Buchempfehlung des Monats

Mario Lars Bücher

Ayelet Gundar-Goshen:    Wo der Wolf lauert

Lilach und Michael sind aus Israel in die USA ausgewandert, damit ihr Sohn friedlich aufwachsen kann, ohne ständige Bedrohung, der Angst vor Attentaten und Raketenangriffen. Der zu Beginn des Buches 16-jährige Adam ist allerdings in einem neurotischen, gestörten Land aufgewachsen.  Auch das wohlhabende Palo Alto ist geprägt von Antisemitismus und Judenhass z.B. der „Nation of Islam“, aber auch dem Rassismus der weißen oberen Mittelschicht.

Als ein schwarzer Junge auf einer Party an Drogen stirbt, brechen alle Gräben auf. Verschärft wird die Situation durch Angst und Entsetzen über ein Attentat auf eine Synagoge, das kurz zuvor von einem jungen Schwarzen ausgeübt wurde.
In dessen Folge hat sich eine paramilitärische Gruppe an der High School gebildet, auf die sowohl der tote schwarze Junge als auch Adam gehen. Doch die beiden verbindet noch viel mehr. Das bleibt der Polizei nicht verborgen und Adam gilt vielen sehr schnell als Mörder. Auch seine Mutter zittert, ob sich das Netz der Verdachtspunkte zu Recht zusammenzieht.
Lilach beobachtet ohnmächtig, wie ihr Sohn immer weiter in einen Strudel der Gewalt gezogen wird. Wie weit darf Selbstschutz gehen, oder wird die latente Furcht der jüdischen Community nur geschickt manipuliert und ausgebeutet? Den Hintergrund bildet die Situation Israels im permanenten Ausnahmezustand, denn Israel bleibt der emotionale Bezugspunkt der kleinen Familie.

Text: Hella Koch – Buchhandlung am Amtshaus

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