Judith Kuckart erhält als erste das Literatur-Stipendium „Stadtschreiberin für Dortmund”
Die erste „Stadtbeschreiberin für Dortmund“ ist gefunden: Die Jury wählte Judith Kuckart als erste Literatur-Stipendiatin. Die Berlinerin wird von Mai bis Oktober 2020 in Dortmund leben und arbeiten. Der Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit bestätigte die Entscheidung der Jury in seiner Sitzung am gestrigen Dienstag.
Judith Kuckart wuchs in Schwelm auf und verbrachte einen Teil ihrer Kindheit in Dortmund-Hörde. Ihr Studium der Literatur- und Theaterwissenschaften an der Universität Köln und der Freien Universität Berlin schloss sie mit dem Magister ab. An der Folkwang-Hochschule Essen absolvierte sie außerdem eine Tanzausbildung. Seit 1999 ist sie auch als freie Regisseurin tätig.
Judith Kuckart verbindet verschiedene künstlerische Sparten in übergreifenden Projekten – oft auch unter Einbindung der lokalen Bevölkerung. Seit 1990 veröffentlicht sie Romane, zuletzt erschien im Juli 2019 „Kein Sturm, nur Wetter“ bei DuMont. Die Autorin hat bereits zahlreiche Literatur-Preise und -Stipendien erhalten. Sie beschäftigt sich intensiv mit den Themen Heimat und Herkunft und reflektiert dabei politische Strömungen. In Dortmund möchte sie ihren nächsten Roman ansiedeln sowie ein Theaterstück mit Laien produzieren.
In der Begründung der Jury heißt es:
„Judith Kuckart ist eine hervorragende und etablierte Literatin mit einem starken Bezug zu Dortmund und zur Region. Sie überzeugte durch ihre innovativen Kooperationsideen und die tiefe Auseinandersetzung mit den Inhalten des Literaturstipendiums. Sie ist engagiert und erfahren, kann gut vermitteln und ist eine Meisterin der Inszenierung. Sie wird die Zeit in Dortmund intensiv nutzen.“
Das Stadtbeschreiber-Stipendium wird seit diesem Jahr jährlich vergeben. Inhaltlicher Schwerpunkt ist die Transformation Dortmunds von der Stadt der Montanindustrie zum Standort von Wissenschaft, Technik und Dienstleistungen. In der Zeit ihres Stipendiums arbeitet die Stadtbeschreiberin eng mit dem Kulturbüro, dem Literaturhaus Dortmund und weiteren Institutionen der regionalen Literaturszene zusammen, bringt sich in die Stadtgesellschaft ein und gibt den Diskursen aktuelle Impulse.