Advent in Coronazeiten ( 8 )

Foto: K.N.

Gedanken zum Advent und zum Adventskranz

Markus Kohlenberg
Gemeindereferent im Pastoralverbund Dortmund-Nord-West

Advent heißt übersetzt „Ankunft“ – Ankunft des Herrn. Die vier Adventswochen sind also eine Vorbereitungszeit für Weihnachten, wo wir die Menschwerdung feiern; die Ankunft Gottes, in dem kleinen Kind in der Krippe. Diese Vorbereitungszeit auf die Ankunft hat daher viel mit dem Erwarten zu tun. Das hören wir auch in den Schrifttexten des ersten Adventssonntags. „Reiß doch den Himmel auf, und komm herab“, hören wir bei Jesaja. Ein Satz, in dem ganz viel Sehnsucht drinsteckt. Und im Evangelium rät uns Jesus: „Seid wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Herr kommt.“

Ein adventliches Hilfsmittel des Erwartens ist der Adventskranz. Der Adventskranz gehört für uns seit Kindertagen so unmittelbar zur Adventszeit, dass man denken könnte, den habe es schon immer gegeben. Er ist aber erst 180 Jahre alt.
Den Adventskranz erfunden hat der Theologe Johann Hinrich Wichern. Er arbeitete als Erzieher mit Straßenkindern und wollte ihnen die Zeit bis Weihnachten verkürzen. Dieser erste Adventskranz sah aber noch ganz anders aus: Es war ein Wagenrad mit vier großen weißen und rund 20 kleinen roten Kerzen. Die großen Weißen für die vier Adventssonntage und die kleinen Kerzen für die Werktage.

Aus diesem ersten Adventskranz hat sich dann – vor allem aus praktischen Gründen – der Adventskranz mit vier Kerzen entwickelt. Als Grundlage wurde schon bald statt einem Wagenrad ein Kranz aus Tannengrün genommen.
Das Grün des Adventskranzes steht inmitten der kalten Winterzeit für die Hoffnung. Und die Kerzen lassen es von Woche zu Woche heller werden. Damit wird in einer Zeit, wo es ja früh dunkel wird, auf das zunehmende Licht hingewiesen. Jesus selbst hat sich ja einmal als „Licht der Welt“ bezeichnet. Und so wie das Licht immer heller wird, soll auch unsere Erwartung der Geburt Jesu steigen.
So machen wir uns – auch in Coronazeiten – auf den Weg durch den Advent: auf Weihnachten zu!

Die Idee zu „Advent in Coronazeiten”
Die Pandemie hat uns immer noch im Griff… .
Wegen Corona fallen nicht nur sämtliche größeren Kulturereignisse aus, auch die vielfältigen Aktivitäten der örtlichen Vereine und Gruppen sind zum Erliegen gekommen und können praktisch durch nichts ersetzt werden. Aber mit Hilfe des Netzes können zumindest weitere solidarische Signale an die Menschen um uns herum versendet werden. MIT wird in der bevorstehenden Advents- und Weihnachtszeit  auf unterschiedliche Art und Weise versuchen, an dieser Stelle eine zusätzliche Plattform zum Info-Austausch zu bieten. Also: Wer Lust und Zeit hat, darf sich gerne beteiligen.
Es ist mit Sicherheit kein adäquater Ersatz für das soziale Miteinander,  für den Gedankenaustausch und das gemütliche Beisammensein. Aber sicher ist auch: Wenn wir durchhalten wollen, geht das viel besser gemeinsam. (K.N.)

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