“Dortmund hilft”

Dortmunder Rathaus (Foto: Archiv MIT)

Unterstützung für die Erdbebenregionen in der Türkei
und Syrien gehen weiter

Am heutigen 6. Februar jährt sich das schwere Erdbeben in der Türkei und Nordsyrien. Dortmund unterstützt die Region weiter – auch mit dem Bau eines Reha-Zentrums. Darüber hinaus hat sich die Verwaltung für künftige Krisen gut aufgestellt.Am 6. Februar 2023 wurden der Südosten der Türkei sowie Nordsyrien von einer Reihe schwerer Erdbeben erschüttert. Diese und hunderte von Nachbeben verursachten in beiden Ländern erhebliche Zerstörungen. Mehr als 55.000 Menschen starben. Auch in Dortmund rollte eine Welle der Hilfsbereitschaft: Ungezählte Vereine, Privatpersonen und Organisationen sammelten Spenden und brachten sie in die Erdbebenregion. Die Stadtverwaltung schickte unmittelbar nach dem Beben über Dortmunder*innen und international agierende Vereine medizinische Güter, Zeltheizungen, Betten und Fahrzeuge in die Türkei und Syrien. Am 23. März beschloss der Rat der Stadt Dortmund eine Reihe humanitärer Hilfslieferungen.

Rehabilitationszentrum für Menschen mit Traumatisierung
Unter anderem wurde die Verwaltung damit beauftragt, eine Aufbaupatenschaft mit der Region Hatay zu etablieren. Gemeinsam mit den Städten Kiel und Aalen, die langjährige Partnerschaften zu Hatay pflegen, soll dort ein Rehabilitationszentrum gebaut werden. Die Ausstattung dafür übernehmen zu großen Teilen die Stadt Dortmund und weitere Spender*innen. In dem Reha-Zentrum sollen Menschen mit Traumatisierungen ambulant behandelt werden. Das Haus hat Platz für 1.000 Menschen, die pro Monat in die Nachsorge gehen.

Delegation besuchte die Region
Um sich einen Überblick über den Bedarf vor Ort zu verschaffen und die politischen Akteure vor Ort kennenzulernen, reiste eine Dortmunder Delegation nach Hatay. Mit dabei waren Vertreter*innen der Vereine Cukurova, Auslandsgesellschaft.de, Die Mensa, der Stadtverwaltung sowie Einzelpersonen. Auf der Reise besuchte die Delegation auch das vom Erdbeben zerstörte Grab des von der NSU ermordeten Dortmunders Mehmet Kubasik, das durch private Spendengelder und Unterstützung der Stadt wieder aufgebaut worden war. Am Ende der Reise stand fest: Die Stadtverwaltung Dortmund wird sich weiterhin in der Region engagieren.

Gesamtpaket für Krisen in der Welt geschnürt
Auch in Zukunft möchte die Stadtverwaltung Dortmunder*innen und mit der Stadt verbundene Regionen in aller Welt im Krisen- oder Katastrophenfall schnell unterstützen können. Daher hat die Stadtverwaltung Dortmund inzwischen einiges auf den Weg gebracht: ein Ad-hoc-Hilfe-Paket für den weltweiten Einsatz, eine Koordinierungsstelle „Dortmund hilft“ sowie ein „Dortmund hilft“-Netzwerk und einen Lagerraum für Hilfsgüter.

Ad-hoc-Hilfe-Paket
Das Ad-hoc-Hilfe-Paket stellt ab sofort schnell, flexibel und unbürokratisch Materialien bei überregionalen Schadensereignissen bereit. Es kann global eingesetzt werden und besteht aus

  • 250 Feldbetten,
  • 250 Bettwäschesets oder Schlafsäcken,
  • 250 Hygienesets für Erwachsene und 50 für Kinder,
  • 250 Handtüchern und
  • 100 Wasserfaltbehältern (15 Liter).

Koordinierungsstelle „Dortmund hilft“
Die Koordinierungsstelle “Dortmund hilft“ wird ihre Arbeit im ersten Quartal 2024 aufnehmen. Ihre Aufgabe ist es, die Soforthilfe der Stadt Dortmund in Krisen-, Kriegs- und Flüchtlingsgebiete zu koordinieren und die Beschaffung und den Transport von Gütern abzustimmen. Zusätzlich soll ein Hilfsnetzwerk aus Vereinen, Behörden, internationalen Hilfsorganisationen, Kirchen, Wirtschaft und Stadttöchtern etabliert werden, das von dieser Einheit koordiniert wird und im Krisenfall zügig um Unterstützung gebeten werden kann.

Die Koordinierungseinheit soll in enger Zusammenarbeit mit dem Lagezentrum der Dortmunder Feuerwehr Beobachtungen und Analysen diverser Lagen im In- und Ausland vornehmen und auch Ansprechpartnerin für Netzwerke, Organisationen sowie Bund, Land, EU und Partnerkommunen sein. Angesiedelt ist die Koordinierungseinheit „Dortmund hilft“ im Büro für Internationale Beziehungen im Amt für Angelegenheiten des Oberbürgermeisters und des Rates.

Die von der Einheit koordinierte Hilfe soll unter anderem zum Einsatz in Ländern kommen, in denen Dortmund Städte- und Projektpartnerschaften hat sowie in jenen Ländern, zu denen eine hohe Anzahl von Dortmunder Bürger*innen familiäre Bezüge haben. Einzelschicksale von Dortmunder*innen sollen in der Arbeit der Einheit ebenfalls berücksichtig werden. Dafür wird die Stadt mit dem Verein „Grenzenlose Wärme“ kooperieren, der sich in Dortmund in der humanitären Hilfe engagiert. Unter anderem hat die Stadt eine 450 qm große Lagerhalle im Hafen angemietet, in der der Güter jeglicher Art zum akuten Einsatz weltweit vorgehalten werden.

Quelle: Pressestelle der Stadt Dortmund

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