Auftrag des Tiefbauamtes zur Gewässerunterhaltung zuständig ist.
Die Gräften bedürfen in puncto Mengensteuerung und Wiedererreichung einer nachhaltigen Gewässergüte einer dringenden Reaktivierung, insbesondere um letztlich ein „Umkippen“ im direkten Umfeld des wertvollen Schlossgebäudes zu verhindern. Gründe für die wasserwirtschaftlichen Missstände sind dabei insbesondere klimatische Veränderungen mit sinkenden Zulaufmengen aus dem Bodelschwingher Bach und sinkenden Grundwasserständen im Umfeld des Wasserschlosses.
Um das Schloss und seine Gewässer fit für die Anforderungen der Zukunft zu machen, ist die Stadtentwässerung in Abstimmung mit der Eigentümerfamilie im Oktober 2022 dem Projektaufruf des Bundes für das Programm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ gefolgt. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat in seiner Sitzung am 1. März 2023 die Aufnahme des Projektes in die Förderliste beschlossen.

Dabei wurde eine Förderung der kalkulierten Gesamtkosten der Maßnahmen über 1,75 Mio. Euro i.H.v. 85 Prozent (= 1.487.500 Euro) in Aussicht gestellt. Der im Förderprogramm verankerte kommunale Eigenanteil liegt bei zehn Prozent der Gesamtkosten (175.000 Euro). Die Eigentümerfamilie beteiligt sich schließlich zu fünf Prozent an den Gesamtkosten (87.500 Euro).
Der in Aussicht gestellte Förderbescheid steht unter dem Vorbehalt, dass der Rat der Stadt Dortmund in seiner Sitzung am 21. September die Durchführung des Projektes und die Übernahme des kommunalen Eigenanteils beschließt. Der Verwaltungsvorstand befürwortet eine Umsetzung.

Beispiele – das soll gemacht werden:
·        Wiedereinrichtung von Steuerungselementen für die Gräfte (Einbau Mönche, Schieber, Grundablässe)
·        Profilierung der Gräfte zur Unterstützung dynamischer Prozesse
·        Entnahme von (Faul-)Schlamm, insbesondere zur Limitierung der Nährstoffbelastung des Wasserkörpers
·        Ökologische Stabilisierung durch Schaffung einer Vorfilterstrecke im Zulauf des Bodelschwingher Baches in die Gräfte

Von dem Vorhaben werden im Sinne des o.g. Förderprogramms positive Effekte für die klimatischen Verhältnisse im Umfeld des Wasserschlosses Bodelschwingh durch Ertüchtigung und Steuerung von 1,5 ha intakter Wasserflächen erwartet.

Quelle: Pressestelle der Stadt Dortmund; Foto: Stadt Dortmund

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