Zwei Umweltpädagoginnen erarbeiten energetisches Quartierskonzept
Eine salopp formulierte Medieninformation der Stadt Dortmund ließ aufhorchen. Das Quartiersmanagement wird ergänzt durch “zwei Hirsche”, namentlich mit Andrea und Sabine Hirsch. Für MENGEDE:InTakt! Grund genug, die neuen Mitstreiterinnen kennenzulernen. In einer Zoom-Konferenz, an der auch Christoph Schedler vom Quartiersmanagement, sowie Tanja Reunert und Eberhard Weisse vom Amt für Stadterneuerung teilnahmen, ging das ganz coronakonform vonstatten.
Andrea und Sabine Hirsch sind Mutter und Tochter, wie die Namensgleichheit einen Verwandtschaftsgrad vermuten ließ. Mutter Andrea ist Lehrerin für Biologie und textiles Gestalten, zertifizierte Umweltpädagogin und fährt NRW-weit das Waldmobil der Schutzgemeinschaft Deutscher. Tochter Sabine ist kein Neuling im Stadtbezirk. Bereits seit einem Jahr arbeitet sie im Westerfilder Begegnungszentrum mit und berät u. a. Mütter mit Migrationshintergrund. Der Master “Soziale Nachhaltigkeit” ist aktuell ihr Studienziel.
Ganz unbekannt ist die Baroperin Andrea Hirsch in Westerfilde auch nicht. Sie hat das Projekt Insektenlabor im Pico-Park begleitet und ist vernetzt mit dem Förster Axel Dehler im Rahmer Wald. Zusammen sind “die Hirsche” per Fahrrad kreuz und quer im Stadtbezirks unterwegs und haben sich so ein umfassendes Bild gemacht.
Das Amt für Stadterneuerung hatte für das Team einen neuen Arbeitsauftrag parat: Die Umsetzung des energetischen Quartierskonzepts für Westerfilde & Bodelschwingh. Diese zusätzliche Aufgabe wurde nun den beiden “Hirschen” übertragen. Wie stellt sich ihr Arbeitsalltag im Quartier konkret dar? “Unsere Arbeit ist grundsätzlich projektbezogen. Mülltrennung und -vermeidung, die Sauberkeit im Stadtteil oder Energiesparmaßnahmen gehören dazu”, zählt Christoph Schedler einige Schwerpunkte auf.
Zwei Aspekte des energetischen Umweltkonzepts
Zum einen wird Sabine Hirsch in Schulen und Kindergärten die Themen Müll und Wassersparen adressatengerecht aufbereiten. Andrea Hirsch zieht es auch nach draußen: “Mit Kindern und Jugendlichen die Natur erkunden und schauen, wo noch Blühstreifen gepflanzt oder Hummeltränken aufgehängt werden können. Denn die Insekten brauchen auch Wasser”, klärt sie auf. Außerdem bauen die Vögel nun ihre Nester. Da ist es wichtig, Müll einzusammeln, weil die Vögel ihn sonst in ihre Nester verbauen. “Dann kann kein Wasser mehr abfließen und die Küken können ertrinken”, weist sie auf diesen kritischen Punkt hin.
Diese Merkmale des bewussten Umweltmanagements sollen z. B. auch dem Heimatverein oder den Sportvereinen näher gebracht werden. Die Sportler sollen Aktivitäten von der Halle in die Natur verlegen. “Dann kann ich ihnen auch erklären, an welchem Baum sie sich gerade dehnen”, verspricht Andrea Hirsch. Von dem Dreiklang “Erkennen, Bewerten, Handeln” erhofft sich Sabine Hirsch Fortschritte, die letztendlich den Stadtteilen zugute kommen werden.
Zum anderen ist dem energetischen Konzept noch ein technischer Bereich zuzuordnen. Immobilienbesitzer*innen werden über Solarenergie, Fotovoltaik und Heizungen mittels eines bald verfügbaren Beratungstools zu CO2-Einsparungen informiert .
Jeder kann zum Umweltschutz beitragen. Beispiel: Verminderung der Treibhausgase
So können Sie CO2 einsparen:
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So errechnen Sie Ihre persönliche CO2-Bilanz
Oben genannte Aktivitäten werden umso intensiver in Angriff genommen, wenn rückläufige Coronainfektionen und eine steigende Impfquote wieder gemeinsame Treffen aller Beteiligten möglich machen.
Stadtentwicklung in Westerfilde & Bodelschwingh wird bereits seit Jahren praktiziert. Erst kürzlich ist das Spielraum- und Freizeitflächenkonzept vorgestellt worden. Die Frage des Verfassers, wie das denn den Bürgern*innen erlebbar gemacht wird, konnte Eberhard Weisse vom Amt für Stadterneuerung mit zwei Beispielen kontern: Die Gestaltung der Freifläche an der Westerfilder Straße neben dem Zechenspielplatz und damit direkt am Ortseingang wurde der Bezirksvertretung Mengede zur Beschlussfassung vorgelegt (Beschluss auf BV-Sitzung am 10.03.21, die Red.) und könnte dann anschließend zeitnah umgesetzt werden. Ein weiteres geplantes Projekt ist die Aufwertung und Neugestaltung des Multifunktionsplatzes am Odemsloh. Auch hierüber wird die BV Mengede in einer der nächsten Sitzungen entscheiden können.
Quartiersmanagements besteht aus Juliane Hagen, Christoph Schedler und
Katrin Eilinghoff von der Planungsgruppe Stadtbüro, Silke Freudenau vom
Diakonischen Werk Dortmund und Lünen gGmbH sowie Andrea Hirsch und Sabine
Hirsch als freiberufliche Umweltpädagoginnen.
Zum Marktplatz war Tanja Reunert die richtige Ansprechpartnerin. Die teilweise lange Zeitspanne zwischen einer frühen Beteiligung der Bürger*innen an der Planung des Marktplatzes und einem sichtbaren Baufortschritt liegen zum einen an der allgemein positiven Auftragslage im Bausektor, die die Kapazitäten der Planungsbüros, Baufirmen und auch der Verwaltung auslastet. Zum anderen bedingt der besondere Entwurf in diesem Fall eine zeitintensive Planung. Der Baubeginn zur „guten Stube“, wie der zukünftige Marktplatz mit einer Teppichpflasterung, einer hölzernen Sofalandschaft und der außergewöhnlichen Beleuchtung genannt wird, ist für Herbst 2022 vorgesehen.