Emschergenossenschaft vereint die Ziele des Hochwasserschutzes und der Artenvielfalt

Bedrohte Uferschwalbe findet im HRB Ellinghausen ein neues Zuhause

Am Hochwasserrückhaltebecken (HRB) Ellinghausen, gibt es seit einiger Zeit regelmäßig seltenen Besuch: Die Uferschwalbe nistet dort im Bereich der Baustelle. Im Rahmen seiner Biodiversitätsinitiative ist die Emschergenossenschaft (EG) eine Kooperation mit dem Nabu zum Erhalt der Artenvielfalt eingegangen. Diese Koperation zeigt erste Erfolge, denn die kleinste Schwalbenart in Europa wird hier auch künftig gern gesehener Gast sein.

Dass das HRB zukünftig nicht nur dem Schutz vor Überflutungen dient, sondern auch die bedrohte Uferschwalbe beheimatet, liegt tatsächlich an den Baumaßnahmen der EG: Denn durch eine Abbaukante entstand in einem der drei Becken eine Insel mit einem vegetationslosen Steilufer – ideal für die Besiedlung der Uferschwalbe. Sie nistete dort also trotz intensiver Baumaßnahmen und dem Einsatz von großen Baugeräten.

2017 wurde die Ansiedlung der Uferschwalbe während der Arbeiten durch eine Brutvogelkartierung erstmals festgestellt. Seitdem kehrt sie jährlich ab April für ihre Brut nach Ellinghausen zurück – dabei handelt es sich um die einzige Kolonie der Schwalbenart in Dortmund. Für ihre Brut benötigen diese Schwalben steile Uferwände, in die sie lange Niströhren graben können. Diese waren für die kleinen Vögel in der Vergangenheit zunehmend schwerer zu finden. Daher steht die Uferschwalbe in Deutschland auch auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Künstlich erschaffene Lebensräume wie beispielsweise frische Abbruchkanten haben sich für die Schwalbenart zu wertvollen Ersatzlebensräumen entwickelt – so wie am HRB Ellinghausen.
Für ihr Engagement zum Schutz der Uferschwalbe haben Dr. Erich Kretzschmar (Nabu Dortmund) und Michael Wulf (Emschergenossenschaft)  bereits im Jahr 2018 den Bürgerumweltpreis der Stadt Dortmund erhalten.

Baustelle HRB Ellinghausen, Foto: Jörg Saborowski/EGLV

Schritte zur Erweiterung der Brutplätze
Um die Bestände der Uferschwalbe zu schützen,  verzichtet die EG auf einen Teil des Stauvolumens des Beckens. Die Bauarbeiten werden aus diesem Grund unter Einhaltung eines schonenden Abstands zur Insel fortgesetzt. Zudem werden in Zusammenarbeit mit dem NABU Dortmund weitere Schritte zum Schutz und zur Erweiterung der Brutplätze unternommen. So werden die Steilufer der Insel außerhalb der Brutzeiten freigehalten und nachprofiliert, sodass sie sich langfristig als Brutplätze für die Uferschwalbe eignen. Darüber hinaus sollen neugierige Besucher und tierische Räuber in Niedrigwasserzeiten durch einen Wassergraben von der Insel ferngehalten werden. Damit vereint die Emschergenossenschaft die Ziele des Hochwasserschutzes und der Biodiversitätsinitiative in einer ökologischen Wasserbewirtschaftung.

Quelle: Emschergenossenschaft

 

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