Saubere Luft in Dortmund: Maßnahme für die B1 (2)

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Lkw-Durchfahrtsverbot gilt ab nächster Woche

Mit diesen beiden Überschriften veröffentlichte die Pressestelle der Stadt Dortmund in  diesen Tagen einen Beitrag, der sich mit dem LKW-Durchfahrtsverbot für die B1 befasst.  Von der Maßnahme sind nicht nur die AnwohnerInnen der B1 betroffen, sondern auch in besonderer Weise die BewohnerInnen des Dortmunder Nordwestens.
Deswegen veröffentlichte MENGEDE:InTakt!  – nur unwesentlich gekürzt – diesen Pressetext und bat die Mengeder SPD und die Grünen um eine Stellungnahme. Die Stellungnahme von Sandra Spitzner, Vorsitzende des SPD Stadtbezirks Mengede, konnten wir zusammen mit der Veröffentlichung des Pressetextes der Stadt abdrucken.

Nachfolgend der Beitrag  von Axel Kunstmann von den Mengeder Grünen:

Saubere Luft in Dortmund – Dreck und Lärm in Mengede

 Und wieder einmal geht es dem eh schon gebeutelten Stadtbezirk im Dortmunder Nordwesten an den Kragen.
Den Lärm und den Schmutz der drei sie umschließenden Autobahnen – die A2, A45 und A42 – müssen die Mengeder schon seit ewigen Zeiten geduldig ertragen. Mit eigenen Lärmmessungen hatten die Mengeder Grünen schon vor Jahren, damals noch auf Manfred Jockhecks Initiative hin, aufgezeigt, dass gerade die Oestricher hier die besonders Leidtragenden sind.

Auch das angedachte, im Februar in der Bezirksvertretung vorgestellte Verkehrskonzept für das geplante Gewerbegebiet auf dem ehemaligen Kneppergelände wird das Chaos an der Zufahrt zu den Autobahnen nicht beseitigen, sondern eher vergrößern.

Und nun sollen auch noch zusätzliche 1000 LKW am Tag am Rande des Stadtbezirks vorbeibrummen. 

Die Anwohner*innen an der B1 wird es freuen, dass fortan die 7,5-Tonner auch tagsüber nicht mehr an ihren Häusern vorbeibrausen dürfen – dank eines Vergleichs zwischen dem Land NRW und der Deutschen Umwelthilfe. Diese dicken Laster dürfen jetzt allerdings die Mengeder ertragen – die wohnen ja offensichtlich weit genug vom Schuss, hören und riechen nichts. Hier im Dortmunder Nordwesten gibt es – so könnte man meinen – keine offensichtliche Gesundheitsgefährdung der Bewohner*innen.

Die Messstelle am Rheinlanddamm hat die Überschreitung des Grenzwerts für Stickstoffdioxid gezeigt. In Mengede wird keine Messstelle dokumentieren können, ob nicht auch hier die Grenzwerte überschritten werden. Es gibt nämlich keine. Nicht nur einmal haben wir Grüne eine solche Messstelle in unserem Stadtbezirk gefordert. Denn auch wir haben ein Anrecht darauf verlässlich zu wissen, wie es um unsere Gesundheit bestellt ist. 

Da ist es von Seiten der Stadt schon besser die Bevölkerung im Unklaren zu lassen, als sich selbst gegebenenfalls in die Bredouille zu bringen. Ein Gefühl, dass hier etwas im Argen liegen könnte, hat eben keinen gesteigerten Wert und zwingt auch nicht zum eigenen Handeln. Es ist eben nur ein Gefühl.

Aber es ist nicht nur die zusätzliche Belastung durch Schwerverkehr, die auf die Mengeder und besonders die Oestricher zukommen wird. Ein weiterer Knackpunkt ist der geplante Ausbau der A45 auf sechs Spuren, der auch in absehbarer Zeit kommen wird. 

Das düstere Bild, das sich im Dortmunder Nordwesten zeigt, wird zudem ergänzt durch die unklare Situation, was sich demnächst auf dem ehemaligen Kneppergelände, aber auch dem entstehenden Gewerbegebiet am Deininghauser Weg  in Ickern tun wird, welches zusätzliche Verkehrsaufkommen von dort noch über die Autobahnen, aber auch über die innerörtlichen Straßen, sprich durch Mengede rauschen wird. Wirtschafts- und Güterverkehr soll ja – wie man hört – auch über geeignete Hauptverkehrsstraßen laufen. Und da gehört sicherlich nicht nur eine Emscherallee dazu.

Wir Grüne erwarten, dass im Stadtbezirk umgehend Messungen der Lärm- und Immissionsbelastung durchgeführt werden, dass schon jetzt Verkehrszählungen auf den Autobahnen und innerörtlichen Straßen stattfinden, dass zeitnah das Tempo zwischen den Autobahnkreuzen Dortmund West und Dortmund Nord-West auf der A45 auf 80 km/h reduziert wird und umfangreiche Schallschutz-Maßnahmen vorgenommen werden.

Aber all das sind Forderungen, die in der augenblicklichen Situation die Mengeder Bevölkerung vermutlich eher peripher berührt.

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