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Dortmund entwickelt kommunale Strategie zum Schutz der biologischen Vielfalt

Die Stadt Dortmund setzt sich schon lange aktiv für den Schutz der biologischen Vielfalt ein. Jetzt legt das Umweltamt ein Konzept vor, das alle Anstrengungen bündelt, Schwerpunkte setzt und Aufgaben nennt.

Biologische Vielfalt ist ein Gewinn für alle und erhöht nicht zuletzt die Lebensqualität für die Menschen in der Stadt. Dortmunds Freiräume wie Kulturlandschaften und Industrienaturflächen, Gewässer, Wälder, Parks und Friedhöfe und Privatgärten bergen ein großes Potential für die biologische Vielfalt. In städtischen, strukturreichen Gebieten ist die Artenvielfalt oft höher als auf monotonen Ackerflächen – allerdings auch fragiler.

In allen Handlungsfeldern will die Stadt Dortmund künftig konkret darauf achten, Verbindungen zwischen verschiedenen Biotopen, also Lebensräumen, zu schaffen und zu stärken. Aber auch die Stadtgesellschaft wird aufgefordert, sich für die Artenvielfalt einzusetzen.

Lebensräume und Nahrungsquellen verschwinden, weil es immer weniger Freiflächen gibt und genutzte Flächen immer stärker beansprucht werden, etwa durch sehr dichte Bebauung, intensive Landwirtschaft oder komprimierte Freizeitnutzung. Das sind die Hauptursachen für den Verlust der biologischen Vielfalt nicht nur in Dortmund. Die geplante kommunale Biodiversitätsstrategie zielt darauf ab, dieser Entwicklung auf allen Ebenen entgegenzuwirken. Dazu hat das Umweltamt sieben Leitbilder und Handlungsfelder erarbeitet:

  1. Planungsrelevanz: Biodiversität soll auf allen Planungs- und Handlungsebenen berücksichtigt werden
  2. Lebensraumsicherung: Lebensräume und Artenvielfalt sollen gesichert oder wiederhergestellt werden (Handlungsfeld „Schutzgebiete und Biotopverbund“)
  3. Artenhilfsprogramme: Gefährdete Arten und Biotope sollen geschützt werden (Handlungsfelder „Arten- und Biotopschutz, Agrar- und Kulturlandschaft, Wald“)
  4. Naturnähe im öffentlichen Raum: Die Biodiversität in Grünanlagen und Parks soll gefördert werden (Handlungsfeld „Grün- und Freiflächen im Siedlungsbereich“)
  5. Flächenbewirtschaftung und Ressourcenschutz: Natürliche Ressourcen sollen nachhaltig geschützt und Übernutzung vermieden werden (Handlungsfelder „Agrar- und Kulturlandschaft, Wald, Bodenschutz“)
  6. Kooperationen und Partnerschaften: Alle relevanten Akteur*innen im Arten- und Naturschutz sollen vernetzt arbeiten (Handlungsfeld „Kooperationen und Partnerschaften“)
  7. Umweltbildung: Die Bevölkerung soll für die Bedeutung der Biodiversität sensibilisiert werden (Handlungsfeld „Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung“)

Der Aufbau ist modular und so flexibel, dass zeitliche und räumliche Prioritäten gesetzt und zum Beispiel auch Förderprogramme berücksichtigt werden können. Zwei MitarbeiterInnen im Umweltamt kümmern sich um Biodiversität und um die Umsetzung der neuen Strategie.

Der Verwaltungsvorstand hat die Biodiversitätsstrategie nun an die politischen Gremien weitergeleitet. Im Juni entscheidet der Rat darüber.

Hintergrund: Biodiversität
Biodiversität oder biologische Vielfalt bezeichnet die Vielfalt von Arten und ihrer Gene sowie die Vielfalt von Lebensgemeinschaften und Lebensräumen. Sie ist Grundlage für intakte Ökosysteme und erfüllt ökonomische und soziale Funktionen. Genetische Vielfalt macht Populationen widerstandsfähig gegen Krankheiten und sich ändernde Umweltbedingungen.
Seit 2010 ist Dortmund als Gründungsmitglied im Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ vertreten. Bisher fehlte aber eine gesamtstädtische Strategie für den Erhalt und die Förderung der biologischen Vielfalt im Stadtgebiet.

Quelle: Pressestelle der Stadt Dortmund

 

 

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