Gregor Sander: Alles richtig gemacht
Der Roman einer (fast) lebenslangen Freundschaft beginnt im Rostock der Vorwendezeit. Daniel und Thomas sind grundverschieden. Thomas lebt mit seinen Eltern in einer Villa, Theater und Literatur sind Standard in dem Piepenburgschen Bürgerhaushalt, während sein Freund mit seiner Mutter in einer verfallenen Altstadtwohnung ein eher unkonventionelles Leben führt.
Daniel prügelt sich, verstößt gegen gesellschaftliche und rechtliche Normen. Sanktionen berühren ihn kaum.
Nach der Wende bröckelt der Mittelstandswohlstand des einen, der durch eine kleine Drogerie finanziert wird, unter dem Druck der in den neuen Bundesländern eröffnenden Ketten. Sein Kumpel wird Anfang der 90er von den Nazis verprügelt, da ist seine Mutter schon längst im Westen und organisiert ihr neues Leben erfolgreich neu.
Thomas schaut dem eigenen Leben und dem seines Freundes fast unbeteiligt zu, er ist ein „Danebensteher“, der sich nicht einmischen mag. Doch dann holt ihn die Seite der Regelverstöße ein. Die Gier, auf dem überdrehten Kunstmarkt durch Fälschungen am großen Geld zu partizipieren, stellt sein geordnet scheinendes Leben auf den Kopf.
Humor, Witz und präzise Beschreibung machen den temporeichen Roman lesenswert.