Für eine saubere Emscher

In Mengede werden ab März die fertigen Kanäle zusammengeführt

Zahlreiche Abwasser-Bauwerke, die in den vergangenen Jahren bereits von der Emschergenossenschaft in Mengede erstellt wurden, werden nun ab März über einen voraussichtlichen Zeitraum von acht Monaten miteinander verbunden und in diesem Zeitraum nach und nach in Betrieb genommen. Ziel ist die Abwasserfreiheit in der Emscher gegen Ende des Jahres.

Bereits erstellt wurden in den vergangenen Jahren der Stauraumkanal Birkenweg zur Regenwasserbehandlung sowie der Abwasserkanal parallel zum Oestricher Graben zur künftig unterirdischen Abführung des Abwassers. Um die bisher fertigen Teile zusammenzufügen, werden zunächst die aktuell in den Oestricher Graben einleitenden Hausanschlüsse an den bereits liegenden Kanal angeschlossen. Dieser wiederum wird dann an den Stauraumkanal Birkenweg angeschlossen. In der Folge bedeutet das, dass das Abwasser aus dem Oestricher Graben nicht mehr in die Emscher fließen wird, sondern über den Stauraumkanal in den großen Abwasserkanal Emscher (AKE). Der AKE ist 51 Kilometer lang und reicht bis nach Dinslaken.
Ebenfalls umgebunden werden im Zuge der Maßnahme die beiden Druckrohrleitungen des Pumpwerks Mengede – sie leiten aktuell in die Emscher ein, künftig fließt das Abwasser ebenfalls heraus, hin zum Stauraumkanal Birkenweg.
Mit der Maßnahme wird neben dem Oestricher Graben maßgeblich also auch die Emscher ein Stückchen mehr von der Abwasserfracht befreit – ab Ende 2021 soll kein Abwasser mehr in die Emscher abgeführt werden.
Im Vorfeld der geplanten Arbeiten wird die Emschergenossenschaft bis Ende Februar kleinere Gehölzarbeiten entlang des Oestricher Grabens durchführen. Zeitweise kann es während der Maßnahme zu einer zwei- bis dreiwöchigen Sperrung des Emscher-Weges auf der Höhe der Siegenstraße zum Rückbau der Druckrohrleitungen kommen.

Hintergrundinfo:
Eine Regenwasserbehandlungsanlage dient der Trennung von sauberem Regenwasser und schmutzigem Abwasser. In einem Stauraumkanal oder Regenüberlaufbecken wird bei starken Niederschlägen das Mischwasser zunächst „angehalten“ und beruhigt. Dabei kommt das physikalische Gesetz der Schwerkraft zum Tragen: Die schwereren Schmutzsedimente setzen sich nach unten ab und können gedrosselt durch eine Ableitung in den Abwasserkanal und anschließend zur Kläranlage transportiert werden.
Das oben schwimmende, weitestgehend saubere und nicht-klärpflichtige Regenwasser dagegen kann nach Erreichen einer bestimmten Menge und Höhe über eine sogenannte Entlastungsschwelle ins Gewässer „schwappen“. Mit Hilfe der Regenwasserbehandlungsanlagen erhalten die Gewässer also weitestgehend sauberes Wasser, während die Abwasserkanäle und insbesondere die Kläranlagen entlastet werden. Das ist nicht nur ökologisch äußerst sinnvoll, sondern auch ökonomisch – denn die Abwasserkanäle müssen nicht durchgängig übergroß dimensioniert werden, was die Baukosten erheblich senkt! Zudem gehört sauberes Regenwasser ins Gewässer und nicht in die Kläranlage, wo es unnötigerweise noch einmal für viel Geld gereinigt würde.

Quelle: Emschergenossenschaft; Fotos: K.N.; zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken!

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