Denkmalschutz in Mengede erhält unerwartete Impulse

Archäologische Forschungsergebnisse wurden im Mengeder Volksgarten vorgestellt

Mit Spannung in Fachkreisen und in Politik und Gesellschaft erwartet, stellte die wissenschaftliche  Referentin für Provinzialrömische Archäologie in Westfalen-Lippe, Frau Dr. Antonia Prilonia, nun die Ergebnisse ihrer langjährigen Forschungsarbeit im Raum Dortmund vor.
Wegen der andauernden Coronakrise fand die Präsentation im Volksgarten Mengede unter Einhaltung der geltenden Gesundheitsregeln statt.
Frau Dr. Prilonia erläuterte den zahlreichen ZuhörerInnen, dass sich im nordwestlichen Teil der Stadt Dortmund, auf dem Gebiet des Stadtbezirkes Mengede, einst ein bedeutendes Lager der Römer befand. Es diente den römischen Legionären während der Zeit der Germanienfeldzüge als Stützpunkt und war dementsprechend sehr gut befestigt. Nach einem interessanten Exkurs über die Geschichte der Römer in Westfalen kam die Wissenschaftlerin zu der für Mengede bedeutsamen Enthüllung:

Das Lager befand sich zwischen der heutigen Dönnstraße und der Bahnlinie und dehnte sich bis zum Gelände des  Evangelischen Friedhofes aus. Befestigt war es mit einer Langmauer, deren Reste erstaunlich gut erhalten sind und die nach wie vor als Abgrenzung dient. Weiterhin befanden sich Wehrtürme in der Mauer an der Via Doenna, von denen einer ebenfalls gut erhalten ist und mit Mitteln des Landes restauriert und als Museum hergerichtet werden soll.
Die anwesenden Vertreterinnen aus Politik und Verwaltung brachten ihre Überraschung und Freude über die brisanten archäologischen Forschungsergebnisse direkt und lebhaft zum Ausdruck. Einig war man sich sofort, dass die bis zu diesem Zeitpunkt ungeliebte Mauer umgehend unter Denkmalschutz gestellt werde, ebenso wie der gut erhaltene Wehrturm, der im Volksmund den Namen Petri Ruine trägt. Mittel zur Erhaltung und Sanierung von Mauer und Turmruine nach Originalplänen wollen Rat und BV ohne Wenn und Aber zur Verfügung stellen. 

Von der Umgestaltung ehemaliger „Schandflecken“ im Ort erwarten die Verantwortlichen wichtige Impulse für Mengede, ein Anziehungspunkt weit über die Stadtgrenzen hinaus soll hier entstehen.

Wie die Redaktion erfuhr, wurden parallel zu den Planungen für die Restaurierung bereits  Arbeitsgruppen zur Vermarktung der Mengeder Römermauer gebildet.  Ähnlich dem Gaudium im Volksgarten sollen jährliche Festspiele nach Römerart stattfinden,  Circus maximus auf der Via Doenna.

Text und Fotos: Eva Latterner

 

 

 

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