Weit ist der Weg nach Kopenhagen …

oder:
Radverkehr in Dortmund

Von Jürgen Utecht*

Im Dezember 2021 war zu lesen:
„Die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen e.V. (AGFS) hat am 2. Dezember 2021 im Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung die Mitgliedschaft von 35 Kommunen, darunter auch Dortmund, um weitere 7 Jahre verlängert.“Seit August 2007 ist die Stadt Dortmund Mitglied in dieser Arbeitsgemeinschaft. Allerdings ist es bis zum „Kopenhagen Westfalens“ noch SEHR weit…

Hier ein aktuelles Beispiel:
Die Deutsche Bahn sperrt derzeit den Bahnübergang Fernstraße in Dortmund-Niedernette. (Auf die mögliche Lösung für eine Querung für den Rad- und Fußverkehr bei der geringen Anzahl an Güterzügen an dieser Stelle möchte ich gar nicht weiter eingehen…)
Eine Woche vor der Sperrung wurde die Ortspolitik über die geplanten Maßnahmen und die Umleitungen informiert.
Ein direkt erfolgtes Gespräch mit der verantwortlichen Person im Tiefbauamt der Stadt Dortmund nährte die Hoffnung auf eine Berücksichtigung des nicht motorisierten Verkehrs – vergebens!

Eine Hauptroute im Norden Dortmunds („Route der Industriekultur“) wird ohne Hinweise auf eine mögliche Umleitung gesperrt (Die Emscherallee ist hier für den Radverkehr gesperrt!) (s. Foto  rechts oben).

Sehr viele Personen machen sich am Sonntag auf den Weg nach Niedernette, einen Hinweis auf Alternativen gibt es in Obernette nicht.Man glaubt wohl – nachvollziehbar – der Bahnübergang sei passierbar oder er liegt nicht auf der Radroute. Als Ergebnis steht man dann vor einem Bauzaun (s. Foto links).

Als Ergebnis der fehlenden Umleitung kommt es dann zur Anwendung der üblichen Alternative: Es werden Möglichkeiten gesucht, den Bauzaun zu überwinden (s. Foto rechts).

Ob bei dieser Querung der gefährliche Bahnübergang ausreichend beachtet wurde, ist zumindest zweifelhaft. Ebenso, wie der Sicherheitsgewinn der Sperrung.

Die offizielle – nur aus Richtung Deusen ausgeschilderte Umleitung sieht übrigens so aus, nach stärkerem Regen ist die Wasserfläche deutlich größer (s. Foto links unten).

Zumindest für Kinder wohl nicht so einfach passierbar. Zwei Baggerschaufeln Schotter zur Herrichtung einer Umleitung sind leider nicht zu organisieren, obwohl die Baufahrzeuge für die DB direkt nebenan stehen.

Unvorstellbar, dass es in Kopenhagen solche Bedingungen für den Radverkehr geben könnte.

Weit ist der Weg bis Kopenhagen….

 

Zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken
*Fraktionssprecher BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in der BV Mengede

 

Kommentare sind geschlossen.